Veranstaltungsreihe
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Revisiting Harun Farocki: Images & War, Acting & Indoctrination
Filmreihe | Dreiteiliges Filmprogramm anlässlich des 10. Todestages von Harun Farocki
Mitte letzten Sommers, genauer gesagt am 30. Juli, waren es 10 Jahre her, dass Harun Farocki (1944-2014) in der Nähe von Berlin, wo er seit 1962 lebte, unerwartet starb. Mit diesem Programm wollen wir an den einflussreichen Filmemacher, Medien- und Kulturkritiker, Dozenten und Kurator erinnern – mit einem seiner wichtigsten Werke Bilder der Welt und die Inschrift des Krieges, sowie einen weniger bekannten Filmen, die von der Filmemacherin Cathy Lee Crane, die mit Farocki zeitweise, unter dem Titel Acting & Indoctrination zusammengefasst wurden.
Die Programme werden von Einführungen und Diskussionen begleitet, für die Edward George, Phoebe von Held und Beny Wagner im Goethe-Institut begrüßen werden.
Organisiert vom Birkbeck Institute of Moving Images und dem Goethe-Institut London.
Einzelheiten zum Programm finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Über Harun Farocki
Als Harun Farocki im Alter von 70 Jahren starb, hinterließ er ein umfangreiches Werk von mehr als 100 Filmen und Videoarbeiten sowie zahlreiche Texte über Film, Medien und Kultur. Seit seinen ersten Agit-Prop-Filme, die er als radikaler, von der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin (dffb) ausgeschlossener Filmstudent Mitte der 1960er Jahre drehte, produzierte Farocki kontinuierlich Kino- und Fernsehfilme, wechselte dabei zwischen der essayistischen, pädagogischen, beobachtenden und zuweilen auch erzählerischen Form. Ab Mitte der 1990er Jahre schuf er auch Ein- und Mehrkanalinstallationen für den Galerieraum.
In seinem vielfältigen Schaffen verfolgte er eine Reihe von zentralen Interessen, von denen das Erforschen der Produktion und Wahrnehmung von technischen (bewegten) Bildern ein übergreifendes war. Nicht nur fand er unermüdlich Bilder, sondern stellte sie auch meisterhaft zusammen und untersuchte kritisch deren Erzeugung, Funktion, Wiederverwendung und (Fehl-)Deutung in Kontexten wie Militär, Werbung, Sport oder Kinogeschichte. Ein weiterer Fokus Farockis war die soziale Konditionierung von Menschen durch das Trainieren und Einüben von Verhaltensweisen, oft unter Einsatz von Bildtechnologien. Farocki beschäftigte sich auch immer wieder mit dem Thema Arbeit, filmte Menschen bei der Arbeit und analysierte ihre Darstellung in der Geschichte des Kinos sowie ihren Wandel unter dem Einfluss des Kapitalismus, dessen Funktionsweise er durch sein Werk hindurch zu entlarven wollte. Dazu gehörte auch dessen Komplizenschaft mit dem Nationalsozialismus, ein Thema, dem sich Farocki ebenfalls immer wieder widmete, oft mittels der genauen Analyse historischer Bilder, um das bisher Unbeachtete zu enthüllen.
Farockis Werk wird weiterhin viel gezeigt, und in Berlin wurde 2015 das Harun Farocki Institut gegründet, um sowohl die Erforschung von Farockis Werk als auch neue Projekte zu ermöglichen, die sich mit Bildkulturen beschäftigen. Eine umfassende Ausstellung mit dem Titel Against What? Against Whom? Bei Raven Row (19. November bis 7. Februar 2010) und eine zeitgleiche Retrospektive seines filmischen Werks in der Tate Modern machten Farockis Werk einem breiteren Publikum in Großbritannien bekannt. In einer von Bildern besessenen und über ihre Deutung gespaltenen Gesellschaft sind seine klarsichtigen Werke wichtiger denn je.
Die Programme werden von Einführungen und Diskussionen begleitet, für die Edward George, Phoebe von Held und Beny Wagner im Goethe-Institut begrüßen werden.
Organisiert vom Birkbeck Institute of Moving Images und dem Goethe-Institut London.
Einzelheiten zum Programm finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Über Harun Farocki
Als Harun Farocki im Alter von 70 Jahren starb, hinterließ er ein umfangreiches Werk von mehr als 100 Filmen und Videoarbeiten sowie zahlreiche Texte über Film, Medien und Kultur. Seit seinen ersten Agit-Prop-Filme, die er als radikaler, von der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin (dffb) ausgeschlossener Filmstudent Mitte der 1960er Jahre drehte, produzierte Farocki kontinuierlich Kino- und Fernsehfilme, wechselte dabei zwischen der essayistischen, pädagogischen, beobachtenden und zuweilen auch erzählerischen Form. Ab Mitte der 1990er Jahre schuf er auch Ein- und Mehrkanalinstallationen für den Galerieraum.
In seinem vielfältigen Schaffen verfolgte er eine Reihe von zentralen Interessen, von denen das Erforschen der Produktion und Wahrnehmung von technischen (bewegten) Bildern ein übergreifendes war. Nicht nur fand er unermüdlich Bilder, sondern stellte sie auch meisterhaft zusammen und untersuchte kritisch deren Erzeugung, Funktion, Wiederverwendung und (Fehl-)Deutung in Kontexten wie Militär, Werbung, Sport oder Kinogeschichte. Ein weiterer Fokus Farockis war die soziale Konditionierung von Menschen durch das Trainieren und Einüben von Verhaltensweisen, oft unter Einsatz von Bildtechnologien. Farocki beschäftigte sich auch immer wieder mit dem Thema Arbeit, filmte Menschen bei der Arbeit und analysierte ihre Darstellung in der Geschichte des Kinos sowie ihren Wandel unter dem Einfluss des Kapitalismus, dessen Funktionsweise er durch sein Werk hindurch zu entlarven wollte. Dazu gehörte auch dessen Komplizenschaft mit dem Nationalsozialismus, ein Thema, dem sich Farocki ebenfalls immer wieder widmete, oft mittels der genauen Analyse historischer Bilder, um das bisher Unbeachtete zu enthüllen.
Farockis Werk wird weiterhin viel gezeigt, und in Berlin wurde 2015 das Harun Farocki Institut gegründet, um sowohl die Erforschung von Farockis Werk als auch neue Projekte zu ermöglichen, die sich mit Bildkulturen beschäftigen. Eine umfassende Ausstellung mit dem Titel Against What? Against Whom? Bei Raven Row (19. November bis 7. Februar 2010) und eine zeitgleiche Retrospektive seines filmischen Werks in der Tate Modern machten Farockis Werk einem breiteren Publikum in Großbritannien bekannt. In einer von Bildern besessenen und über ihre Deutung gespaltenen Gesellschaft sind seine klarsichtigen Werke wichtiger denn je.