Ein Haus in Ninh Hoa

In einem Haus im Süden Vietnams kreuzen sich Pfade, die sich vor über vierzig Jahren trennten und bis nach Deutschland verästelten. Von drei vietnamesischen Brüdern ging einer in den 1970er Jahren als Diplomat nach Westdeutschland, wo er mit seiner Familie blieb. Ein zweiter Bruder kehrte nie aus dem Krieg zurück. Der dritte lebt bis heute als einziger männlicher Bewohner in dem alten Haus, gemeinsam mit den Frauen der Familie Le. Dorthin kommen nun sein Neffe und seine Nichte aus Deutschland, um einige Dinge zu ordnen, weltliche wie metaphysische. Im Aufeinandertreffen der Verwandten, in ihren Gesprächen und ihren Bewegungen durch Räume der Erinnerungen werden Familienkonstellationen deutlich, die geprägt sind von den Ereignissen des 20. Jahrhunderts, von Migrationserfahrungen und den Geistern der Vergangenheit.
 
Auf Einladung des Goethe-Instituts stellen Regisseur Philipp Widmann und Ko-Autor Dan Nguyen ihren Dokumentarfilm „Ein Haus in Ninh Hoa“ im Rahmen des Mini DocFest vor. Das jährlich stattfindende Kurzfilm- und Videokunstfestival wird organisiert von Hanoi DocLab.