Künstlerische Positionen aus Ostasien
Die Länder Ostasiens werden oft vorschnell unter europäischen Vorstellungen eines „einheitlichen“ Asiens subsumiert. Tatsächlich aber ist dieser Teil der Welt zunehmend geprägt von gesellschaftlichen Umbrüchen, politischen Spannungen und territorialen Streitigkeiten. Über diese zum Teil sehr rigiden historischen und politischen Grenzen hinweg ermöglicht die Ausstellungsreihe „Discordant Harmony“ einen künstlerischen und intellektuellen Austausch. Die Frage nach kulturellen und philosophischen Gemeinsamkeiten Asiens wird dabei kritisch hinterfragt, vor allem im Hinblick auf die aus asiatischer Perspektive als „europäisch“ empfundene Annahme einer historischen, politischen, philosophischen und kulturellen Einheit des Kontinents und Kulturkreises. Diese Vorstellung kulminiert in dem konfuzianisch geprägten Begriff der Harmonie, der generell asiatischen Kulturen zugeschrieben wird.
Was bedeutet heute der Begriff „Harmonie“? Ist er relevant und kann man ihm – vor dem Hintergrund vielfältiger Spannungen – überhaupt künstlerisch Ausdruck verleihen?
Auf Grundlage dieser Fragestellung entwickelte ein vom Goethe-Institut eingeladenes internationales Kuratorenteam die Ausstellung „Discordant Harmony“ als wandernde und wachsende Plattform, die sich den jeweiligen landesspezifischen Diskursen öffnet. Die Kuratoren sind: Sunjung Kim (Korea), Carol Yinghua Lu (China), Yukie Kamiya (Japan) und Chien-Hung Hwang (Taiwan). Präsentiert werden sowohl Auftragswerke als auch Leihgaben von Künstlern aus Korea, Japan und China. In diesem Jahr gibt es außer in Korea noch Stationen in Taiwan und Japan. An jedem Ort wird die Ausstellung begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm, das nicht nur bildenden Künstlern, sondern auch Wissenschaftlern, Philosophen und Architekten Raum zum interdisziplinären Austausch bietet.
„Discordant Harmony“ ist ein gemeinsames Projekt der Goethe-Institute in Ostasien.
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