Filmvorführung Das Alphabet der Angst (2015) und Hannah Arendt (2012)

Das Alphabet der Angst (2015) & Hannah Arendt (2012) © Heimatfilm

20.05.2023
14:00 Uhr und 16:00 Uhr

GoetheHaus Jakarta

Filmvorführung Das Alphabet der Angst (2015) & Hannah Arendt (2012) und Gespräch mit Dhianita Kusuma Pertiwi & Dini Adanurani

Das Alphabet der Angst, 2015, John Albert Jansen
14:00 Uhr


In der Dokumentation The Alphabet of Fear geht es um die rumänisch-deutsche Autorin Hertha Müller, die im Jahre 2009 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. Der Film muss dabei weit in ihre Geschichte zurückgehen, um den Ursprüngen ihrer Arbeit auf die Spur zu kommen.

Nachdem ihr Vater im Zweiten Weltkrieg in der SS diente und ihre Mutter nach dem Krieg in einem sowjetischen Arbeitslager inhaftiert wurde, wurde Hertas Jugend- und Erwachsenenleben von den Repressionen des Ceausescu-Regimes und den Schikanen der Securitate überschattet. Für Müller wurde die Literatur zu den einzigen Waffen, um ein Leben in der Angst zu bestehen und ihre Traumata und Ängste aus diesen Erfahrungen zu verarbeiten. 

Quelle: moviepilot.de


Hannah Arendt, 2012, Margarethe von Trotta
16:00 Uhr


Im Jahr 1933 verlässt Hannah Arendt ihre deutsche Heimat, geht zunächst nach Frankreich und 1941 nach Amerika. Dort arbeitet sie als Journalistin und avanciert zu einer anerkannten politischen Philosophin und Intellektuellen. 1961 wird sie von dem Magazin „The New Yorker" beauftragt, den Aufsehen erregenden Prozess gegen den NS-Verbrecher Adolf Eichmann in Jerusalem zu verfolgen.

Arendt versucht, Charakter und Motivation des berüchtigten Nazis zu verstehen. Ihre Beobachtungen und Gedanken verarbeitet sie in mehreren Artikeln, die kurz darauf auch als Grundlage für ihr wohl berühmtestes und zugleich umstrittenstes Buch dienen: „Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen" stößt teils auf harsche Kritik und Unverständnis, da sie Eichmann nicht als „Monstrum" beschreibt, sondern vielmehr als einen „banalen" Bürokraten, der seine grausamen Befehle so sorgfältig wie möglich ausführen wollte. Trotz aller gesellschaftlichen Ausgrenzungen und beruflichen Anfeindungen weicht Arendt nicht von ihrer Sichtweise ab.

Ausgehend von dieser Phase ihres Lebens schildert der Film in Rückblenden auch ihre Zeit in Deutschland vor 1933 und ihre Beziehung zu Martin Heidegger.

Quelle: Filmportal.de


An die zweite Filmvorführung schließt sich ein Gespräch mit den zwei Autorinnen Dhianita Kusuma Pertiwi und Dini Adanurani an. Sie werden insbesondere auf die filmische Umsetzung der Aspekte „Angst“ und „Politik“ eingehen und sich mit ihren persönlichen Erfahrungen im Hinblick auf die im Film dargestellten Themen auseinandersetzen.

Dhianita Kusuma Pertiwi lebt und arbeitet als Autorin, Übersetzerin und Herausgeberin in Jakarta. 2020 gründete sie mit anderen den Verlag Footnote Press und fungiert heute als Chefredakteurin. Neben literarischen Texten verfasst sie Sachbücher, in denen sie sich insbesondere mit der Geschichte der Massenmorde in Indonesien in den Jahren 1965–66 und deren Folgen auseinandersetzt. Ihr neuestes Werk Mengenal Orde Baru (2021) ist eine Sammlung von 167 kurzen Essays im enzyklopädischen Format über weit verbreitete, häufig verwendete Begriffe während der Neuen Ordnung.

Dini Adanurani ist Schriftstellerin und Forscherin und lebt in Jakarta. Sie interessiert sich für Filmkritik, Kunst und Reflexionen im Alltag. Sie ist Absolventin des Studiengangs Philosophie an der Universität von Indonesien. Derzeit schreibt Dini häufig im Journal Footage und forscht für Kultursinema.
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