Stummfilmmusiker Günter A. Buchwald in Korea
Die Geschichte der Filmmusik ist so alt wie der Film selbst. Denn anders als sein Name vermuten lässt war auch der Stummfilm niemals stumm. Um 1920 wuchs die musikalische Begleitung des Stummfilms von einer abgespielten Schallplatte zu einem ganzen Kinoorchester heran, das die Filmhandlung live untermalte. Für Filme wie Eisensteins Panzerkreuzer Potemkin oder Murnaus Der letzte Mann wurden sogar eigene Kompositionen angefertigt. Welche Rolle spielt die Musik bei der Rezeption des Stummfilms? Wie können Bild und Ton miteinander harmonieren, sich ergänzen und sich beeinflussen? Welche Bedeutung kommt dem Stummfilm und seiner Musik heute zu?
Günter A. Buchwald gilt als Pionier der Stummfilmrenaissance. Seit 1978 verhilft er aller Art von Stummfilmen zu neuem Klang. Sein Einsatz reicht dabei vom Solokünstler mit Viola, Violine und Klavier, über das Musizieren im Duo und Trio bis zum großen Kinoorchester, bei welchem er meist als Dirigent agiert. Mit seinem über 2250 Stummfilmkonzerte umfassenden Repertoire gilt er als ein Meister seines Faches und wurde vielfach ausgezeichnet. Seine Interpretationen beleben die goldene Zeit des Kinoorchesters und entführen den Zuschauer zurück zu den Anfängen des Kinos.
Mit Unterstützung des Goethe-Institut Korea wird Günter A. Buchwald im Rahmen des 40. jährigen Jubiläums des Korean Film Archive an drei Tagen
Pleasure Garden (1926) von Alfred Hitchcock,
Faust (1926) von Friedrich Wilhelm Murnau und
Der Golem (1920) von Paul Wegner musikalisch interpretieren. Mit seiner Vertonung von Murnaus
Faust hat Buchwald zuletzt das Publikum der Berlinale begeistert.
23.05.2014 (Freitag) 19:00, KOFA Cinemateque, Kino 1
The Pleasure Garden
Regie: Alfred Hitchcock, s/w, 75Min., UK/D 1927, OF mit koreanischen UT
24.05.2014 (Samstag) 19:00, KOFA Cinemateque, Kino 1
Faust - Eine deutsche Volkssage
Regie: Friedrich Wilhelm Murnau, s/w, 85 Min., D 1926, OF mit koreanischen UT
25.05.2014 (Sonntag) 19:00, KOFA Cinemateque, Kino 1
Der Golem, wie er in die Welt kam
Regie: Paul Wegener, s/w, 72 Min., D 1920, OF mit koreanischen UT
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