Podiumsdiskussion Käthe Kollwitz & die Macht der Kunst

Käthe Kollwitz & die Macht der Kunst © Cecil Mariani

25.11.2021
17:00 Uhr

Online

Dolorosa Sinaga, Lim Cheng Tju und Tisna Sanjaya diskutieren in einem von Anna-Catharina Gebbers moderierten Gespräch die Bedeutung von Käthe Kollwitz und ihrer künstlerischen Praxis.

  • Berlin: 25. November 2021, 11:00 Uhr
  • Jakarta/Chiang Mai: 25. November 2021, 17:00 Uhr
  • Singapore: 25. November 2021, 18:00 Uhr

Nie Wieder Krieg ist ein ikonisches Werk, das Käthe Kollwitz 1924 geschaffen hat, persönlich inspiriert von der lebensverändernden Erfahrung, ihren jüngeren Sohn Peter im Ersten Weltkrieg zu verlieren. Dieses Werk repräsentiert die Haltung der Künstlerin zur „Nation“ als Bestandteil der eigenen kulturellen Identität und wie der Tod ihres Sohnes sie dazu brachte, den Nationalismus zu überdenken.

Während Nation-Building den Hintergrund für die vier charakteristischen Ausstellungen Collecting Entanglements und Embodied Histories bildet, rückt die Diskussion eine persönlichere Sichtweise des Themas in den Mittelpunkt. Das Kunstwerk von Käthe Kollwitz ist zutiefst emotional und in den Worten der Kuratorin Anna-Catharina Gebbers: „…[es] reduziert die Dinge auf das Wesentliche. Es repräsentiert den Kern der Gefühle und bringt dadurch Menschen zusammen.“

Interessanterweise ist Käthe Kollwitz' Kunstwerk außerhalb der White Cube-Wände für die Öffentlichkeit sichtbar: Die vergrößerte Version ihrer Pietà mit dem Titel Mutter mit totem Sohn (Mutter mit totem Sohn, 1937 - 1939) ist in der Neuen Wache zu sehen. Der zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, Berlin, seit 1993. Im gleichen Sinne glauben die Diskussionsteilnehmer daran, ihre Werke mit dem Alltag zu teilen, durch spontane Aufführungen im öffentlichen Raum, an öffentlichen Denkmälern und durch Geschichtsunterricht und Comics.

Dieses Programm findet im Rahmen der Reihe Collecting Entanglements And Embodied Histories statt. Die vom Goethe-Institut initiierte Reihe ist ein Dialog zwischen den Kollektionen der Galeri Nasional Indonesia, des MAIIAM Contemporary Art Museum, der Nationalgalerie - Staatliche Museen zu Berlin sowie dem Singapore Art Museum.
 

Live auf dem Kanal Youtube des Goethe-Instituts Indonesien:


sprecher*innen

DOLOROSA SINAGA
ist eine renommierte indonesische Bildhauerin. Sie machte 1977 ihren Abschluss an der Fakultät für Bildende Künste des Jakarta Art Education Institute (jetzt Jakarta Institute of Arts). 1980 setzte Dolorosa ihre Ausbildung an der St. Martins School of Art, London, fort und seit ihrer Rückkehr nach Indonesien unterrichtet sie am Jakarta-Institut der Künste. Von 1992 bis 2000 war sie Dekanin der Fakultät für Bildende Künste am IKJ. Dolorosas Arbeiten zeigen ihre Sorge für soziale und kulturelle Themen, darunter religiöser Glaube, Krisen, Solidarität, Multikulturalismus, Frauenkämpfe und Menschenrechte. Eines ihrer öffentlichen Kunstwerke ist das Spirit of 66 Monument auf der Jalan H.R. Rasuna Said, Kuningan, Jakarta Selatan.

Dolorosa gründete 1987 das Studio Somalaing, um Druckspezialist*innen, Bildhauerkolorierungs- und Modellexpert*innen sowie alle, die sich für Bildhauerei interessieren, zu unterstützen und auszubilden. Zu Hause hat sie an zahlreichen großen Ausstellungen teilgenommen, darunter die Triennale of Sculpture II in Taman Ismail Marzuki (1987) und die Kunstausstellung The Non-Aligned Countries in Galeri Nasional Indonesia. International hat sie auch in Großbritannien, den Philippinen, Italien, den USA, Bulgarien und Indien ausgestellt. Sie ist eine der Gründerinnen der indonesischen Kunstkoalition.

LIM CHENG TJU
schreibt über Geschichte und Populärkultur in Singapur. Seine Artikel über Comic-Kunst und politische Drucke sind im Southeast Asian Journal of Social Science, Journal of Popular Culture und Print Quarterly erschienen. Er ist Landesredakteur (Singapur) für das International Journal of Comic Art und Mitautor von The University Socialist Club und dem Contest for Malaya: Tangled Strands of Modernity (Amsterdam University Press/NUS Press).

TISNA SANJAYA
wurde 1958 in Bandung, Indonesien geboren. Er war Student im Grundstudium an der Fakultät für Bildende Kunst und Design, Bandung Institute of Technology (ITB, 1979 - 1986). An der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig erwarb Tisna ein Kunstdiplom (1991 - 1994) und war dort von 1997 bis 1998 Meisterschüler. Von 2008 bis 2011 war er Künstler im Doktoratsstudium am Indonesischen Kunstinstitut Yogyakarta. Tisna ist seit 1989 Dozent an der Fakultät für Kunst und Design des ITB und derzeit Leiter des Grafikstudios. Tisnas Arbeit verwendet eine Vielzahl von Medien in seinen Kunstwerken - von Radierungen und Installationen bis hin zu Aufführungen - und reagiert auf Ereignisse, die sich um ihn herum ereignen, seien sie persönlich, gesellschaftlich oder politisch.

Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen zählen der Best Painter Phillip Morris Indonesia Art Awards 1997 und der Indonesian Cultural Award des Ministeriums für Bildung und Kultur im Jahr 2020. Seine Kunstwerke waren unter anderem auf der 50. Biennale von Venedig (2003), der dritten Asien-Pazifik-Triennale für zeitgenössische Kunst (APT3, 1999) und der 5. Gwangju Biennale (2004) zu sehen. Seine letzte Einzelausstellung fand 2018 in der Galeri Nasional Indonesia statt und trägt nach einer seiner Vorführungen den Titel Potret Diri Sebagai Kaum Munafik (Selbstportait als Heuchler).

Moderatorin

ANNA CATHARINA GEBBERS
ist Kuratorin der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin. Dort hat sie Einzelausstellungen von Anne Imhof und Julian Rosefeldt sowie Gruppenausstellungen wie „Magical Soup“ und „Making Paradise: Places of Longing from Paul Gauguin to Tita Salina“ (in Zusammenarbeit mit Gede Mahendra Yasa, Grace Samboh, Enin Supriyanto) für „Hello World: Revising a Collection“ (2018) inzeniert. Ferner„Micro Era: Ciao Fei, Fang Di, Lu Yang, Zhang Peili" (mit den Co-Kurator*innen Victor Wang, Yang Beichen, Pi Li) und das Forschungs- und Ausstellungsprojekt ‚Collecting Entanglements and Embodied Histories' (kuratiert mit Gridthiya Gaweewong, Grace Samboh, June Yap, im MAIIAM Contemporary Art Museum/Chiang Mai, der Galeri Nasional Indonesien/Jakarta, der National Gallery Singapore und dem Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin, 2017 - 2022). Sie ist beteiligte Wissenschaftlerin am Exzellenzcluster 2020 „Temporary Communities: Doing Literature in a Global Perspective“ an der Freien Universität Berlin.

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ZUM PROJEKT:
Collecting Entanglements and Embodied Histories

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