Festival Survival Kit 13
Das Goethe-Institut Riga präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Lettischen Zentrum für Zeitgenössische Kunst (LCCA) ein ehrgeiziges Veranstaltungsprogramm im Rahmen des diesjährigen Festivals für zeitgenössische Kunst Survival Kit 13, das sich mit den Konzepten der Demokratie, der Meinungsfreiheit und der freien Meinungsäußerung im Kontext des Lettischen Erwachens, des Ukraine-Krieges und der heutigen politischen Vielfalt befasst. Das Programm des „Hearing Voices Café“ wird in einem Pop-up-Café untergebracht sein, das im Rahmen des Festivals in Zusammenarbeit mit dem Team von „Borschtsch – Abendessen bei ukrainischen Frauen“ eingerichtet wurde und während des gesamten Festivals geöffnet sein wird.
Die Ereignisse in der Ukraine und die politische Lage in Russland zeigen deutlich, dass eine Gesellschaft benötigt wird, die aus informierten und kritisch denkenden, gesellschaftspolitisch aktiven Menschen besteht, die sich ihrer Rolle beim Aufbau der Demokratie bewusst sind. „Hearing Voices Café" ist ein Aufruf zum kritischen Zuhören und zur Analyse der Situation, zum überlegten und individuellen Handeln, gegen die unreflektierte Gefolgschaft, die wir heute in der russischen und belarussischen Politik sehen. Das Veranstaltungsprogramm zielt darauf ab, die lokalen und historischen Eckpfeiler der Demokratie - die verschiedenen Formen von Freiheit und Befreiung - zu erforschen und die Rolle der Kultur und der Künste beim Aufbau und der Aufrechterhaltung demokratischer Gesellschaften sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart hervorzuheben. Ausgehend von den Erfahrungen des Erwachens in Lettland (das Dritte Erwachen oder die Singende Revolution - eine soziale Bewegung, die 1991 zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit Lettlands führte) und unter Berücksichtigung der aktuellen Situation in Europa wird sich die Veranstaltungsreihe mit Problemen und Fragen hinsichtlich des Wesens der Demokratie, dem politisch verantwortlichen, freien und ethischen Handeln befassen, die sich im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine verschärft haben. Durch die Suche nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen zeitlich und räumlich getrennten Erfahrungen zielt das Programm darauf ab, eine stärker innerlich geeinte Gesellschaft aufzubauen und das gegenseitige Verständnis zu fördern, indem Menschen verschiedener Generationen, Nationalitäten und Kulturen in einen Dialog treten.
Der Name des Veranstaltungsprogramms und des Pop-up-Cafés geht auf ein Projekt der Künstlerin Dora Garcia zurück, das bereits in vielen europäischen und nordamerikanischen Ländern durchgeführt wurde und während des
Survival Kit 13 eine neue Form annehmen wird. Das Projektmodell des „Hearing Voices Café“ in Lettland, das von der jungen Philosophiestudentin und Publizistin Sofia Anna Kozlova kuratiert wird, umfasst nicht nur ein Kernprogramm des „Hearing Voices Café“, das speziell für die ukrainische Gemeinschaft in Lettland konzipiert wurde, sondern auch eine breitere Reihe von formal unterschiedlichen Veranstaltungen, die wöchentlich vielfältige Erfahrungen für verschiedene Altersgruppen, soziale und ethnische Hintergründe bieten.
In enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin Dora Garcia wird das Hauptprogramm des „Hearing Voices Café“ von der Friedensstifterin, Konfliktlösungsmediatorin und Architektin für Kommunikationsprozesse Ilze Dzenovska und der ukrainischen Künstlerin Marija Zenkova durchgeführt. Sie werden eine Reihe von fünf Veranstaltungen für in Lettland lebende Ukrainer*innen und Freund*innen organisieren, bei denen lettische und ukrainische Musiker*innen und Künstler*innen gemeinsam mit den Projektteilnehmer*innen durch kreative Aktivitäten zum Schweigen gebrachte Erinnerungen und unausgesprochene Erfahrungen und Sorgen erkunden. Die wichtigsten Veranstaltungen des Programms werden in russischer Sprache abgehalten und bei Bedarf ins Ukrainische oder Englische übersetzt.
PROGRAMM:
Programme / Latvian Centre for Contemporary Art (lcca.lv)
Um sich für das „Hearing Voices Café“-Programm zu bewerben, wenden Sie sich bitte an
sofija@lcca.lv oder füllen Sie das
Formular aus.
„Hearing Voices Café“ ist ein Projekt des Goethe-Instituts als Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets, für welches das Auswärtige Amt Mittel aus dem Ergänzungshaushalt 2022 zur Abmilderung der Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine bereitstellt.
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