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9:00–16:30 Uhr
„The Wild Catch“ (Der Wildfang)
Ausstellung|Setouchi Triennale 2025
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Zentralteil der Insel-Ibukijima
- Preis 500 Yen
Die Insel Ibuki ist ein beeindruckendes Zeugnis menschlicher Besiedlung und der Wechselbeziehung mit der Natur. Auf dieser kleinen Insel lebten bis zu 4.000 Menschen ausschließlich vom Fischfang. Ihr Leben war direkt mit den Elementen, den Lebewesen und ihren Lebensbedingungen verbunden. Die Beziehung zwischen diesen Lebensformen ist immer von gegenseitigem Verständnis abhängig. Den gleichen Gedanken folgten auch schon alte Geschichten wie das Märchen: „Vom Fischer und seiner Frau“ verfasst vom romantischen Dichter Philipp Otto Runge. Holzapfel verlegt die Handlung in ein traditionelles japanisches Haus, in dem einst viele Kinder lebten. In einer Bühnensituation werden drei universelle Handwerkstechniken vorgestellt, die in Japan wie Deutschland zeitlose Bedeutung haben: Färben, Strohflechten und Tischlern.
Die japanische Schauspielerin Miho Takayasu spricht das Märchen innerhalb des von Holzapfel und Moritz Stumm gestalteten Animationsfilms. Die Installation beschäftigt sich, wie das Märchen, mit der Beziehung der Menschen zur Natur. Ihren Zyklen, den Herausforderungen menschlicher Wünsche und den Grenzen der materiellen Existenz. Mit der Erkenntnis, dass diese Grenzen auch der Ort der Heimat sind, wie das Haus, in dem die Installation stattfindet, wie die Insel, die die Heimat der Menschen ist.
Holzapfel greift damit ein Thema auf, das den Fischern der Insel Ibuki ebenso vertraut ist wie anderen Handwerkern: die Beziehung und das Gleichgewicht zwischen unserem Körper und den Elementen. Holzapfel kreiert mit der Idee des Lichtspiels einen einheitlichen Raum, der sowohl die Installation, die Geschichte des Veranstaltungsortes, als auch die Insel Ibukijima selbst aufgreift.
Olaf Holzapfel realisierte sein Werk mit Unterstützung von zwei japanischen Handwerksfirmen: „UEJIMA SANGYÔ“, einem Hersteller traditioneller Shimenawa aus Wazuka/Kyoto, sowie „SOMAKOSHA“, einem auf Holzbau spezialisierten Unternehmen aus Okayama.
Künstler
Olaf Holzapfel
Ein in Berlin lebender Künstler. Er studierte freie Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Holzapfel setzt sich in seinen interdisziplinären Arbeiten sowohl mit analogen wie digitalen Medien auseinander. Er verbindet in seinen Werken Dualitäten wie Stadt und Landschaft, Innen- und Aussen oder virtuelle und reale Bildräume künstlerisch und beschreibt sie als etwas Fließendes. Daraus resultiert ein ständiger Austausch zwischen diesen Kräften.
Das zentrale Anliegen für ihn liegt im interkulturellen Austausch mit Künstler*innen und Handwerker*innen und der Rückgriff auf vernakuläre Techniken. Holzapfel konzentriert sich auf die Entwicklung von Kunstwerken unter Verwendung natürlicher, nachhaltiger Materialien (die er als „terrestrische Techniken” bezeichnet). Während seines Aufenthalts in der Villa Kamogawa im letzten Jahr beschäftigte er sich mit japanischem Holzbau, Textilien, heiligen Strohseilen (Shimenawa) und Bambushandwerkstechniken. In Onomichi stellte er das Werk Housing in Amplitude aus, das in Zusammenarbeit mit lokalen japanischen Zimmermann Kohei Yamamoto entstanden ist.
Links zum Thema
Ort
*geschlossen am Donnerstag, 23. & 30. Oktober
Ort
*geschlossen am Donnerstag, 23. & 30. Oktober