Filmfestival Doris Dörrie: „Grüße aus Fukushima“

Grüße aus Fukushima Foto: Hanno Lentz/Majestic

Mo, 27. Februar 2017
20:00 Uhr

Arirang Cine Center

Aufführung im Rahmen des „Festivals of Film Festivals“

Viele großartige Filme wurden 2016 auf verschiedenen Filmfestivals in Seoul wie dem Seoul Independent Film Festival, dem EBS Documentary Film Festival oder dem Seoul Women’s Film Festival präsentiert. Für das Festival of Film Festivals wurde unter allen gezeigten Filmen eine erneute Auswahl getroffen. Dabei ist die Idee hinter dem Festival of Film Festivals (FoFF), Filmfesttage mit den 30 besten Filmen der sechs Filmfestivals, die 2016 in Seoul stattfanden, auszurichten. Neben preisgekrönten Werken wie How to change the world (2015) oder Find the Spot (2016) wurden auch Filme ausgewählt, welche noch nicht die Aufmerksamkeit eines großen Publikums genießen durften. Diese Filme möchte der Cineclub FoFF unter anderem nun in der Zeitspanne vom 25. Februar bis 1. März einem breiteren Zuschauerkreis vorstellen.
 
Das Goethe-Institut zeigt im Rahmen des Festivals Grüße aus Fukushima (2016) von der deutschen Ausnahme-Filmemacherin Doris Dörrie. Die Premiere feierte der Film letztes Jahr in Deutschland, exakt fünf Jahre nach der Reaktorkatastrophe. Es sei ihre Art, sich vor den Opfern wie Überlebenden zu verbeugen, so Dörrie. Ihr Film erzählt von Fukushima, von Verlust, Heimat und Schmerz und behandelt darüber hinaus die Frage, ob wir letztendlich anderen nur helfen, damit es uns selbst besser geht.
 
Marie, die Protagonistin, reist nach Japan, um als Clown mit einer Hilfsorganisation auftretend Tsunami-Überlebende zu erheitern. Hinter ihrer Reise verbirgt sich jedoch eine Flucht vor ihrem Leben in Deutschland, das von Unzufriedenheit und zerplatzten Lebensträumen gekennzeichnet ist. Marie begegnet der alten, störrischen Satomi, der sogenannten "letzten Geisha von Fukushima", zu der sie eine besonderere Freundschaft aufbaut. Beide Frauen, so unterschiedlich sie auch durch die verschiedenen Kulturen und Lebensgeschichten geprägt sein mögen, stellen sich gemeinsam der Herausforderung des Loslassens und Weiterlebens. So erzählt der Film seinen Zuschauern eine Geschichte über die Kunst, sich dem Leben zu stellen und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Er ist ein Aufruf zum Leben und zum Lebendig-Sein, trotz traumatischer Erfahrungen.
 
 
Doris Dörrie ist eine deutsche Regisseurin, Schriftstellerin und Filmproduzentin. Der große Durchbruch gelang ihr mit ihrer Komödie Männer (1985). Einer ihrer aktuelleren Filme Kirschblüten – Hanami (2008) erhielt glänzende internationale Kritik und trat einen Siegeszug durch die internationale Festivalszene an. Der Film Grüße aus Fukushima feierte seine Weltpremiere auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2016 und gewann zahlreiche Preise, darunter den Bayerischen Filmpreis in der Kategorie Beste Darstellerin und den C.I.C.A.E. Art Cinema Award.

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