Deutschland/Italien, 94 Min
Regie: Jan Zabeil
Darsteller: Alexander Fehling, Bérénice Bejo, Arian Montgomery
Ein fesselndes Familiendrama um gegensätzliche Auffassungen von Vaterschaft. Ein Bergausflug wird zu einem Überlebenskampf, als ein unvorhergesehenes Ereignis eintritt. Aaron (Alexander Fehling) ist seit einiger Zeit mit Lea (Bérénice Bejo) zusammen, doch seine Beziehung zu ihrem Sohn Tristan bleibt distanziert. Die Ferien in den Dolomiten sollten ein neuer Start für die Patchwork-Familie werden, aber bei einer Wanderung, mit der Aaron um den Respekt des Jungen buhlt, verlieren sich die beiden aus den Augen. Nebel zieht auf, eine Tragödie bahnt sich an.
Jan Zabeil beobachtet mit höchster Präzision Momente, die jedem schmerzlich bekannt vorkommen müssen, dem modernes Familienleben nicht fremd ist. Vor dem majestätischen italienischen Bergpanorama entwickelt sich ein visuell umwerfendes, höchst emotionales und intimes Drama, dass eine reale wie eine psychologische Krise genauestens untersucht.
Der Film wurde früher in diesem Jahr auf dem Filmfest in Locarno erstmals gezeigt, wo er den Variety Piazza Grande Award gewann. Jan Zabeil hat sein außerordentliches Talent erstmals mit DER FLUSS WAR EINST EIN MENSCH (2011) unter Beweis gestellt, der – nach Auszeichnungen beim Filmfest München – als bester junger Film in San Sebastian zu sehen war und weltweit auf Festivals gezeigt wurde – unter anderem im MoMa in New York und auf dem Toronto Film Festival.
Zabeil filmt mit wenigen Worten und hoch nuanciert. Zum zweiten Mal ist Alexander Fehlings Gesicht die Leinwand, auf der sich das psychologische Kinodrama entfaltet. Zabeil hat zuerst Kamera an der Filmhochschule Potsdam studiert – sein Kino ist nicht zuletzt deshalb eines der puren Bilder und emotionalen Resonanzräume.
Auszeichnungen:
Variety Piazza Grande Award Locarno 2017
Förderpreis Neues Deutsches Kino
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