Filmvorführung Stummfilme mit Klavierbegleitung

Der Gang in die Nacht Foto: gemeinfrei

Sa, 20.05.2017 –
So, 21.05.2017

Cinematheque des Korean Film Archives

Eunice Martins begleitet live „Der Gang in die Nacht“, „Paris Qui Dort“ und „That Night’s Wife“

Das Korean Film Archive in Seoul präsentiert im Rahmen eines jährlich wiederkehrenden Programmes dem interessierten Publikum restaurierte und über die Jahre sorgfältig archivierte Filme. Das diesjährige Programm findet vom 16. bis zum 31. Mai 2017 statt. Den Höhepunkt bilden ausgewählte Stummfilme, welche die deutsche Pianistin Eunice Martins am Klavier mit Eigenkompositionen und improvisierten Stücken begleitet.
 
In Der Gang in die Nacht (1921) von Friedrich Wilhelm Murnau geht es um den Augenarzt Eigil Boerne, der seine Verlobte Helene für die lebenslustigere Tänzerin Lily verlässt und mit dieser in ein Dorf am Meer zieht. Dort verliebt sie sich jedoch bald schon in einen Maler, den Boerne zuvor von seinem Augenleiden geheilt hatte. Eine Reihe tragischer Begebenheiten nimmt ihren Lauf. Dieser in Berlin produzierte Film hat eine Laufzeit von 95 Minuten und galt lange als verschollen. Dann tauchte eine seiner Kopien in den 1980ern im Staatlichen Filmarchiv Berlin wieder auf. Der Film wird am Samstag den 20. Mai um 14:00 Uhr gezeigt.
 
Der französische Film Paris Qui Dort (1924) stammt von René Clair. In diesem Film, zu Deutsch Paris schläft, geht es um den als Wächter auf dem Eifelturm arbeitenden und dort auch lebenden Albert. Als dieser eines Morgens aufwacht stellt er fest, dass die ganze Stadt und ihre Bewohner wie im Schlaf erstarrt sind. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe Menschen die ebenfalls noch wach ist macht er sich auf, das Rätzel um die schlafende Stadt zu lösen und eine Möglichkeit zu finden sie wieder aufzuwecken. Der ursprüngliche Kurzfilm umfasst 35 Minuten. Nach der Restauration durch das Cinémathèque française im Jahr 2000 erweiterte sich seine Laufzeit in der neuen Fassung auf 61 Minuten. Der Film wird am Sonntag den 21. Mai um 14:00 Uhr gezeigt.
 
That night’s Wife (1930) ist ein japanischer Film von Ozu Yasujiro. Hierbei geht es um Hashizume Shuji, einen Familienvater der einen Einbruch begeht um die Behandlungskosten seiner schwerkranken Tochter Michiko zahlen zu können. Währenddessen erfährt seine Frau Mayumi vom Arzt ihrer Tochter, dass diese wieder genesen kann sollte sie die kommende Nacht überstehen. Als Shuji dann jedoch noch am selben Tag verhaftet werden soll, fleht Mayumi die Kommissare an, ihren Mann noch diese eine Nacht am Bett der Tochter wachen zu lassen. Der Film geht 65 Minuten lang und basiert auf einer Novelle von Oscar Schisgall mit dem Titel From Nine to Nine. Der Film wird am Sonntag den 21. Mai um 16:30 Uhr gezeigt.
 
Die Pianistin Eunice Martins studierte Musik an der Hochschule der Künste in Berlin und auch an der Musikakademie Wiesbaden. Sie erhielt Lehraufträge unter anderem an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, der Universität Paderborn und gab Workshops zu Film, Musik und Sound in Hongkong, New Delhi, Shanghai und vielen weiteren Städten der Welt. Seit dem Jahr 2000 ist sie Hauspianistin des Kino Arsenal – Institut für Film – und Videokunst in Berlin und als Gast mit ihrer Live-Musik zu Stummfilmen tritt sie weltweit bei Filmfestivals, in Theatern und Kinematheken auf. Eunice Martins ist zudem Komponistin und arbeitete auch schon am Sounddesign für Film und Theater.
 
Das Korean Film Archive (KOFA) wurde 1974 gegründet. 1976 trat es dann der Fédération Internationale des Archives du Film (FIAF) bei und erhielt neun Jahre später seine volle Mitgliedschaft. Die Institution sammelt, dokumentiert und archiviert nicht nur nationale und internationale Filme, sondern auch zugehörige Filmmaterialien. Den Hauptsitz hat das Korean Film Archive in Seoul. Es unterhält das Korean Film Museum, eine Filmbibliothek, eine große Online Datenbank und natürlich das Filmarchiv und Filmsäle.

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