10. Ausgabe der Deutschen Filmwochen Barcelona (vom 22.10. bis 7.11.2021)
Regie: Ulrike Schaz, Deutschland 2020, Farbe, 107 Minuten
1975 wollte die deutsche Studentin Ulrike Schaz in Paris eine Party besuchen. Dass der ihr damals unbekannte Terrorist Carlos auch an diesem Ort war und kurz zuvor zwei französische Geheimdienstmitarbeiter erschossen hatte, wusste sie nicht. Dennoch geriet sie durch diesen Zufall ins Visier der internationalen Terrorbekämpfung – und blieb es über mehrere Jahrzehnte. 45 Jahre später begibt sich Ulrike Schaz, mittlerweile Filmemacherin und bildende Künstlerin, an die poetische Inventarisierung ihrer eigenen Existenz. Sie kehrt nach Paris zurück und trifft Freund*innen von damals. Sie baut ein Schattenriss-Theater, rekonstruiert Ereignisse aus der Vergangenheit mit Zeichnungen und montiert abstrakte Ton-Bild-Collagen, um die Spuren einer Zeit zu bergen, die sie durchlebt, durchliebt, durchlitten hat. Der hybride Dokumentarfilm "Paris – Kein Tag ohne dich" eröffnet eine komplexe Perspektive auf Zeiten, als Staaten und Geheimdienste gerade begannen, mittels Rasterfahndung Daten zu speichern um den internationalen Terrorismus zu bekämpfen.
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