Ausstellung Minchul Song: „Unsichtbar gemacht”

Unsichtbar gemacht Foto: Minchul Song

Mi, 9. September 2015-
Mi, 9. März 2016

Eröffnung:
Mi, 9. September 2015
17:00 Uhr

Goethe-Institut Seoul

Die sechste Ausstellung des „Trough Project“ im Goethe-Institut Seoul

In der sechsten Ausstellung des Trough Project präsentiert das Goethe-Institut in Seoul unter dem Titel Unsichtbar gemacht Arbeiten des koreanischen Künstlers Minchul Song. Wie bereits in den Vorjahren liegt auch in diesem Jahr das Hauptaugenmerk auf dem Zusammenspiel der Werke mit den insgesamt siebzehn ehemaligen Pflanztrögen des Goethe-Instituts.

Spiegel, Glas und schwarzer Acryl sind die Werkzeuge Songs, mit denen er geometrische Skulpturen in den Fluren des Goethe-Instituts erschafft, die unseren Sinn für die Wirklichkeit in Frage stellen. Existiert er wirklich, dieser Kreis dort vorn? Und wo ist überhaupt die Grenze zwischen Illusion und Wirklichkeit, Spiegelung und Gegenstand? Durch das magische Zusammenspiel von Form und Spiegelung schafft Song durch seine Installation ein völlig neues Raumverständnis und bringt auf beinahe magische Weise zuvor unsichtbare Räume zum Erscheinen. Die Verwendung von Spiegeln und Acryl stammt aus Songs früherem Werk Half Mirror und führt dieses nun mit Unsichtbar gemacht in den besonderen räumlichen Gegebenheiten des Goethe-Instituts weiter.

Doch Song setzt sich nicht ausschließlich mit dem Zusammenspiel von Werk und Raum auseinander. Sein Werk Die Menschen dort oben konzentriert sich vor allem auf die Darstellung der deutschen Geschichte – genauer gesagt auf den Fall der Berliner Mauer. Das Werk entstand im selben Kontext wie die frühere Serie Methode zur Erzeugung des größtmöglichen Kreises des Künstlers und führt den Versuch, den größtmöglichen Kreis durch die Erschaffung eines leeren Raumes zu erzeugen fort, um verschwundene Erinnerungen und vergessene Gesichter zu beschwören. Die Menschen dort oben setzt sich aus einem Holzstuhl und einer Holzbank zusammen, die passend für die Tröge des Goethe-Instituts angefertigt wurden. Wie auf einem Filmnegativ sind Silhouetten aus dem Holz gesägt. Es sind die Silhouetten von Menschen, die nach dem Fall der Berliner Mauer auf diese hinaufstiegen und dort winkten und jubelten – Silhouetten einer längst vergangenen Realität, die nun von Besuchern der Ausstellung in den Fluren des Goethe-Instituts nacherlebt werden kann.

Minchul Song wurde 1977 in Seoul geboren und beendete im Jahr 2003 sein Studium an der Sungkyunkwan Universität Seoul mit dem Bachelor of Fine Arts. Sein Studium führte ihn auch an die Hochschule für bildende Künste Hamburg; 2008 schloss er sein Studium mit einem Diplom ab. Song hatte bereits zahlreiche Einzelausstellungen und sammelte zudem viele Erfahrungen mit Einzel-, Partner- und Gruppenausstellungen, welche ihn als Künstler international etablierten.

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