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Das Goethe-Institut begrüßt Partnerschulen in Indonesien

Bericht Infoveranstaltung 2021_PASCH und Studienbrücke © Sri Maryanto

Nachfolgend ein Bericht über die Aktivitäten an drei der Partnerschulen: SMA Kolese de Britto Yogyakarta, SMA Taruna Nusantara und SMA N 1 Matauli

Rund 551 Teilnehmende (Schüler*innen, Lehrer*innen, Schulleiter*innen und Eltern/Erziehungsberechtigte) der Oberschulen SMA Taruna Nusantara und Kolese De Britto nahmen virtuell über Zoom an der Veranstaltung am Dienstag, den 31. August 2021 teil, und 350 Teilnehmende waren bei der Veranstaltung der Oberschule SMA N 1 Matauli Pandan, Nord-Sumatra, am 21. September 2021 zugeschaltet. An diesen Tagen wurde nicht nur das PASCH-Programm ein weiteres Mal vorgestellt, sondern auch das Programm Studienbrücke Indonesien. Außerdem boten Vertreter*innen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, DAAD, in Indonesien eine Einführung in das Studium in Deutschland.

Das PASCH-Programm läuft bereits seit 13 Jahren und wird im Rahmen regelmäßig durchgeführter Veranstaltungen vorgestellt, da es in jedem Jahr immer wieder andere Schüler*innen gibt, die aktuelle Informationen über PASCH oder ein Studium in Deutschland benötigen. „Nicht alle Schulen sind in das PASCH-Netzwerk eingebunden. Wir möchten daher unsere Initiativen vorstellen und klar und übersichtlich aufbereitete Informationen vermitteln,“ erklärte Ade Umar Said.

Larissa Pangestian Harahap, Bildungsexpertin und Koordinatorin des PASCH-Programms in Indonesien, bedankte sich ausdrücklich bei allen Partnerschulen in Indonesien dafür, dass sie sich jedes Jahr immer wieder die Zeit für ein Treffen und den Austausch finden. Larissa legte dar, dass die vom Goethe-Institut konzipierten Programme darauf abzielen, das gesamte Angebot der Lernkomponenten über die unterschiedlichen Aktivitäten, die im Zusammenhang mit dem Deutschlernen durchgeführt werden, vorzustellen und weithin bekannt zu machen.

Eine der den Schüler*innen vorgestellten Aktivitäten drehte sich um das Kennenlernen und Lernen von Vokabeln. Vor allem für Lernende, die ihr Studium in Deutschland fortsetzen wollen, sei es notwendig, Vokabeln kennenlernen und auswendig lernen zu können. „Warum das Erlernen von deutschen Vokabeln in Zukunft wichtig und nützlich ist, erklärte Larissa mit dem Hinweis, dass die deutsche Sprache künftig in zunehmendem Maße berufliche Türen öffnet und Chancen bietet.“

Bei dieser auffrischenden Informationsveranstaltung zu PASCH wurde noch einmal eine Reihe von Angeboten, die das PASCH-Programm für Partnerschulen in Indonesien bereithält, vorgestellt: Unter anderem werden etwa neueste Lehr- und Lernmaterialien für den Deutschunterricht zur Verfügung gestellt; es gibt eine breite Palette von Beratungs- und Schulungsangeboten für Lehrer*innen der deutschen Sprache; es finden jährliche Konferenzen für Schulleiter*innen und -direktor*innen sowohl auf Landesebene als auch länderübergreifend sowie Besuchsreisen nach Deutschland statt; und für PASCH-Alumni gibt es eigens entwickelte Programme. Darüber hinaus gibt es natürlich das Stipendienprogramm für Deutschkurse, die ganzjährig für Schulleiter*innen, Lehrer*innen ebenso wie für PASCH-Alumni entweder online oder in Präsenz in Indonesien oder in Deutschland angeboten werden. Ein weiteres Stipendienprogramm dient der Vorbereitung auf das Studium bzw. dem Vorstudium am Studienkolleg Indonesien. Darüber hinaus wurden Angebote zur Vorbereitung auf das Studium in Deutschland im Rahmen des Programms Studienbrücke Indonesien vorgestellt.

Ein außerordentliches Willkommen

Der Schulleiter der Oberschule Kolese De Britto Yogyakarta, FX Catur Supatmono, würdigte die Online-Veranstaltung als eine herausragende Gelegenheit, Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern mit dem PASCH-Programm bekanntzumachen und zusammenzubringen. Er hob hervor, dass Hunderte von Interessierten per Internetverbindung teilnehmen konnten und dass die Einführung des PASCH-Programms für Schüler*innen ein erster wichtiger Schritt sei, um sich auf die berufliche Zukunft vorzubereiten. Vor allem Informationen über Schulen, aber auch über unterschiedliche Berufsbilder, die Indonesien in Zukunft brauchen wird, seien enorm hilfreich.

Er mahnte die anwesenden Schüler*innen, sich für die großen Veränderungen, die in Indonesien und in der ganzen Welt stattfinden, zu wappnen. Es gebe Schätzungen, dass bis 2025 viele Berufe an Ansehen verlieren und rund 85 Millionen Arbeitsplätze durch Maschinen ersetzt sein würden. Bereits jetzt verlören laut Untersuchungen viele Berufe und Tätigkeiten, die künftig durch Maschinen ausgeführt werden können, an Attraktivität. Auf der anderen Seite würden jedoch technologiebasierte Berufe an Attraktivität und Bedeutung gewinnen. Laut Schätzungen würde es künftig 90 Millionen neue Arbeitsplätze geben, die sich an die maschinenunterstützte Nutzung von Algorithmen und Daten angepasst haben werden und weiterhin anpassen. FX Catur fügte hinzu, dass die Schüler*innen der Oberschulen Kolese De Britto und Taruna Nusantara bereit sein müssten, diesen Veränderungen entgegenzusehen und sie anzunehmen. „Wenn wir nicht gut vorbereitet sind, bleiben wir zurück. Möge diese Veranstaltung neue Erkenntnisse liefern, um uns verbessern zu können,“ sagte FX Catur.

Auch Susila Utami, Deutschlehrerin der weiterführenden Schule SMA Taruna Nusantara, bedankte sich beim Goethe-Institut für die Informationen, die den Schüler*innen vermittelt wurden. Laut Utami ist das PASCH-Programm insbesondere für jene Schüler*innen wichtig, die bereits Deutsch lernen oder ihr Studium in Deutschland fortsetzen möchten. Utami ist der Meinung, dass die Veranstaltung klarere und verlässlichere Informationen sowohl für Schüler*innen als auch deren Eltern lieferte. Die Informationen seien auch dann sehr nützlich, wenn die jungen Menschen bereits in Deutschland sind und auf Herausforderungen stoßen.

„Schüler*innen, die noch keine konkreten Pläne für die berufliche Zukunft geschmiedet haben, interessieren sich vielleicht nach dieser Veranstaltung für die vorgestellten Programme. Für PASCH-Schüler*innen sind natürlich insbesondere die Stipendien, mit denen sie direkt in Deutschland studieren können, attraktiv und relevant,“ ergänzte Utami.
Deden Rachmawan, Direktor der Oberschule SMAN 1 Matauli Pandan, gestand, er sei stolz darauf, dass seine Schule Teil dieses internationalen Netzwerks ist. Ihm zufolge können nicht alle Schulen im vom Goethe-Instituts geförderten Netzwerk aufgenommen werden. Es entspräche der Vision der SMAN 1 Matauli, dass ihre Absolvent*innen ihr Studium an ausländischen Hochschulen fortsetzen können. „Wir wünschen uns, dass möglichst viele Matauli-Alumni im Ausland, insbesondere in Deutschland studieren werden,“ sagte Deden.

Was sind die häufigsten Fragen, die sich beim Studium in Deutschland stellen?

Im Ausland zu studieren ist der Traum vieler junger Menschen in Indonesien. So konnte beispielsweise die Lebenserfahrung von BJ Habibie, also des 3. Präsidenten der Republik Indonesien, die Begeisterung der Schulabsolvent*innen wecken und dazu motivieren, in seine Fußstapfen zu treten und in Deutschland zu studieren. Überdies wurde Habibies Lebensgeschichte mit dem Schauspieler Reza Rahardian in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt.

Allerdings stellen sich oft viele Fragen, wie es möglich ist, wie Habibie in Deutschland studieren zu können. Olivia Jeane Sopacua, Program Officer des DAAD Indonesien, teilte ihre Erfahrungen im Umgang mit Unklarheiten und Unsicherheiten beim Studium im Ausland und wie diese sich vermeiden oder aus der Welt schaffen lassen. Welches sind aber nun die häufigsten und drängendsten Fragen, die uns in Deutschland durch den Kopf gehen? „Es sind vor allem viele Fragen! Es geht zum Beispiel schon mit den Fragen los, welche Studienfächer belegt werden können, welche Universitäten in Frage kommen, was die Anforderungen sind und wie ich mich für ein Studium einschreiben kann,“ erklärte Olivia.

Die am häufigsten gestellte Fragen drehen sich um die Lebenshaltungskosten in Deutschland. Olivia berichtete von ihren Erfahrungen während ihres Studiums in Deutschland und davon, wie sehr sich dieses von einem Studium in Indonesien unterscheidet. Sie betonte, dass man als Student*in in Deutschland in der Lage sein müsse auf eigenen Füßen zu stehen; denn sämtliche administrativen und organisatorischen Angelegenheiten rund ums Studium müssten eigenständig erledigt werden.

Es beginnt bereits bei der Auswahl der Hochschule, denn in Deutschland gibt es Universitäten und Fachhochschulen. „An der Universität gibt es Pflicht- und Wahlpflichtfächer. Wir müssen selbst darauf achten, dass wir am Ende, wenn wir die Abschlussarbeit schreiben, sämtliche Pflichtfächer belegt haben,“ sagte Olivia.
Olivia weist darauf hin, dass die Studierenden in Deutschland gefordert seien, alles selbständig zu regeln. Angefangen bei der Einschreibung über die Organisation des Studiums bis hin zum Ablegen der Prüfungen - jede*r Student*in kümmert sich eigenverantwortlich darum. Abgesehen davon würden sich die Lehrsysteme und die bürokratischen Abläufe, die von Hochschulen in Deutschland und in Indonesien angewendet werden, sehr voneinander unterscheiden.
 
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