Reihe "Quo vadis, Europa?" Die Aktualität von Karl Marx im Zeitalter der Digitalisierung

Diskussionsrunde mit José Pacheco Pereira, Mathias Greffrath und Detlef Gürtler

Am 5. Mai 2018 jährte sich der Geburtstag von Karl Marx zum 200. Mal. Was kann der Deuter der ersten industriellen Revolution noch leisten für das, was heute, 150 Jahre später, als vierte industrielle Revolution beschrieben wird? Besitzen seine epochalen Werke noch Erklärungskraft für den gegenwärtigen digitalen Kapitalismus, in dem digitale Technologien Arbeit und Produktion tiefgreifend umgestalten und die „Big Five“ des Silicon Valley den globalen Markt zunehmend dominieren? Wie wirkt sich diese größte Konzentration von Finanzkapital aller Zeiten auf zwei so unterschiedliche Gesellschaften und Ökonomien wie Portugal und Deutschland aus? Und welche Folgen hat dies für die Zukunft Europas?

Diesen Fragen geht die Diskussionsveranstaltung am 26. September im Goethe-Institut in Lissabon nach, die die Reihe "Quo vadis, Europa?" fortsetzt. Es diskutieren der Historiker und politische Kommentantor José Pacheco Pereira aus Deutschland der Soziologe und Autor Mathias Greffrath, der vor Kurzem das Buch „RE: Das Kapital. Politische Ökonomie im 21. Jahrhundert“ veröffentlicht hat, und der Zukunftsforscher und Autor Detlef Gürtler. Die Moderation übernimmt die Chefredakteurin der portugiesischen Ausgabe von „Le Monde Diplomatique“, Sandra Monteiro.

José Pacheco Pereira ist Historiker, Universitätsprofessor, Chronist und politischer Kommentator. Vor der Nelkenrevolution 1974 war er aktiver Teil der Widerstandsbewegung gegen die Diktatur. Als Vorsitzender der PSD war er Abgeordneter der Nationalversammlung und des europäischen Parlaments. José Pacheco Pereira ist Autor zahlreicher Bücher über Geschichte und Politik Portugals: Besonders erwähnenswert ist die dreibändige Biographie von Álvaro Cunhal. Er verfasst wöchentliche Kolumnen in den Zeitungen Público und Sábado und hält zu Themen aus Geschichte, Politik, Erhalt von kulturellem Erbe und Erinnerung regelmäßig Vorträge. 

Mathias Greffrath studierte Soziologie und Psychologie. Er war Redakteur beim Rundfunk, der Zeit und der Wochenpost. Seit 20 Jahren schreibt er als freier Autor Artikel und Hörspiele. In den letzten Jahren beschäftigte er sich neben ökonomischen Fragen vorwiegend mit der Geschichte der Aufklärung, der Zukunft der Arbeit und dem Menschenbild der Gehirnforschung. 2017 veröffentlichte er den Sammelband: „RE: Das Kapital. Politische Ökonomie im 21. Jahrhundert“.

Detlef Gürtler ist Zukunftsforscher am Schweizer Gottlieb-Duttweiler-Institut (GDI) und Wirtschaftspublizist. Er schrieb für eine Vielzahl deutschsprachiger Medien, u. a. taz, Welt, Freitag und Handelsblatt. Zu seinen Buchveröffentlichungen gehören „Die Dagoberts. Eine Weltgeschichte des Reichtums“, „Die Tagesschau erklärt die Wirtschaft“ und „Clusterfuck. Warum Katastrophen uns lieben und eine selten allein kommt“.
 

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