Eine Gruppe von Bauarbeitern aus Deutschland kommt in eine abgelegene Gegend in Bulgarien, um dort ein Wasserkraftwerk zu errichten. Dort stehen sie vor unterschiedlichen Herausforderungen; insbesondere geht es um die Frage der Wasserverteilung, die auch die Dorfbewohner betrifft. Die Einheimischen stehen dem Eintreffen einer Gruppe von Ausländern auf ihrem Territorium misstrauisch und wachsam gegenüber. Die Arbeiter, die eine gewisse Gleichgültigkeit an den Tag legen, verschlechtern die allgemeine Stimmung. Die Situation wird noch angespannter, als einer der Arbeiter beim Baden im Fluss mit einer Frau aus dem Dorf flirtet.
Die Geschichte dreht sich um Meinhard (Meinhard Neumann), einen der neuen Arbeiter in dieser Gruppe, der keine Familie mehr hat. Meinhard, der sich von den Herausforderungen in dem schönen Dorf inspiriert fühlt, erforscht und erkundet die Gegend und trifft eines Tages auf ein wildes Pferd. Es stellt sich heraus, dass dieses Pferd Adrian (Syuleyman Alilov Letifov) gehört, dem „Paten“ des Dorfes. Zwischen Meinhard und Adrian entwickelt sich schließlich eine so innige Freundschaft, wie sie sonst unter Geschwistern üblich ist, die sich gegenseitig schützen und respektieren, obwohl sie die Sprache des jeweils anderen nicht verstehen. Je enger die Beziehung zwischen den beiden wird, desto mehr fühlt sich Meinhard zu den Einheimischen hingezogen als zu den Arbeitern seiner eigenen Gruppe.
Den größten Teil des Films über sehen wir, wie die Darsteller Bulgarisch und Deutsch miteinander sprechen, ohne sich wirklich zu verstehen - abgesehen von einem kleinen Teil der Dorfbewohner, die gebrochenes Deutsch sprechen, sowohl aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit Bulgariens und Deutschlands während des Ersten und Zweiten Weltkriegs, als auch der geographischen Lage, da die beiden Länder nicht allzu weit auseinander liegen. Als Zuschauer erleben wir während des Films jedes Detail der Unbeholfenheit, der Spannung und der Sprachhindernisse, verlieren aber nie unser eigenes Verständnis für jede Begebenheit, die in der Geschichte vorkommt.
Dank des realistischen Stils und den fließenden Bewegungen in der ruhigen Geschichte von Regisseurin Valeska Grisebach, genießen wir jedes Abenteuer und jede emotionale Verschiebung der Darsteller, die jeden Charakter mit außerordentlichem Talent zum Leben erwecken. Wir fühlen uns ihnen sehr nahe und verstehen das Leben der Charaktere im Film mit all ihren Reibungen und angespannten Beziehungen.
Geboren 1985 in Wonosobo, Zentraljava, Indonesien.
Er studierte traditionelle Musik und Kommunikation, bevor er seine Leidenschaft für das Filmemachen entdeckte. Er ist ein autodidaktischer Filmemacher, Absolvent des Berlinale Talent Campus in Deutschland und der Asian Film Academy in Südkorea, wo er den BFC & SHOCS Scholarship Fund gewann. Seit 2008 inszenierte und produzierte er zehn Kurzfilme, die auf renommierten nationalen und internationalen Filmfestivals gezeigt wurden, bevor er begann, Spielfilme zu drehen. Another Trip to the Moon (2015), sein erster Spielfilm, wurde für den HIVOS-Tiger Award und den NETPAC Award des Internationalen Filmfestivals Rotterdam 2015 nominiert. Sein zweiter Film The Crescent Moon (2015) wurde beim Tokyo International Film Festival 2015 für den Asian Future Award nominiert und in sieben Kategorien, darunter Bester Film, Bestes Drehbuch und Bester Regisseur beim Indonesian Film Festival 2015, während Talak 3 (2016), ein von den Kritikern gefeierter Film, der 2016 unter den Top 15 der indonesischen Kinohits gelistet war, beim Indonesian Film Festival 2016 für das beste Originaldrehbuch nominiert wurde. The Carousel Never Stops Turning (2017) ist sein vierter Spielfilm und wurde für den Kim Ji-seok Award beim Busan International Film Festival 2017 nominiert und offiziell für das Tokyo International Film Festival 2017 ausgewählt. Zu seinen neuesten Arbeiten gehören ein Kurzfilm mit dem Titel Woo Woo (oder Those Silence That Kills You and Me) und sein fünfter Spielfilm, eine neue Adaption von Arini; beide werden 2018 veröffentlicht.
Er ist Produzent und Gründer von Matta Cinema, einem Produktionshaus, das sich darauf konzentriert, sowohl künstlerische als auch publikumswirksame Filme zu produzieren, indem mit einzigartigen und kreativen Regisseuren für ein globales Publikum zusammengearbeitet wird. Er ist auch Produzent und Gründer von Bosan Berisik Lab, einem gemeinnützigen interdisziplinären Labor, das junge Filmemacher und Künstler dazu befähigt, kreative und experimentelle Arbeiten zu schaffen. Ferner ist er einer der Mitbegründer und Filmprogrammgestalter des asiatischen Filmfestivals Jogja-NETPAC, ein Premierenfilmfestival, das die Entwicklung des asiatischen Kinos hervorhebt und jährlich in der Kulturstadt Yogyakarta, Indonesien, stattfindet.
Eine Gruppe deutscher Bauarbeiter macht sich auf den Weg auf eine Auslandsbaustelle in der bulgarischen Provinz. Das fremde Land und die raue, wenig erschlossene Landschaft wecken die Abenteuerlust bei den Männern. Gleichzeitig sind sie mit ihren eigenen Vorurteilen und ihrem Misstrauen konfrontiert. Auch wenn die Beziehungen zu den Bewohnern eines nahen Dorfs schwierig sind - nicht zuletzt wegen der vorerst kaum überwindbaren Sprachbarrieren - gelingt es Meinhard, mit den Einheimischen Freundschaft zu schließen. Sein Kollege Vincent verfolgt die Annäherungen mit eifersüchtigem Misstrauen. Das nahe gelegene Dorf wird für die beiden Männer zur Bühne eines Konkurrenzkampfs um die Anerkennung und die Gunst der Dorfbewohner.
Valeska Grisebach inszeniert in Western mit nicht-professionellen Darstellern ein eindringliches Culture-Clash-Drama.
Eine unerhörte Spannung … Die nicht-professionellen Darsteller, Bulgaren wie Deutsche, geben dem Film eine Konsistenz, die sich von der Fiktion regelrecht befreit. So viel Körperlichkeit, so viel Mensch, so viel Wirklichkeit ist selten im Kino."
Badische Zeitung
Jakarta
06.10.2018 | 17.00 Uhr | Goethe-Haus Denpasar
06.10.2018 | 17.00 Uhr | Level 21 XXI Bandung
13.10.2018 | 17.00 Uhr | Ciwalk XXI Makkassar
13.10.2018 | 17.00 Uhr | Nipah XXI Yogyakarta
20.10.2018 | 17.00 Uhr | Empire XXI Surabaya
20.10.2018 | 17.00 Uhr | Sutos XXI
Valeska Grisebach, geboren 1968 in Bremen, studierte Philosophie und Literaturwissenschaft in Berlin, München und Wien. 1993 begann sie ein Regiestudium an der Wiener Filmakademie, zu ihren Lehrern gehörte auch Michael Haneke. Ihr Abschlussfilm Mein Stern wurde in Toronto mit dem FIPRESCI-Preis und in Turin mit dem Hauptpreis (Bester Film) ausgezeichnet. Sehnsucht, ihr zweiter Spielfilm, lief im Wettbewerb der Berlinale 2006 und gewann zahlreiche internationale Preise. Zeitweise war Valeska Grisebach als Dozentin an der Berliner Film- und Fernsehakademie (DFFB).