Symposium Koreanische Stimmen aus Berlin vom Anfang des 20. Jahrhunderts

Koreanische Stimmen © National Gugak Center

Samstag, 13. Dezember 2014, 10.00-15.00 Uhr Goethe-Institut Seoul

Goethe-Institut Seoul

Vor fast einhundert Jahren waren vor den Toren Berlins Menschen aus aller Welt als Kriegsgefangene des 1. Weltkriegs in mehreren Lagern interniert. Die Gefangenen wurden – mehr oder weniger unfreiwillig - Teil eines aus heutiger Sicht sehr fragwürdigen ethnographischen Forschungsprojekts: Ziel war die Sammlung von phonetischen Daten „aller Kulturen der Welt“. In ein damals hochmodernes Aufnahmegerät, den Phonographen, mussten ein paar Sätze in der Muttersprache gesprochen und ein Lied aus der Heimat gesungen werden. Bei einigen Soldaten aus dem fernen Osten Russlands geschah das nicht auf Russisch, sondern auf Koreanisch. Das mag bei den Wissenschaftlern in Berlin vor fast 100 Jahren kaum Aufsehen erregt haben. Aus heutiger Sicht und vor dem Hintergrund der koreanischen Geschichte im 20. Jahrhundert, die geprägt ist von Besatzung, Krieg und Teilung, ist dies eine Sensation: Diese koreanischen Lieder zeugen von einer bislang kaum beachteten Wanderungsbewegung und weisen zurück in die längst verloren geglaubten Traditionen des 19. Jahrhunderts. Wer waren diese Soldaten? Wo genau kamen sie ursprünglich her?

Die digitalisierten Aufnahmen der koreanischen Kriegsgefangenen werden nun über eine CD-Produktion der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Aus Anlass der Veröffentlichung  genau 100 Jahre nach Ausbruch des 1. Weltkriegs laden das National Gugak Center und das Goethe-Institut Korea zu einem international Symposium. Es sprechen Referenten aus Deutschland und Korea über Geschichte und Bedeutung der Aufnahmen. Die musikalische Umrahmung erfolgt durch das National Gugak Center.

Die Referierenden sind u.a.: Dr Jochen Hennig (Berlin), Dr. Bo-hui Kim (Seoul), Prof. Dr. Lars-Christian Koch (Berlin), Dr. Gyeong-bun Lee (Seoul) und Ji-Won Song (Seoul). Das National Gugak Center sowie die Sängerin Gwang-Suk Kim sorgen für die musikalische Umrahmung.

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