Konzertvideo Alur Bunyi: Ngarep E

Alur Bunyi “Ngarep E” von Aryo Adhianto © Goethe-Institut Indonesien

25.08.2021
19:00 Uhr

Online

Jazz, experimentelle und zeitgenössische Musik

Die dritte Ausgabe von Alur Bunyi im Jahr 2021 wird wegen der Pandemie ohne Publikum im GoetheHaus Jakarta stattfinden.
Als Schwerpunkt befasst sich Alur Bunyi diesmal mit alternativen Verfahren in der Klangproduktion der Jazzmusik.

Ein Modell unseres Planeten und des Universums entspricht dem mechanistischen Weltbild einer Maschine, die von einem Betriebssystem gesteuert wird. Die Suche nach dem Menschen hinter der Maschine und die Frage, wo sich dieser genau befindet, gerät dabei in den Hintergrund. Schließlich ist spiritueller, mystischer, antiker und heiliger Glaube das Gegenteil von modernem Vernunftdenken.

Das Musikprojekt NGAREP E versteht sich als Annäherung zwischen dem Spirituellen, Mystischen, Antiken und Heiligen auf der einen und modernen Denkweisen auf der anderen Seite. Was wäre, wenn ein Schlagzeuger aus dem Altertum plötzlich eine Eingebung hätte und einen Ableton Sequenzer benutzen würde? Was, wenn Gamelan-Meister und griechische Philosophen sich in einer WhatsApp-Gruppe austauschen könnten? Und wie wäre es, wenn man das Wissen der Regenschamanen mit Hilfe von Midi-Noten übersetzen könnte?

NGAREP E, ausgesprochen ngarepe, bedeute so viel wie „an vorderster Front stehen“ und bezeichnet die künstlerische Vision, immer in Bewegung zu sein und nie auf der Stelle zu stehen. NGAREP E kann auch „die Erwartung (ngarep) von E(lektronischer Musik)“ bedeuten bzw. als Frage verstanden werden, nämlich: „Ist das wirklich elektronische Musik?”.
 

Biografie der Künstler

Aryo Adhianto

produziert und komponiert elektronische Musik. Bereits seit seinem siebten Lebensjahr interessiert er sich für Jazz und Klavier, am College entdeckte er dann seine Liebe zur elektronischen Musik, die später zu seinem Lebensinhalt werden sollte. Aryo will stets von verschiedenen Gurus aus erster Hand lernen, um dann aus dem Gelernten eigene Spieltechniken und Kompositionsmethoden zu entwickeln. Sein ganz persönlicher Stil irgendwo zwischen elektronischem Songwriter, Jazzfan und expressivem Performer macht es schwer, den Künstler in bestehende musikalische Schubladen einzuordnen.

2005 lernte Aryo seinen musikalischen Weggefährten Jonathan (Ojon) Kusuma kennen, gemeinsam gründeten die beiden Space System. Das Duo nahm eine nach der Band benannte EP auf, mit dem es sich dank seines unverkennbaren Stils sogleich innerhalb der lokalen und internationalen elektronischen Tanzmusik einen Namen machte. In den darauffolgenden Jahren hat Aryo bei verschiedenen von der Sacred Bridge Foundation ins Leben gerufenen Projekten mitgewirkt, z.B. Rhythm Salad: A Bowl Of Roots Music, 2008; GAUNG: The 21st Century Global Music Education, 2009 sowie INTRASIA: The Cross-Cultural Performing Arts Clinic, 2013, wo er eng mit weltbekannten Komponisten und Musikern zusammenarbeitete, etwa dem japanischen Komponisten und Erfinder der Zen Music Stomu Yamash’ta, dem französischen Komponisten Jean-Luc Eloy, dem achinesichen Kunstmeister Maestro Marzuki Hassan, dem bekannten balinesischen Komponisten I Wayan Sadra oder auch dem Ethnomusikwissenschaftler und Komponisten Irwansyah Harahap.

Sandy Winarta

Bereits im Alter von sechs Jahren erhielt Sandy Winarta klassischen Klavierunterricht. Sein Talent machte sich jedoch erst im Alter von 17 Jahren bemerkbar, als er anfing, Schlagzeug zu spielen.

Trotz seines jungen Alters hat Sandy bereits mit zahlreichen legendären Musikern Konzerte gegeben und bei vielen Festivals und Clubs im Ausland umfangreiche Erfahrungen gesammelt. Herausragende Beispiele sind etwa ein Konzert in Singapur, bei dem er mit dem mehrfachen Grammy-Gewinner Charlie Haden und dessen Liberation Music Orchestra gespielt hat, regionale Festivals wie das Ambon Jazz Festival oder das Kuala Lumpur International Jazz Festival, die Bühne des renommierten Blue Note in Tokio, wo er mit seinem Trio LLW aufgetreten ist, sowie das MasterJam Festival 2013 in der Ukraine, wo er der einzige Schlagzeuger aus Asien war.

Sein Studium begann Sandy im Jahr 2000 am Australian Institute Of Music in Sydney, später besuchte er die New School For Jazz And Contemporary Music in Manhattan, New York, wo er von 2014 bis 2015 Stipendiat war und bei Jazzlegenden wie Reggie Workman (John Coltrane) und David Gibson (Count Basie Orchestra) lernte.

Zur elektronischen Musik kam Sandy dann Ende 2018. Kurz darauf entdeckte er die Sandrum, ein neues musikalisches „Abenteuerspielzeug“ mit einem breiten Spektrum an elektronischen Klängen, die für Improvisationen genutzt werden und von ihren Harmonien und Rhythmen her im Jazz verankert sind.

Seit 2019 spielt er seine elektronische Musik auch auf Veranstaltungen von Chaos Non Musica, 2020 war Sandy beim kollektiven Album-Launch von Senyawa mit am Start.
 

Zum Projekt: Alur Bunyi

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