Spielfilm Sommerhäuser

Sommerhäuser © Walker Worm Film / Bayerischer Rundfunk / Westdeutscher / Rundfunk

Sa, 02.12.2017

Kino Artis

Deutschland 2017; 97 min
Regie: Sonja Maria Kröner
Darsteller: Laura Tonke, Thomas Loibl, Ursula Werner, Günther Maria Halmer, Mavie Hörbiger

 
Im schwülen Sommer des Jahres 1976 wird der Gemeinschaftsgarten einer Familie zum Schauplatz absurder, komischer, grotesker Situationen. Während sich die Erwachsenen nach dem Tod der Matriarchin nicht über den Verkauf des Grundstücks einigen können, erkunden die Kinder ungehindert den Garten und das geheimnisvolle Nachbargrundstück. Doch dann dringt die Nachricht über ein verschwundenes Mädchen in das sommerliche Idyll.
 
In ihrem Debütfilm Sommerhäuser unternimmt die Regisseurin Sonja Maria Kröner eine Zeitreise in die 1970er Jahre und zeichnet in atmosphärischen Bildern das Porträt einer Familie.
 
Trügerisch leicht sind die Bewegungen und Entwicklungen dieses Films, dabei hält er mühelos den Zuschauer im Bann und zeigt die verschachtelten Beziehungen, die Machtverhältnisse und eine Gesellschaft voller verdrängter Tabus. All diese Figuren sind weit näher an der persönlichen Katastrophe als sie je zugeben wollen würden.
 
Unweit von München gedreht, gehört dieser Film zu ganz wenigen Werken, die die 1970er Jahre zugleich mühelos und völlig authentisch wieder auferstehen lassen. Von zu  kurzen Männerhosen bis zur richtigen Limonade – Sonja Kröner lässt den Zuschauer die Zeit genauestens erspüren, und erlaubt uns so auch, über die Veränderung es Zeitgeistes nachzudenken – und nur sehr schwer veränderliche Macht- und Angststrukturen.
 
Mit seiner unglaublichen Atmosphäre sorgte der Film schon beim Filmfest München für Begeisterungsstürme und gewann dort die Förderpreise Neues Deutsches Kino für Produktion und Regie. Das Filmfest Toronto beschrieb den Film als meisterlich gearbeitetes Charakterstück um Zeit und Familie, Unschuld und Gefahr.
 
 

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