Buchpräsentation | Gespräch The Walter Benjamin and Albert S. Project | Autor Maurice Bogaert im Gespräch mit Bernard Hulsman

Maurice Bogaert: The Walter Benjamin and Albert S. Project © Jap Sam Books

Do, 10.09.2020

20:00 Uhr

Goethe-Institut Amsterdam

Wegen der Corona-Vorschriften ist eine Reservierung erforderlich.
Bitte reservieren Sie Ihr(e) Ticket(s) über info-amsterdam@goethe.de.

Über das Buch:
The Walter Benjamin and Albert S. Project ist ein Buch, aber auf eine gewissen Art und Weise auch ein Film aus Papier. Es ist ein Werk über die parallel verlaufenden Lebensläufe von Walter Benjamin und Albert Speer, ein Versuch, diese beiden Leben zusammenzubringen.
Es ist die Gleichzeitigkeit der Ereignisse, die den niederländischen Autor und bildenden Künstler Maurice Bogaert faszinierte. Das Buch soll verbildlichen, wie Benjamin und Speer ungefähr zeitgleich versuchten, in ihrer Vorstellung ein Berlin zu erschaffen, das in der Wirklichkeit nicht existiert. Benjamin geht zurück in das Berlin seiner Erinnerungen, ein Berlin, das es nicht mehr gibt, und Speer stellt sich ein zukünftiges Bild von Berlin vor, eine Welthauptstadt Germania, die es nie geben wird.
Benjamins Rekonstruktion des Berlins seiner Jugend und Speers größenwahnsinnige Zukunftsvision bilden die Grundlage für das Buch. Für The Walter Benjamin en Albert S. Project hat Bogaert beide Geschichten in zwei Serien von Modellen und Zeichnungen übersetzt, diese fotografiert und zu einem Buch verarbeitet, das sich vielleicht am besten als Graphic Novel beschreiben lässt.

Zitat aus dem Buch:
"Walter Benjamin and Albert S. sit simultaneously – I can't imagine it any other way – at their respective writing and drawing tables, bent over their papers. A cigarette burning on the edge of their ashtrays, the coffee getting cold in their coffee cups. One in Paris, the other in Berlin.
Perhaps there is a moment when, as in a choreography, they both lift their right hand from the paper, in exact synchronization, and look to the side. Staring into the distance, for a moment, to summon a thought – and then, the moment is over. Albert S. stands up, and Walter Benjamin crosses out the sentence he has just written."


Der bildende Künstler Maurice Bogaert (1975) hat in den letzten Jahren an einer Reihe von Projekten gearbeitet, in denen Elemente aus verschiedenen Bereichen wie Architektur, Film, Literatur und bildende Kunst zu einem Gesamterlebnis zusammengeführt werden. Manchmal handelt es sich bei diesen Arbeiten um extrem große "Walkthrough"-Installationen und manchmal um winzige und maßstabsgetreue Modelle. Alle diese Arbeiten sind auf ihre Weise Versuche, Konzepte wie Kamerabewegung und Schnitt in den physischen Raum zu übersetzen.
Auf diese Weise versucht Bogaert, ein Kinoerlebnis zu erschaffen, ohne tatsächlich Film zu machen, so auch bei The Walter Benjamin and Albert S. Project.

Der niederländische Journalist und Politologe Bernard Hulsman wird im Goethe-Institut Amsterdam mit Maurice Bogaert über dessen Buch sprechen.

Bernard Hulsman (1958), ursprünglich Politikwissenschaftler, arbeitet seit 1990 beim NRC Handelsblad. Er schreibt Artikel über Geschichte, bildende Kunst, Popmusik und insbesondere Architektur. Zu letzterem Thema hat er mehrere Bücher veröffentlicht, wie z.B. Het rijtjeshuis – Een oer-Nederlands fenomeen und Double Dutch – Architectuur in Nederland sinds 1985, die beide 2013 veröffentlicht wurden. 2017 erschien Apenrotsen en andere nauwe verwanten – Reis door de wereld van de moderne architectuur.
Zur Zeit arbeitet er an Het verhaal van de twee kwadraten, über die Kontakte zwischen niederländischen und sowjetischen Künstlern und ihre gegenseitigen Einflüsse im Zeitraum von 1917 bis 1940.

Credits:
Konzept und Text: Maurice Bogaert | Textredaktion: Basje Boer | Übersetzung: Jason Coburn | Entwurf: Mainstudio / Edwin van Gelder | Redaktion: Eleonoor Jap Sam | Druck: robstolk®.
 
Dieses Projekt wurde gefördert vom Amsterdams Fonds voor de Kunst, dem Mondriaan Fonds, der Stichting Stokroos, von Jap Sam Books, von Art Agent Orange und jedem, der über Voor de Kunst gespendet hat.

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