Diskussion Avantgarde und „Unterentwicklung”

Oliver Precht © Oliver Precht

25.08.2019
15:30 Uhr

Kios Ojo Keos

Diskussion über Avantgarde-Literatur in Brasilien und Indonesien mit dem Literaturwissenschaftler und Philosophen Oliver Precht.

Die Diskussion fokussiert auf die Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren avantgardistischer Bewegungen in „unterentwickelten“ Ländern.

Als Fallbeispiel dient dabei die brasilianische Avantgarde-Literatur. Aufgeworfen werden Fragen zu (literarischen) Avantgarden in der Peripherie des globalen Kapitalismus, insbesondere im globalen Süden: Wie ist das Verhältnis zwischen Avantgarde-Literatur und Politik? Welche Rolle spielen Avantgarde-Dichter, die sich gleichzeitig im Zentrum (mit Blick auf die Peripherie eines „unterentwickelten“ Landes) wie auch in der Peripherie (mit Blick auf die Zentren des globalen Kapitalismus) befinden? Kann es in einem „unterentwickelten“ Land überhaupt eine Avantgarde geben? Und kann es für eine literarische Avantgarde eine „Unterentwicklung“ geben?

Oliver Precht lehrt Philosophie und Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und hat an derselben Universität mit einer Arbeit über den Zusammenhang zwischen deutscher Philosophie und Nationalsozialismus promoviert. Seine Forschung konzentriert sich auf klassische und marxistische politische Philosophie, postmoderne französische Philosophie und Literatur, postkoloniale Theorie und Literatur (mit besonderem Schwerpunkt auf brasilianischer Literatur) und Anthropologie.

Oliver Precht arbeitet zudem als Übersetzer für literarische und theoretische Werke aus dem Portugiesischen, Französischen und Englischen. Unter anderem übersetzte und veröffentlichte er Werke von Oswald de Andrade, Haroldo de Campos, Eduardo Viveiros de Castro, Jacques Derrida, Louis Althusser, Fernando Pessoa und Suely Rolnik.
 

Zurück