Mit Bazon Brock, Ingrid Gilcher-Holtey, Nicole Colin und Joachim Umlauf
Ohne Zweifel: Aus heutiger Perspektive können die 68er als die erfolgreichste Generation aller Zeiten bezeichnet werden. Sie wünschten den möglichst radikalen Niedergang der US-amerikanischen Vormachtstellung, den Sieg der Russen im Ost-West-Konflikt und den der Maoisten im Kulturkampf, die Befreiung der Dritten Welt sowie den Sieg der Afrikaner über den weißen Rassismus. Vierzig Jahre später scheinen all diese Wünsche in Erfüllung gegangen zu sein: Der amerikanische Führungsanspruch in der Welt ist gänzlich desavouiert, stattdessen gelten Russland und China als die einflussreichsten Großmächte der Zukunft und die Dritte Welt entdeckte den Islam zwischen Malaysia/Indonesien und Algerien/Marokko als die sie gemeinsam bestimmende Kraft und Universalwaffe.
Bazon Brock, Denker im Dienst und Künstler ohne Werk, präsentiert seine Sicht auf "68 und die Folgen" und diskutiert darüber mit der Historikerin
Ingrid Gilcher-Holtey (Universität Bielefeld), der Kulturwissenschaftlerin
Nicole Colin (Universität van Amsterdam/Université Aix-Marseille) sowie
Joachim Umlauf (Goethe-Institut Lyon und Marseille).
Bazon Brock ist emeritierter Professor am Lehrstuhl für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal. Zuvor lehrte er an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (1965-1976) sowie der Universität für angewandte Kunst, Wien (1977-1980). Ehrendoktorwürde der Eidgenössisch Technischen Hochschule, Zürich (1992) sowie der Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe (2012); Honorarprofessur für Prophetie an der HBKsaar, Saarbrücken (2014), Von der Heydt-Preis der Stadt Wuppertal (2016). Rund 3000 Veranstaltungen und Aktionslehrstücke, u.a. die von ihm begründete documenta-Besucherschule (1968 bis 1992), den
Lustmarsch durchs Theoriegelände in elf Museen (2006) sowie das Studienangebot
Der professionalisierte Bürger an der HfG Karlsruhe (2010-2013). Er repräsentiert das Institut für theoretische Kunst, Universalpoesie und Prognostik und ist Gründer der
Denkerei/Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen und Maßnahmen der hohen Hand mit Sitz in Berlin.
In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Lyon, der Aix-Marseille Université, dem Duitsland Instituut Amsterdam und der Genootschap Nederland-Duitsland.
Zurück
