Gedenken
Verantwortung übernehmen

Mahnmal Berlin © Colourbox, Heiko Küverling

Die Erinnerung an historische Ereignisse und die Auseinandersetzung damit ist für viele Menschen zentraler Bestandteil ihrer Identität. Zu einer gemeinsamen Erinnerungs- oder Gedenkkultur zu finden, ist dennoch oft eine gesellschaftliche Herausforderung. Wir versuchen eine Annäherung an diesen Prozess mithilfe des kulturellen Austauschs: wichtige niederländische Jahrestage inspirieren unsere Bildungsprogramme, die dazu dienen, das historische Gedächtnis zu bewahren und Lehren für die Gegenwart und Zukunft zu ziehen.

Stolpersteine: Jeder Stein ein Schicksal

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
Die Stolpersteine-Werkstatt im Goethe-Institut Amsterdam produziert die Stolpersteine für den Benelux-Raum.

Auf den Spuren der Stolpersteine © Michel van Es © Goethe-Institut Niederlande

Nationale Gedenktage 4./5. Mai

Niederländischer Tag der Befreiung

Nationale Gedenktage

An wen und was erinnern wir?

Am 4. Mai wird abends um 20.00 Uhr beim Totengedächtnis aller Gefallenen sämtlicher Kriege gedacht. Am 5. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht in den Niederlanden. An diesem Tag feiern die Niederländer das Ende der deutschen Besatzung und die Befreiung ihres Landes.

Nationaal Comité © Nationaal Comité © Nationaal Comité

Aufklärung ist wichtiger denn je

Generation Z + Holocaust

Die Studie der Claims Conference zeigt, dass das Wissen über den Holocaust unter niederländischen Millennials und der Generation Z alarmierend gering ist. Rund 23% der Befragten glauben, dass der Holocaust ein Mythos oder stark übertrieben sei, und 54% wissen nicht, dass sechs Millionen Juden ermordet wurden. Die Studie weist auf erhebliche Lücken im historischen Bewusstsein hin und betont die Notwendigkeit verstärkter Bildungsmaßnahmen, um das Wissen über den Holocaust in den Niederlanden zu bewahren

Studie deckt auf

Niederländische Millenials + Gen Z glauben, Holocaust sei ein Mythos

Die Claims Conference, auch bekannt als die Conference on Jewish Material Claims Against Germany, ist eine internationale Organisation, die sich für die Entschädigung und Wiedergutmachung von Opfern des Holocausts einsetzt.

Claims Conference © Claims Conference © Claims Conference

Individuelles und kollektives Gedenken

Arnon Grunberg und Emile Schrijver

Individuelles und kollektives Gedenken müssen in einer inklusiven Gesellschaft gleichberechtigt sein, andernfalls erleben wir eine Victimcratie, wie Arnon Grunberg meint. Emile Schrijver, Direktor des Nationalen Holocaust-Museums und des Jüdischen Kulturzentrums in Amsterdam, zur Trendverschiebung in der niederländischen Erinnerungskultur.
Artikel in: Het Parool, 23.5.2023

Emile Schrijver © Anneke Hymmen © Anneke Hymmen

Holocaust

Vergangenheit bewahren — Zukunft gestalten

27. Januar: Internationaler Holocaust-Gedenktag

Erinnern in Auschwitz — auch an sexuelle Minderheiten

Warum die Gedenkstunde im Bundestag am 27. Januar 2023 wichtig war — nicht nur für die queere Community.
Lutz van Dijk über das Erinnern an sexuelle Minderheiten: In seinem Buch Erinnern in Auschwitz antizipiert er die Gedenkstunde im Bundestag.

Regenbogenfahne © Pixabay © Pixabay

Interview mit Takis Würger über sein Buch

Noah — von einem, der überlebte

Takis Würger ist der Autor des Buchs Noah — von einem, der überlebte. Das Buch erzählt die Lebensgeschichte des Noah Klieger, einem Überlebenden des Holocaust. Wir befragen den Autor zur Entstehungsgeschichte der Biografie und über den Umgang mit der Shoah.

Noah Klieger © Penguin Randomhouse © Penguin Randomhouse

Soziologie und Gedenken

Erinnern ist immer auch Vergessen

Wie erinnern wir uns? Wie entsteht ein kollektives Gedächtnis? Welche Rolle spielt das Vergessen? Über „Memory Studies“ und die Grenzen des Gedächtnisses – neue Ansätze der sozialwissenschaftlichen Erinnerungsforschung.

Stolpersteine sind in den Boden verlegte kleine Gedenktafeln, die an Menschen erinnern, die zur Zeit des Nationalsozialismus getötet worden sind Foto: © dpa/Hendrik Schmidt Foto: © dpa/Hendrik Schmidt

Shift Society

Retweeten und Erinnern: Der digitale Umgang mit dem Holocaust

Was macht das digitale Zeitalter mit der Erinnerung an den Holocaust? Der Überlebende Abba Naor, der Germanist Ernst Hüttl, der Pressemitarbeiter der Auschwitz Gedenkstätte Pawel Sawicki und die Abiturientin Emely Fuchs erzählen von Erfahrungen, Chancen und Risiken.

Besucher*innen mit Audioguides in Yad Vashems Holocaust History Museum in Jerusalem, Israel. Foto (Detail): NIR ELIAS © picture alliance / REUTERS Foto (Detail): NIR ELIAS © picture alliance / REUTERS

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