Erkundung der vielfältigen Dimensionen der Meinungsfreiheit aus der ganzen Welt
Betrachtet man die Vergangenheit und die Gegenwart sowie Autokratien und Demokratien, so zeigt sich, dass die Bedeutung der Meinungsfreiheit nicht einfach nur darin besteht, dass Menschen ihre Meinung ohne Bedenken äußern können. Vielmehr gewinnt Meinungsfreiheit besonders dann an Bedeutung, wenn Menschen diese auch unter erschwerten Rahmenbedingungen leben können. In mehr als der Hälfte der demokratischen und totalitären Staaten ist dieses Grundrecht jedoch immer noch nicht gewährleistet. Selbstdarstellung und Wahrheitsfindung werden oft zensiert, eingeschränkt oder sind mit persönlichen Gefahren verbunden.
Auf der Suche nach einem offenen Diskurs und Dialog, präsentiert die Ausstellung Dokumentarfilme, Spielfilme und experimentelle Kurzfilme aus der ganzen Welt. Diese Werke der Videokunst zeigen die Reaktionen von Künstler:innen auf soziale und politische Umwälzungen in verschiedenen Epochen. Viele Dissident:innen oder Protestierende riskieren ihre Sicherheit, um ihren Widerspruch zu äußern, doch ihre Stimmen werden häufig zum Schweigen gebracht, an den Rand gedrängt oder mit Gewalt beantwortet. Im Laufe der Zeit werden diese vielfältigen, dissidenten Stimmen von den Strömungen der Geschichte überdeckt und hinterlassen Narben und verblassende Erinnerungen. Im Bestreben, diese Erinnerungen zurückzugewinnen und sich dem Vergessen zu widersetzen, gibt die Ausstellung diesen Stimmen Raum.
Das Goethe-Institut Taipei unterstützt die Ausstellung mit acht internationalen Kurzfilmen aus der Serie „Cut it out“, für die Filmemacher:innen sich dem Thema Zensur angenommen haben. Jeder Film dauert 45 Sekunden und dient als Symbol der Solidarität mit Menschen in Ländern, in denen die Meinungsfreiheit eingeschränkt ist. Gleichzeitig beleuchten sie die Gefahren der Zensur, die heute eine Bedrohung für liberale Gesellschaften darstellen.
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Datum |
Zeit |
Ausstellungsführung /
Kuratorin Jaye Lin |
04.05. (Sa) |
15:00 |
Spezialvorführung: Dokumentarfilm Navalny und Diskussion im Anschluss an die Vorführung |
15.06. (Sa) |
14:00 |
Ausstellungsführung /
Kuratorin Jaye Lin |
13.07. (Sa) |
15:00 |
Gespräch / „Welche Auswirkungen wird Artikel 23 des Grundgesetzes von Hongkong auf die Meinungsfreiheit haben?“ Zusammenarbeit mit FNF Gobal Innovation Hub |
13.07. (Sa) |
15:30 |
Weitere Informationen zum Rahmenprogramm folgen bald.
Foto (privat): © Jaye Lin
Kuratorin: Jaye Lin
Als unabhängige Kuratorin erwarb Lin ihren Master-Abschluss in Vergleichender Literatur und Kunstgeschichte an der Universität Göttingen in Deutschland. Ihre berufliche Laufbahn führte sie durch verschiedene europäische kulturelle und künstlerische Institutionen, darunter das Stadtmuseum Berlin, das Guggenheim-Museum in Venedig und eine dreijährige Tätigkeit als Kuratorin beim Taiwan Film Festival Berlin. Zu ihren Aufgaben gehörten die Kuratierung von Ausstellungen wie dem Menschenrechtsfilmfestival „Under the Iron Curtain“, der deutschen Literaturdokumentationsserie des Taipei Poetry Festivals sowie dem internationalen Filmfestival und Forum „Waves of Freedom“ in Deutschland. Für ihr Engagement wurde sie mit einem Stipendium des Berliner Stadtrats für unabhängige Kurator:innen ausgezeichnet. Lin setzt sich aktiv für Kunst- und interkulturelle Austauschprojekte zwischen Deutschland und Taiwan ein und ist derzeit in Taipeh ansässig.
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