2002
Santander

filmothek kantabrien

Marlene Dietrich, Beine (Ausschnitt) 1950 Foto: Anonym Marlene Dietrich, Beine (Ausschnitt) 1950 Foto: Anonym | © Marlene Dietrich Collection, Berlin [Foto aus der Ausstellung] AUSSTELLUNG „MARLENE DIETRICH – EINE LEGENDE IN BILDERN“

Im Jahr 2006 zeigte die Filmothek Kantabrien in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Madrid die Ausstellung „Marlene Dietrich – Eine Legende in Bildern“.

Diese Tourneeausstellung des Goethe-Instituts wurde nicht nur in Santander präsentiert, sondern konnte in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern durch ganz Spanien reisen und gezeigt werden: Universität León, Filmfestival Medina del Campo, Festival de Vitoria, Centro Buñuel Calanda, Universität in Castilla-La Mancha, Filmmuseum Sevilla, Filmhochschule Ponferrada, Schwul-Lesbisches Filfestival Córdoba, Internationales Filmfestival Las Palmas/Gran Canaria.

Ausstellung Marlene Dietrich – Eine Legende in Bildern
Die Ausstellung gewährt Einblicke in Leben und Werk der deutschen Filmlegende: Schauspielerin, Diva, Modeikone – eine Frau, die es perfekt beherrschte, sich und ihre Auftritte bis in kleinste Detail zu inszenieren. Sie wusste stets, wie sie fotografiert werden wollte und inszenierte sich selbst bis zu statischer Unwirklichkeit. So entstanden Fotografien, die einen Leistungsnachweis sowie eine Dokumentation ihres hohen Qualitätsanspruches darstellen.

Werner Sudendorf holte Marlene Dietrichs Nachlass nach Berlin und leitete 33 Jahre lang das Archiv der Deutschen Kinemathek. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche Kinemathek und dem Goethe-Institut, konzipierte er die Ausstellung „Marlene Dietrich – Eine Legende in Bildern“, die insgesamt 38 Fotografien umfasst.
 

Marlene Dietrich
In Deutschland geboren, emigrierte sie zu Beginn der 30er Jahre in die USA und feierte als Filmstar weltweite Erfolge. Gemeinsam mit dem aus Österreich stammenden und in Amerika lebenden Regisseur Josef von Sternberg wurde sie durch Filme wie „Der blaue Engel“ oder „Shanghai Express“ weltberühmt. Doch sie polarisierte auch außerhalb der Welt des Films. Durch Tabubrüche wie das Tragen von Männerkleidung löste sie einerseits moralische Entrüstung aus, setzte aber andererseits auch neue modische Trends.
 
Ihre Beziehung zu ihrem Herkunftsland, Deutschland, war zwiespältig. „Sie widerstand den Versuchen des Propagandaministers Joseph Goebbels, sie zur Rückkehr nach Deutschland zu bewegen; stattdessen unterstützte sie im zweiten Weltkrieg die amerikanischen Truppen durch Showauftritte. Ihre simple Erklärung: ´Ich tat es aus Anstand […]´ Neuerlich wird darüber gestritten, was Marlene Dietrich für Berlin und Deutschland getan oder eben nicht getan hat. Dabei ist die Antwort so einfach: Sie ist den Werten ihrer preußischen Erziehung treu geblieben und hat auf den Bühnen der Welt, im Film und im Leben jene Kultur verkörpert, die aus Deutschland vertrieben wurde. So ist Marlene Dietrich nicht nur ein Kunstwerk aus Licht und Pose, aus Straß und Stimme, nicht nur eine der Unsterblichen des Films, der Bühne oder der Kunst erotischer Raffinesse – sie ist ein Teil der politischen und kulturellen deutschen Geschichte geworden.“
(W. Sudendorf, 2003)