Filmreihe „Panzerkreuzer Potemkin“ mit DJ Jan Brauer

Sergej M. Eisenstein: Bronenosec Potemkin Quelle: Filmmuseum Berlin - Stiftung Deutsche Kinemathek

Sa, 28. Oktober 2017
19:00 Uhr

Cinematheque des Korean Film Archives

Filmreihe „Erobert den Film!“

Im Rahmen der Filmreihe „Erobert den Film! - Deutsches Kino unter dem Einfluss der Oktoberrevolution und dem sowjetischen Revolutionsfilm“ zeigt das Goethe-Institut Korea in Kooperation mit dem Korean Film Archive den Film Panzerkreuzer Potemkin von Sergej Eisenstein (UdSSR, 1925). Die Vorführung des Stummfilms wird live vom Berliner DJ Jan Brauer begleitet.
 
Der Führung der Oktoberrevolution in Russland wusste um die propagandistische Bedeutung des Films. Grigori Jewesejewitsch Sinowjew, ein enger Vertrauter Lenins und in den 1920er Jahren Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, erklärte: „Das Kino, im Besitze der Bourgeoisie, ist das stärkste Mittel, um die Volksmassen zu betrügen und zu narren. In unseren Händen kann und muss das Kino zur mächtigen Waffe der kommunistischen Propaganda und der Aufklärung der breitesten Arbeitermassen werden.“ Wichtigster Vertreter des sich rasch entwickelnden revolutionären Kinos war Sergej Eisenstein dessen Filme wie Panzerkreuzer Potemkin und Oktober auch außerhalb der Sowjetunion große Beachtung fanden.
 
Die Handlung von Panzerkreuzer Potemkin lehnt sich sehr frei an die tatsächlichen Ereignisse des russischen Revolutionsjahres 1905 an, der Meuterei der Besatzung des russischen Kriegsschiffs „Knjas Potjomkin Tawritscheski“ gegen deren zaristische Offiziere. Die Bezugnahme auf die gescheiterte Revolution zeigt Eisenstein als eine „tragische Komposition in ihrer kanonischsten Form“ – eine Tragödie in fünf Akten, in der die Figur des Wakulintschuk eher zufällig in die Revolution stolpert und in ihr sein tragisches Ende findet.
 
In Deutschland wurde der Film Panzerkreuzer Potemkin trotz zeitweiser Verbote und Schnittauflagen durch die Zensur, zum bekanntesten sowjetischen Filmwerk und als innovatives Kunstwerk rezipiert. Dazu trug sicherlich auch die dem Film angepasste avantgardistische Orchestermusikbegleitung des von der Piscator-Bühne stammenden Edmund Meisel bei, die von Eisenstein autorisiert wurde.
 
Der Film wird im Korean Film Archive in seiner restaurierten Fassung gezeigt mit DJ-Begleitung von Jan Brauer des deutschen Trios Brandt/Brauer/Frick. 
 
Jan Brauer wurde 1985 in Wiesbaden, Deutschland geboren. Neben seiner Arbeit als Komponist für Theater und Filme, Live-Performer und DJ, arbeitet er als Tontechniker und lehrt an der Kunstakademie in Mainz. Kürzlich hat Brauer Musik für das Berliner Ensemble und Brandt/Brauer/Fricks Oper Gianni an der Deutschen Oper Berlin komponiert.
 
Zwischen dem 25. und dem 31. Oktober zeigt das Goethe-Institut in Kooperation mit dem Korean Film Archive, die Filmreihe „Erobert den Film! - Deutsches Kino unter dem Einfluss der Oktoberrevolution und dem sowjetischen Revolutionsfilm“.

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