Veranstaltungsreihe
Die verbotenen Filme der DEFA
"Dekadent und schädlich für die Jugend und den Staat" - Die neue Welle des ostdeutschen Kinos der sechziger Jahre
Die Dekade der 1960er Jahre, geprägt vom Bau der Berliner Mauer 1961, brachte erhebliche Folgen für den Kultursektor der DDR mit sich. Dramatiker, Romanautoren und Filmemacher lösten sich nach und nach von dem ideologischen Dogmatismus der Republik und riskierten einen kritischen Blick auf die Veränderungen der Lebenswelt hinter der Mauer. Diese Öffnung nahm allerdings ein abruptes Ende: Im Dezember 1965 setzte im Zuge des 11. Plenums des Zentralkomitees der SED eine Repressionswelle ein, die auch den Kultursektor betraf. Kunst- und Kulturschaffende wurden entlassen und systemkritische Filme mit einem Aufführungsverbot belegt. Beinahe die gesamte Jahresproduktion des nationalen Filmstudios DEFA (Deutsche Film-AG) wurde verboten: heute bekannt als die DEFA-Verbotsfilme.
Fünfzig Jahre nach dieser folgenreichen Periode der DDR-Kulturpolitik präsentiert das Goethe-Institut Madrid in Zusammenarbeit mit Dr. Fernando Ramos vom Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaften der Universität Leipzig sowie die Fakultät der Informationswissenschaften der Universidad Complutense Madrid einen Zyklus mit drei wichtigen Werken aus der Generation der verbotenen DEFA-Filme: SPUR DER STEINE (Frank Beyer, 1966), KARLA (Herrmann Zschoche, 1965) und DAS KANINCHEN BIN ICH (Kurt Maetzig, 1965). Begleitend finden Vorträge und Gespräche statt, die sich auf die Kulturgeschichte der DDR zwischen 1961 und 1966 konzentrieren. Dabei werden die Filme innerhalb der Entwicklung des Neuen Films in Deutschland und Europa verortet und ihre Rolle innerhalb der Liberalisierung des politischen und kulturellen Lebens in den kommunistischen Ost-Block-Ländern seit Mitte der 50er Jahre analysiert.
Zwei besondere Ereignisse geben Anlass für die Auseinandersetzung mit dem Filmerbe der DEFA: Vor genau 70 Jahren, am 17. Mai 1946, übergaben die sowjetischen Militärbehörden der DEFA die Lizenz zur Herstellung von Filmen. Bis zum Ende der DEFA-Studios in den frühen 1990er Jahren wurden über 8.000 Dokumentar-, Spiel- und Animationsfilme gedreht. Die DEFA-Filme existierten nicht nur hinter der Mauer, sondern wurden weltweit gezeigt und erhielten Preise auf wichtigen internationalen Festivals. 2014 wurde ein Rahmenvertrag zwischen dem Goethe-Institut, der DEFA-Stiftung und der DEFA Film Library geschlossen, der den Goethe-Instituten weltweit die kostenlose Nutzung des gesamten DEFA-Filmstocks ermöglicht, so dass das filmische Erbe der DEFA einem möglichst breiten Publikum in aller Welt zugänglich gemacht werden kann.
Fünfzig Jahre nach dieser folgenreichen Periode der DDR-Kulturpolitik präsentiert das Goethe-Institut Madrid in Zusammenarbeit mit Dr. Fernando Ramos vom Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaften der Universität Leipzig sowie die Fakultät der Informationswissenschaften der Universidad Complutense Madrid einen Zyklus mit drei wichtigen Werken aus der Generation der verbotenen DEFA-Filme: SPUR DER STEINE (Frank Beyer, 1966), KARLA (Herrmann Zschoche, 1965) und DAS KANINCHEN BIN ICH (Kurt Maetzig, 1965). Begleitend finden Vorträge und Gespräche statt, die sich auf die Kulturgeschichte der DDR zwischen 1961 und 1966 konzentrieren. Dabei werden die Filme innerhalb der Entwicklung des Neuen Films in Deutschland und Europa verortet und ihre Rolle innerhalb der Liberalisierung des politischen und kulturellen Lebens in den kommunistischen Ost-Block-Ländern seit Mitte der 50er Jahre analysiert.
Zwei besondere Ereignisse geben Anlass für die Auseinandersetzung mit dem Filmerbe der DEFA: Vor genau 70 Jahren, am 17. Mai 1946, übergaben die sowjetischen Militärbehörden der DEFA die Lizenz zur Herstellung von Filmen. Bis zum Ende der DEFA-Studios in den frühen 1990er Jahren wurden über 8.000 Dokumentar-, Spiel- und Animationsfilme gedreht. Die DEFA-Filme existierten nicht nur hinter der Mauer, sondern wurden weltweit gezeigt und erhielten Preise auf wichtigen internationalen Festivals. 2014 wurde ein Rahmenvertrag zwischen dem Goethe-Institut, der DEFA-Stiftung und der DEFA Film Library geschlossen, der den Goethe-Instituten weltweit die kostenlose Nutzung des gesamten DEFA-Filmstocks ermöglicht, so dass das filmische Erbe der DEFA einem möglichst breiten Publikum in aller Welt zugänglich gemacht werden kann.