Ausstellung anders als immer. Zeitgenössisches Design und die Macht des Gewohnten

Daniel Wandres / Schlummerschlauch / Luftmatratzenröhre Foto: Daniel Wandres / © Daniel Wandres

Fr, 10.04.2015 –
So, 14.06.2015

Museum für dekorative Kunst und Design

Daniel Wandres / Schlummerschlauch / Luftmatratzenröhre

Eine Ausstellung des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)

In Zusammenarbeit mit dem Kurator Volker Albus präsentiert das Institut für Auslandsbeziehungen e. V. (ifa) mit der Ausstellung anders als immer. Zeitgenössisches Design und die Macht des Gewohnten ausgewählte Beispiele eines modernen Designphänomens – die Fähigkeit gewohnte Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Mit 106 unterschiedlichen Arbeiten und insgesamt 148 Objekten von 47 in Deutschland und 20 im europäischen Ausland arbeitenden Designern und Designergruppen wird die Vielfalt der von der Konvention abweichenden Entwürfe gezeigt und anhand von Funktion, Materialität, Konstruktion und inhaltlichen Bezügen diskutiert.

Das Regal, der Orientteppich, der Sessel: Allein die gattungsspezifische Bezeichnung setzt Assoziationen frei in Bezug auf Konstruktives, Dekoratives und Konfiguratives. Und bedeutet zugleich Festlegung. Daher werden genau diese konventionalisierten Gestaltungsgrundlagen von Designerinnen und Designern bewusst unterlaufen und auf frappierende Art ad absurdum geführt. Die Arbeiten provozieren nicht nur Erstaunen, sondern fordern auch dazu auf, über Erwartungen, Verhaltenscodes und das Bezugsfeld fest gefügter Vorstellungen nachzudenken und die tradierten Festlegungen zu überprüfen. Denn diese „Brüche mit der Macht des Gewohnten“ belegen in ihrer Ursächlichkeit die tief gehenden soziokulturellen Veränderungen, die wir zurzeit auf allen Gebieten unseres Alltags erfahren und die sich in Stichworten wie Mobilität, Migration, Veränderungen in Ess- und Ernährungsgewohnheiten und vielen mehr wiederfinden.

Profesors Folkers Albuss stāsta par izstādi "Citādāk nekā parasti. Laikmetīgais dizains un ieraduma spēks" from Arterritory on Vimeo.


Der internationale Aspekt dieses Diskurses im aktuellen Design wird in der Ausstellung in zweifacher Hinsicht reflektiert: Zum einen werden die Arbeiten der 47 in Deutschland arbeitenden Designer und Designergruppen ergänzt durch die von 20 Designern aus Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Schweden, der Schweiz und Spanien. Zum anderen lädt ifa jede beteiligte Institution im Rahmen der internationalen Tournee dazu ein, inländische Designer und Designergruppen mit zu präsentieren, die das Thema des anders als immer in ihren Arbeiten vertreten. In die Ausstellung wurden alle Arbeiten lettischer Designer aufgenommen, die von den Experten des Museums für dekorative Kunst und Design vorgeschlagen wurden:
Artūrs Analts, Rūdolfs Strēlis (VARIANT STUDIO) – Stuhl „Tilts”;
Rihards Funts, Zane Homka (RIJADA) – Kleiderständer “Ķocis” und Spielzeug ”Pīle”;
Ieva Kalēja (MAMMALAMPA) – Stehlampe “Līgava”;
Māra Skujeniece – Serie von Porzellanvasen „Spoles”;
Jānis Straupe – Obstschale, Nussschale und Weinbehälter;
Aldis Circenis (RIGA CHAIR) – Hocker „Bloom” und Schaukelspielzeug „Riga Roo”.

Besonders erfreulich ist auch die Tatsache, dass einige von diesen Arbeiten in den letzten Jahren schon zum Bestandteil der Sammlung des Museums für dekorative Kunst und Design geworden sind.

Zur Ausstellung ist ein deutschsprachiger Katalog mit englischem und lettischem Texteinleger erhältlich.

Während der Ausstellung ist ein umfangreiches Verbundprogramm geplant. Das Verbundprogramm wird mit dem Vortrag „Das Regal. Anmerkungen zur Konstruktion, Konfiguration, Funktion eines randständigen Möbels“ vom Prof. Volker Albus, Kurator der Ausstellung, am 9. April um 18:30 Uhr im Goethe-Institut Riga eröffnet. Der Eintritt ist frei, der Vortrag wird ins Lettische übersetzt.

Die Ausstellung präsentiert das Goethe-Institut Riga in Kooperation mit dem Museum für dekorative Kunst und Design, Riga.

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