Digital Concert Hall „Ring“ ohne Worte

DCH Maazel Foto: EuroArts

Do, 18. Oktober 2018
19:00 Uhr

Goethe-Institut Seoul

Die Berliner Philharmoniker im Videostream mit einer Einführung von Heera Kim

Im Rahmen von Achim Freyers Inszenierung von Rheingold in Seoul organisiert das Goethe-Institut Korea eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Faszination Wagner“. In der Oktober-Ausgabe der Digital Concert Hall können Sie, dazu passend, eine Aufzeichnung von Lorin Maazels Ring ohne Worte der Berliner Philharmoniker erleben.

Beim Ring ohne Worte handelt es sich um den anspruchsvollen Versuch, die 15-stündige Musik von Wagners Ring des Nibelungen auf CD-Länge zusammen zu kürzen und dabei auf alle Sänger zu verzichten. Als eine Plattenfirma 1987 mit dieser Anfrage an den Dirigenten Lorin Maazel herantrat, besann sich dieser auf Wieland Wagner, der das Orchester als das „Urquell“, das Wesentliche für die Verbindung der Wagner-Figuren zur ursprünglichen Sage bezeichnet hatte. Den Verzicht auf Sänger begriff Maazel dementsprechend nicht als Verlust: „Die Orchesterpartitur selbst ist der Ring, verschlüsselt in einen Klang-Kode.“ So wurden die Gesangsstimmen durch jeweils unterschiedliche Instrumente herausgearbeitet. Trotz der innovativen Herangehensweise orientierte sich Maazels Inszenierung streng am Original: So folgte er im Ablauf genau der Chronologie der vier Ring-Opern und legte trotz der vielen Auslassungen Wert darauf, keine Verbindungspassagen hinzu zu komponieren.
 
Der Ring ohne Worte der Berliner Philharmoniker wurde ein Riesenerfolg und etablierte sich in den Folgejahren als für sich selbst stehendes Konzertstück. Maazel leitete Aufführungen des Stückes mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra (1990), dem New York Philharmonic (2000 und 2008) und den Wiener Philharmonikern (2012).
 
Bei der Aufführung, die nun im Goethe-Institut Seoul zu sehen und zu hören sein wird, handelt es sich um den Ring ohne Worte, den Maazel 2000 noch einmal mit dem Orchester zur Aufführung brachte, für das er ursprünglich konzipiert wurde. Die Einführung in das Thema gibt Heera Kim. Die südkoreanische Komponistin, die unter anderem in Köln und Karlsruhe studierte und deren Werke bereits weltweit von verschiedenen Ensembles und Orchestern gespielt wurden, ist Professorin für Komposition an der Kyunghee University in Seoul.
 
Die Berliner Philharmoniker gelten als eines der weltweit führenden Symphonieorchester. Das Orchester der deutschen Hauptstadt, dessen Ursprünge bis in das Jahr 1882 zurückreichen, hat im Laufe seiner Karriere zahlreiche Preise gewonnen – unter ihnen nicht nur viele Echo- und BRIT-Awards aus dem Bereich Klassik, sondern auch acht Grammys. 2007 wurden die Berliner Philharmoniker zum Internationalen UNICEF-Botschafter ernannt und sind damit die einzige Institution weltweit, die diesen Titel tragen darf.
 
Die Konzerte der Berliner Philharmoniker kann man auch außerhalb Berlins genießen: Das Orchester stellt alle Konzerte online im Stream in ihrer „Digital Concert Hall“ zur Verfügung. Das Goethe-Institut Korea zeigt einmal im Monat eines der Konzerte auf der Leinwand in seinem Veranstaltungssaal. Umrahmt wird die Veranstaltung im Wechsel von einer Live-Aufführung oder einer Einführung in das gezeigte Werk.

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