Diskussion 300 Jahre Immanuel Kant: Kant und die Frage nach Gott

300 Jahre Immanuel Kant: Kant und die Frage nach Gott © Goethe-Institut Indonesien / Each Other Company

04.05.2024
19:00 Uhr

Komunitas Salihara

Feiern Sie mit uns Immanuel Kant und seine fortbestehenden Prinzipien, dieses Mal mit Simon Petrus L. Tjahjadi zum Thema Kant und die Frage nach Gott.

Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was kann ich hoffen? – Kants Philosophie ist ausgerichtet auf die Suche nach Antworten auf diese drei Fragen. Die erste Frage beschreibt die Theorie von Wissen (Erkenntnistheorie) mit Bezug zur Realität, die durch reine Vernunft verstanden werden kann. Die zweite Frage bezieht sich auf den Bereich der Moral und der Rechtsphilosophie mit Einbezug der praktischen Vernunft. Und die dritte Frage richtet sich auf das, was noch nicht geschehen ist, und eröffnet somit die Dimension der Zukunft, die Suche nach dem Sinn des Lebens und der Welt sowie die Dimension der Religion, soweit die Religion alternative Antworten auf diese Frage bietet.

Wo liegt also die Materie Gottes? Kant behauptet Gott sei in diesen drei Bereichen der menschlichen Vernunft zu finden. Seine These lautet: Obwohl Gott nur eine Idee ist, entstanden aus reiner Vorstellungskraft und in diesem Sinne kein Gegenstand menschlicher Sinneswahrnehmung (im Bereich der ersten Frage), können wir ihn trotzdem durch die praktische Vernunft im Sinne von Moral "erfahren" (im Bereich der zweiten Frage), nämlich als Geber absoluter Pflichten für unser Gewissen und zugleich als Garant dafür, dass die Moral nicht absurd endet, sondern letztlich zu unserem ewigen Glück führen kann (im Bereich der dritten Frage).

Wie führt Kants Argumentationslinie zu dieser Haltung? Was sind die Konsequenzen und Auswirkungen seiner Philosophie auf die moderne Sicht auf Gott? Was sind die Stärken seines Denkens, die Anerkennung verdienen? Was sind die Grenzen?

Simon Petrus L. Tjahjadi
geboren am 13. Juni 1963 in Jakarta, ist ein Diözesanpriester der indonesischen katholischen Kirche, der am 18. August 1992 geweiht wurde. Seine Spezialgebiete sind die westliche Philosophie, insbesondere die deutsche Philosophie, die östliche Philosophie, insbesondere die Philosophie, Kultur und Geschichte Japans, und die Nusantara-Philosophie, insbesondere die javanische Ethik. Er beendete sein Masterstudium 1997 in München mit seiner Abschlussarbeit über Kants Religionskritik. Im Jahr 2004 promovierte in modernem Atheismus an der Goethe-Universität in Frankfurt. Seit 1997 bis heute ist er Dozent an der STF Driyarkara. Von 2015 bis 2018 forschte er über japanische Kultur und Geschichte in Tokio, Kyoto und Nagasaki. Im Jahr 2023 studierte er Zen in Tokio.

Zen Hae
schreibt Kurzgeschichten, Gedichte, Drehbücher, Essays und Literatur- und Theaterkritiken. Sein neuestes Buch ist der Sammelband Secrets of the Old King's Mastery (Padrão Buku Abadi, 2022) und die Essaysammlung Nine Five Four (JBS, 2021). Zuvor veröffentlichte er die Kurzgeschichtensammlung Marriage House (KataKita, 2004) und den Gedichtband Pink Whale (AKAR Indonesia, 2007). Zen ist Mitherausgeber von zwei Bänden der Lontar Anthology of Indonesian Short Stories und der Indonesian Short Story Anthology (Yayasan Lontar, 2017). Außerdem ist er Mitherausgeber der zweiten Reihe der BTW Book-Publikation, die von Yayasan Lontar im Vorfeld der Londoner Buchmesse 2019 veröffentlicht wurde. Neben seiner Tätigkeit als Ideenkurator bei Komunitas Salihara verstärkt er auch das Redaktionsteam von Yayasan Lontar und ist Chefredakteur der literaturkritischen Website tengara.id (2021–2023).
 

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