Online-Diskussion Claudius Schulze, Jessika Khazrik + Marija Cetinić: Climate Interventions

Crisis Imaginaries: Climate Interventions © Framer Framed

Di, 29.09.2020

17:00 Uhr

Online

Crisis Imaginaries

Von Juni bis September veranstaltet Framer Framed in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Niederlande eine Reihe von vier Veranstaltungen, die sich auf die globale Klimakrise konzentrieren.

Während sich die Welt als Reaktion auf die Covid19-Pandemie verschiebt und verschließt, haben viele erneut betont, wie wichtig es ist, auf den Klimawandel in einem ähnlichen Ausmaß zu reagieren. Wir haben beobachtet, wie die beiden Krisen ineinandergreifen, wobei Frühindikatoren eine Korrelation zwischen der Umweltzerstörung und einer erhöhten Ansteckungsgefahr mit Viren von Mensch zu Tier zeigen; ebenso treten häufig schwerwiegendere Fälle von Corona auf und betreffen Gebiete, die unter schlimmerer Luftverschmutzung leiden, wobei sich die gleichen Muster der Verletzbarkeit noch verschärfen. Was können wir aus unserer gegenwärtigen Krise lernen und für unsere gegenwärtige und zukünftige Krise mitnehmen? Gemeinsam werden wir uns kritisch mit dem Begriff der Krise als einem Spektakel, das eine starke Führung erfordert und zu autoritären Tendenzen zu verkommen droht, und als einer Erzählung, die aus unterschiedlichen Standpunkten konstruiert ist, auseinandersetzen.

Link zum Live-Stream

Am 29. September 2020 um 17:00 Uhr findet als vierte Veranstaltung in der Reihe Crisis Imaginaries auf YouTube eine weitere Online-Diskussion, dieses Mal mit Claudius Schulze und Jessika Khazrik, statt.
Moderatorin: Marija Cetinić

Unsere bisherigen Veranstaltungen in der Reihe Crisis Imaginaries haben sich überwiegend mit den sozialen Aspekten und Auswirkungen der Klimakrise befasst: gesellschaftspolitische Szenarien, Ungerechtigkeiten, die grüne Bewegungen durchdringen, und die eher persönliche Reichweite der Umweltzerstörung. In unserem abschließenden Crisis-Imaginaries-Panel Climate Interventions sprechen wir mit Personen, die an vorderster Front im Kampf gegen den Klimawandels arbeiten und von dort aus operieren: Jessika Khazrik und Claudius Schulze.

Im Online-Panel Climate Interventions soll diskutiert werden, inwiefern es möglich ist, unser Klima zu reparieren. Wie könnte das in der Praxis aussehen? Was können wir schaffen, wenn wir es akzeptieren, dass der Klimawandel unsere Realität unwiderruflich verändert? Dazu gehören restaurative Technologien auf weltweiter Ebene ebenso wie handwerkliche Innovationen. Während wir diese potenziellen Lösungen untersuchen, müssen wir noch genauer und kritischer darauf achten, inwieweit sie sich aus den gesellschaftlichen Umständen ergeben und soziale Veränderungen erforderlich machen.

Gemeinsam erkunden wir: Was wächst im Angesicht der Krise?
 
  • Jessika Khazrik
    Jessika Khazrik (* 1991, Beirut) ist Künstlerin, Technologin, Produzentin elektronischer Musik und Schriftstellerin, deren interdisziplinäre Praxis von Komposition über Ökotoxikologie, maschinelles Lernen, Kryptographie, Performance, bildende Kunst und Wissenschafts- und Musikgeschichte reicht. Khazrik hat einen Bachelor-Abschluss in Linguistik und Theaterwissenschaften von der Libanesischen Universität und einen Master-Abschluss in Kunst, Kultur und Technologie vom MIT, wo sie mit dem Ada-Lovelace-Preis ausgezeichnet wurde. In den Jahren 2012-13 war sie Fellow at Home Workspace Program in Ashkal Alwan und 2018-19 Fellow bei Digital Earth. Während sie gleichzeitig als Technologin und Forscherin in verschiedenen kollektiven und institutionellen Umgebungen arbeitete, wurde ihre Arbeit unter anderem auf der Mülldeponie der Normandie, dem Stanford Research Institute, dem CTM Festival, dem Berliner Haus der Kulturen der Welt sowie an diversen weiteren internationalen Orten präsentiert. Ihre Essays und Kurzgeschichten wurden u.a. im Bidayat Journal, Kohl Journal, The Funambulist, Almodon und Ibraaz veröffentlicht.
    Derzeit ist Jessika Khazrik Gastdozentin an der HfK Bremen (DE) und Redakteurin einer Rubrik zu internationaler Solidarität bei der Monatszeitschrift 17teshreen/Oktober17 (LB).
     
  • Claudius Schulze
    Claudius Schulze (* 1984) ist ein deutscher Dokumentarfotograf. Bekannt gweorden ist er durch seine großformatige Landschaftsfotografie.
    Nach dem Abitur in München studierte Schulze von 2004 bis 2007 Politik- und Islamwissenschaft in Hamburg und anschließend bis 2010 in Istanbul Konfliktstudien. 2011 graduierte er vom M.A.-Programm Photojournalismus und Dokumentarfotografie des London College of Communication, University of the Arts London. Anschließend arbeitete er als freier Fotograf für Magazine, unter anderem für die Nachrichtenmagazine Der Spiegel, Stern, Neon und GEO.
    Zur Zeit forscht er im Rahmen einer Doktorarbeit (Ph.D.) über Computerkreativität und künstlerisches Forschen an der University of the Arts London. Claudius Schulze ist regelmäßig als Dozent tätig, etwa an der Leuphana Universität Lüneburg oder an der Hochschule Hannover.
    In seiner erste Monografie Socotra (2011) versetzt sich Schulze in die Figur des Eroberers um eine abgelegene Insel zu erkunden. Auf vielschichtige und kritische Weise setzt er sich so mit dem kulturellen und vor allem literarischen Erbe des Kolonialismus auseinander.
    Sein zweiter Bildband State of Nature / Naturzustand dokumentiert das Ausmaß von Klima- und Naturkatastrophenschutzmaßnahmen in der europäischen Landschaft. Claudius Schulze reiste mit einem selbstgebauten Hausboot von Hamburg nach Amsterdam und Paris um das Verhältnis zwischen Natur und Urbanität künstlerisch zu erschließen. Die Ergebnisse wurden bei der Hamburger Phototriennale 2018 gezeigt.
     
  • Marija Cetinić
    Marija Cetinić lehrt und schreibt über zeitgenössische Literatur und Kunst. Seit Kurzem ist sie als Assistenzprofessorin in der Abteilung für Englisch an der York University in Toronto beschäftigt. Sie hatte ein SSHRC-Postdoktorandenstipendium in der Abteilung für Englisch- und Filmwissenschaften an der University of Alberta.
    Signs of Autumn – The Aesthetics of Saturation, ihr aktuelles Projekt, konzentriert sich auf das Konzept der Sättigung und auf die Entwicklung seiner Implikationen für das Verhältnis von zeitgenössischer Kunst und Ästhetik zur politischen Ökonomie. Ihre Essays sind in Mediations, Discourse und im European Journal of English Studies erschienen.
    House, Library, Field – The Aesthetics of Saturation erschien als ein Kapitel in Neoliberalism, Value, and Jouissance. Ein Kapitel über Affekt wurde in A Companion to Critical and Cultural Theory (Wiley 2017) veröffentlicht.
    Ihre Doktorarbeit über Traurigkeit in der zeitgenössischen Literatur verfasste sie an der University of Southern California (Los Angeles).
    Zu ihren Spezialgebieten gehören zeitgenössische Literatur und Kunst, kritische Theorie, marxistischer Feminismus, Traumatheorie, Affekttheorie, politische Ökonomie und Umweltwissenschaften.

Crisis Imaginaries ist ein gemeinsames Projekt von Framer Framed und dem Goethe-Institut Niederlande.

Zurück