Zeitgeschehen

Wie wichtig sind Sprache und Inklusion für die Demokratie? Welche Zukunftsperspektiven zeigen Literatur, Filme und Theater? Sind Gerechtigkeit und die Abschaffung von Armut und Ungleichheit durchsetzbar? Debatten und Beiträge aus dem kulturellen und gesellschaftlichen Leben.

Aktuelles

Kultur zwischen Revolution und Unterdrückung „Kunst war ein Schrei nach Freiheit“

Der kolumbianische Intellektuelle Carlos Granés spricht über die enge Verbindung zwischen Kunst und Politik und die Widersprüche des kreativen Geistes in Lateinamerika. Und er erklärt, warum seiner Meinung nach politische Korrektheit in der Kulturindustrie problematisch ist.

Foto (Detail): © picture alliance / Foto Huebner | Foto Huebner Straßenkunst in Barranco (Lima)

Streiten ist gut Vorsicht, Demokratie!

Es gibt nichts Besseres als Demokratie, davon ist Hasnain Kazim überzeugt. Und er weiß, dass sie ohne Anstrengung, ohne Ausgleich und vor allem ohne Streit nicht zu haben ist. 

mauritius images / age fotostock / Don Johnston Streiten ist gut! Eisbären in Manitoba, Kanada

Andreas Dorau Das ist Demokratie – langweilig wird sie nie

Manchmal kommt Liedern eine völlig andere Bedeutung zu, als eigentlich geplant. Dem einstigen Star der Neuen Deutschen Welle, Andreas Dorau, ging es mit seinem Song „Demokratie“ so: Erdacht als lustiges Popstück, wird der Song bis heute gespielt, wenn es darum geht, demokratische Werte hochzuhalten. 

Foto (Detail) © Sönke Held Andreas Dorau. Nicht vom Jupiter, dafür mit Blume.

Politische Systeme Demokratie: Wer gehört dazu?

Die meisten Länder der Welt sind heute zumindest auf dem Papier demokratisch verfasst. Aber wie demokratisch sind die Demokratien von heute? Und was bedeutet das überhaupt: Demokratie?
 

Foto (Detail): © picture alliance/Tobias Steinmaurer/picturedesk Bürger*innen in Österreich stellen sich gegen Rechtsextremismus: Demonstranten und Demonstrantinnen in Linz 2023

Umbruch und Wende

Versorgung von Geflüchteten Wer hilft den Helfenden?

Die gegenwärtige Situation, hervorgerufen durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, ist eine Herausforderung für die ganze Tschechische Republik, vor allem jedoch für Sozialarbeiter*innen. Die verdienen oft sehr wenig, arbeiten aber sehr hart. Antonín Smetana ist einer von ihnen.

Foto (Detail): © David Konečný Aufgereihte Tische in einem großen Raum, an denen Menschen in Gruppen sitzen.

Heimatlos und Hauslos Die Eishütte

Polina Aronson schreibt über Heimatverluste auf beiden Seiten der Grenze und über Gräben, die der Krieg gerissen hat.
 

Foto (Detail): Igor-Francyshyn © Pexels Eine Hauswand mit einem Fenster, dessen Fensterscheiben fehlen und unter dem ein großes Loch klafft.

Erinnerungen an die Heimat The Things We Brought

Eine Stickerei, ein Buch, ein Hut – Katie Davis unterhält sich mit Migrant*innen über besondere Gegenstände, die diese aus ihren Herkunftsländern in die USA mitgebracht haben.

Illustration: Chris Gash The Things We Brought

Geflüchtete Kinder Körperlich bei der Mutter, in Gedanken beim Vater

Auf einer Rakete, die Anfang April in der ukrainischen Stadt Kramatorsk einschlug, war die Aufschrift „für die Kinder“ zu lesen. Sie ist zu einem Symbol der russischen Aggression gegen die Schwächsten geworden. 

Foto(Detail): © Andrej Bán Schwarzweißfoto eines Kleinkindes und eines kleinen Mädchens in Winterjacken

Roma aus der Ukraine Hauptsache zusammenbleiben

Die Solidarität mit der Ukraine ist groß in Tschechien. Knapp 390.000 Kriegsgeflüchtete sind bisher offiziell registriert. Eine Gruppe aber wird dabei oft vernachlässigt: ukrainische Roma. Die Initiative Grand hilft den Roma-Familien, die in Brno gestrandet sind.

Foto: © Václav Pecl Hauptsache zusammen bleiben

Ein Agent auf dem Rücksitz Wie ich früher als andere zu Abschaum wurde

Der Autor dieses Textes ist Journalist aus einer nichthauptstädtischen russischen Stadt. Er wurde als einer der ersten mit dem Status des ausländischen Agenten „ausgezeichnet“. Sein Text beschreibt, wie Menschen den Krieg gegen die Ukraine wahrnehmen, die schon zuvor als „Volksfeinde“ galten.
 

Foto (Detail): Thomas Köhler © picture alliance / photothek Leerer Saal im Obersten Schiedsgericht in Moskau

Krieg in der Ukraine „Mein erster Flüchtling“

Die persönlichen Erfahrungen, die wir als Europäer*innen mit Kriegsgeflüchteten machen, enttarnen unsere Vorstellungen von Humanismus. Zwar verlieren wir einige Illusionen, entdecken aber auch unsere ungeahnte Stärken und Qualitäten. Diese schwierige Prüfung kann nur gut ausgehen, meint der slowakische Reporter und Fotograf Andrej Bán.

Foto (Detail): © Andrej Bán Schwarzweißfoto einer Frau mit ihrem kleinen Kind auf dem Arm

Digitales Zine Meta(Rückkehr) Mor(Vergebung) Phose

Können Künste uns in schweren Zeiten Trost schenken? Haim Sokol zeichnet Menschen als Vögel und verarbeitet damit seine Zerrissenheit als Künstler aus Russland.

Illustration: © Haim Sokol, Iwan Weber Mehrere Kohleskizzen von Vögeln und Menschen in verschiedenen Positionen

Freiheitskampf im Sudan Fünf Jahre und noch kein Ende in Sicht

Die Menschen im Sudan setzen ihren Freiheitskampf nach der Revolution von 2018 im fünften Jahr in Folge fort. Wini Omer hat mit Revolutionär*innen in Khartum über deren Hoffnungen und Beweggründe gesprochen, weiter auf die Straße zu gehen.

Foto (Detail): © Wadah Omer Amna Bihiry führt am 30. September 2021 einen Protest in Khartum an und zeigt das Foto ihres Sohnes Kisha Abdelsalam.

Feministische Zukünfte Nur Utopien sind realistisch

Warum geben wir der Frage nach dem Geschlecht so viel Bedeutung? Wie sähe unsere Gesellschaft gar ohne Geschlechter aus? Soziologin Alice Rombach träumt in einem persönlichen Kommentar von einer bunteren Welt. 

Foto (Detail): Isaac Esquivel © picture alliance / EPA Eine Gruppe von Demonstrierender auf einem Platz, auf dem das Wort „Juntrans“ mehrfach gemalt ist

Proteste der Jugend Eine Chance auf Veränderung

Fridays for Future, BLM, MeToo, #Leavenoonebehind: Dass es Jugendliche zum Protest auf die Straße treibt, ist vor allem Ausdruck einer grundlegenden Unzufriedenheit mit der Politik. Es ist aber auch ein Signal, dass sie den Glauben an Veränderung noch nicht aufgegeben haben. Diese Stärke beweist sie aktuell auch bei Solidaritätskundgebungen für die Ukraine.
 

Foto (Detail): © Adobe Die Jugend hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben: Jugendliche engagieren sich politisch stärker, wenn sie glauben, dass sie Einfluss nehmen können und mit ihren Anliegen gehört werden.

Hoffnung auf Innehalten „Alle Räder stehen still ...“

„Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“ – dieser Text aus dem Jahr 1863 ist bis heute eines der bekanntesten Kampflieder der Arbeiter*innen und seit der Coronapandemie wieder ganz aktuell.
 

Foto (Detail): © Rauh und Pohle, Leipzig via Wikimedia Commons Historischer Postkartenausschnitt, der muskulösen Arm eines Mannes zeigt, der ein großes Rad stoppt

Fluchterfahrungen Drei Äpfel

Tatjana, Lina, Arina und Dani sind aus Kiew geflohen. Ihr Weg endete vorerst in Düsseldorf. Die Autorin Vera Vorneweg hat sie aufgenommen – und erzählt vom ersten gemeinsamen Tag.
 

© Moritz Ellerich Das Gastgeschenk: ein Apfel aus der Ukraine

Krieg in der Ukraine Keller-Tagebuch aus Charkiw

Unter Beschuss: Aus einem Keller in Charkiw schreibt Ruslan Niyazov gegen die ständige Gefahr und Angst an. In seinen Nachrichten und Posts beschreibt er Alltagsszenen, Hoffnung und Sorgen. Auszüge aus einem digitalen Kriegstagebuch.

Foto (Detail): © Ruslan Niyazov Krieg in der Ukraine: Keller-Tagebuch aus Charkiw

Stimmen zum 24. Februar 2022

Sprache und Literatur

Eingewanderte Wörter Dalli Dalli

Woher kommt eigentlich der Ausdruck Dalli Dalli? Eine Erkundung eines vermeintlich deutschen Ausdrucks.

Filmstill (©): David da Cruz Screenshot: Fernseher, dort steht Dalli Dalli, dahinter das Bild einer Frau, Retrolook

Exil im Paradies Villa Aurora und Thomas Mann House in Los Angeles

Während der Nazidiktatur fanden viele deutsche Intellektuelle Zuflucht in Kalifornien. Die Autoren Lion Feuchtwanger und Thomas Mann waren zwei der prominentesten „Exilanten im Paradies“. Eine Audio-Reise zu ihren ehemaligen Wohnhäusern in Los Angeles.

ETH-Bibliothek Zürich, Thomas-Mann-Archiv, Fotograf unbekannt Thomas Mann | ETH-Bibliothek Zürich, Thomas-Mann-Archiv

Buchmessen Viel Druck im Kessel

Die Leipziger Buchmesse - nach der Messe in Frankfurt der wichtigste jährliche Treffpunkt der Branche -  wurde 2022 pandemiebedingt kurzfristig abgesagt. Die daraufhin entbrannte Diskussion ist erst der Beginn einer Grundsatzdebatte über die Zukunft der Buchmessen.
 

Foto (Detail): © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Sebastian Willnow Ein Schild mit der Aufschrift „Kein Eingang. No entrance“ steht in der Glashalle des Messegeländes: Die Leipziger Buchmesse wurde 2022 zum dritten Mal in Folge wegen der Corona-Pandemie abgesagt.

Radikalisierung der Sprache „Populistische Parolen bleiben besser haften“

Der Schriftsteller Lukas Rietzschel beschreibt in seinem Debütroman die Perspektivlosigkeit und Radikalisierung zweier Brüder, die in Ostdeutschland aufwachsen. Im Interview spricht er über Populismus und die Verrohung der Sprache. 

Foto (Detail): © picture alliance/dpa/Jens Büttner Anhänger der rechtsnationalen MVgida-Bewegung (Mecklenburg-Vorpommern gegen die Islamisierung des Abendlandes) demonstrierten 2015 in Schwerin

Literaturübersetzungen Ist hier ein Mord geschehen, oder wurde nur eine Leiche fotografiert?

Literatur zu übersetzen ist Kunst, geht es doch um weit mehr als einen Text wörtlich in eine andere Sprache zu übertragen: Was Literaturübersetzungen so aufwendig macht und weshalb künstliche Intelligenz sie nicht ersetzen kann.
 

Foto (Detail): © picture alliance/NurPhoto/Artur Widak Wandbild von James Joyce mit einem Zitat aus seinem Roman „Ulysses“, ein Paradebeispiel für einen schwer übersetzbaren literarischen Text.

Von unseren Leser*innen

Film, Musik und bildende Kunst

Musik Die Stimme der Ukraine

Es ist nicht nur ein militärischer Krieg, den Russland in der Ukraine führt, sondern auch einer gegen die ukrainische Kultur. Das Kyiv Symphony Orchestra schickt sich an, deren Verteidigung zu übernehmen: Auf einer Konzertreise durch Europa präsentieren die Musiker*innen ukrainische Werke. Aber inwiefern kann Musik überhaupt nationale Identität vermitteln?
 

Foto (Detail): © picture alliance/NurPhoto/Maxym Marusenko Welche Bedeutung hat Musik in Kriegszeiten? Musiker*innen des „Kyiv Classic“-Orchesters spielen am 9. März 2022 auf dem Maidan-Platz in Kiew.

Musikgeschmack Music was my first love

Wir lieben Musik. Einige Stücke begleiten uns ein ganzes Leben, andere Songs würden wir uns nie antun. Welche Rolle spielt unser Musikgeschmack für unsere Persönlichkeit, für Identität, gesellschaftliche Zugehörigkeit – und Abgrenzung? Und wieso ist Musik gerade in der Pubertät so wichtig?
 

Foto (Detail): © Adobe „Music was my first love“, sang schon John Miles: Welche Rolle spielt unser Musikgeschmack für unsere Persönlichkeit – und wieso ist Musik gerade in der Pubertät so wichtig?

Narges Kalhor „Nur Künstler schaffen es, das Rad zu beschleunigen“

Die iranische Filmemacherin Narges Kalhor spricht im Interview über ihr Filmstudium in München, das Elitäre in den Künsten und darüber, wie Kunst dazu führen kann, dass sich das Rad der Gesellschaft schneller dreht.

© Marco Müller Narges Kalhor

Künstlerischer Aktivismus „Das wichtigste ist das Recht, für sich selbst zu sprechen“

Die polnische Roma-Künstlerin Małgorzata Mirga-Tas über künstlerischen Aktivismus, die Identität der europäischen Roma-Community, würdevolle Protagonistinnen und den Kampf um Gleichberechtigung.
 

Foto (Detail): Daniel Rumiancew Zwei Frauen knieen auf einem auf dem Boden liegenden bunten Wandteppich und bearbeiten ihn

Brasilianische Kunst Widerstand gegen Widrigkeiten

Die kulturelle Produktion Brasiliens von den experimentellen Bewegungen der 1960er-Jahre über die Ästhetik der Improvisation der 2000er bis zur aktuellen Notwendigkeit des politisch motivierten Exils steht durchgängig unter einem Motto: Sie will von materiellen wie gesellschaftlichen Widrigkeiten aus schöpferisch sein. Das Prekäre wird dadurch zum konzeptuellen Instrument.

Foto (Detail): © Paulo Nazareth Ein Mann steht vor einer Tür, auf der Wand neben ihm steht „CERRADO NO HAY PASO“

Brasilianische Musik Der Charme der Freiheit

Das Ideal der Freiheit spiegelt sich in Hunderten von Liedern der brasilianischen Popularmusik wider. Vor allem, weil der in den 1910er-Jahren entstandene Samba aus einem Schwarzen Zusammenhang kommt – in dem das Thema Freiheit wahrscheinlich das kostbarste war.
 

Foto (Detail): Andre Borges © picture alliance / NurPhoto Mitglieder einer Sambaschule treten am 24. April 2022 im Marques de Sapucai Sambadrome während der Karnevalsparade 2022 in Rio de Janeiro, Brasilien, auf.

Kronendal Music Academy in Südafrika „Das Gute an der Musik ist, dass der Schmerz aufhört, wenn sie anfängt“

Die südafrikanische Schriftstellerin Lindokuhle Nkosi besucht die Kronendal Music Academy in Hout Bay, einem Vorort von Kapstadt, welche musikalische Bildung für Kinder anbietet. Mit der Gründerin der Akademie Dwyn Griesel spricht sie über die Nöte durch die Coronapandemie und die Folgen für die Kinder, aber auch über die heilende Kraft der Musik.

Foto (Detail): © Thabang Radebe Musikunterricht an der Kronendal Music Academy, Südafrika.

Berlinale 2022 Das Wichtigste ist Offenheit

International, emotional, unmittelbar: Die Berlinale-Sektion Panorama spürt alljährlich herausragende Werke des internationalen Kinos auf. Sie setzt dabei auf mutige und unkonventionelle Spiel- und Dokumentarfilme, die sich nah am gesellschafts-politischen Zeitgeist bewegen. Leiter Michael Stütz über die wichtigsten Themen und Trends – und das Besondere an seiner Arbeit.

Foto (Detail): © The Myanmar Film Collective Politisch wird es natürlich auch auf der Berlinale, wie hier in den „Myanmar Diaries“ des Myanmar Film Collective.

DEFA-Filmerbe „So etwas haben die zugelassen?“

Den Filmen der staatlichen DDR-Filmproduktion DEFA haftet das Stigma an, von Propaganda durchsetzt zu sein. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Wichtiges künstlerisches Filmerbe befindet sich unter den Spiel- und Animations-, Märchen- und Dokumentarfilmen. Die DEFA-Stiftung will sie digital besser verfügbar machen.

Foto (Detail): © DEFA-Stiftung Eingangsbereich der Babelsberger Filmstudios in Potsdam: Zu DDR-Zeiten produzierte hier vor allem der volkseigene Betrieb DEFA, die Deutsche Film AG.

Belarussische Kunst in Polen Reise nach Białystok

An der polnischen Grenze zu Belarus stellen belarussische Künstler*innen aus, was sie in ihrer Heimat nicht mehr zeigen können. Um die Ecke ist der Krieg. Die „taz“-Journalistin Julia Hubernagel ist hingefahren und hat sich ihr eigenes Bild gemacht.

Foto (Detail): © Galeria Arsenał Gesamtansicht der Ausstellung „When The Sun Is Low – The Shadows Are Long“

Fotografie Zwischen Fiktion und Dokumentation

Fotograf Tobias Zielony ist bekannt für seine Fotografien von Jugendlichen aus benachteiligten urbanen Regionen. Ein Gespräch über sein Werk und die Grenzen von Realismus und Dokumentation.

Foto: Courtesy KOW, Berlin © Tobias Zielony „Make Up“ (2017) aus der Serie „Maskirovka“ von Tobias Zielony

Gesellschaftliche Diskurse

Ungehorsame Geschichten Aufarbeitung der Diktatur in Argentinien

Im Verein „Ungehorsame Geschichten“ engagieren sich Nachkommen argentinischer Diktaturverbrecher. Sie stellen sich ihrer familiären Vergangenheit und sagen „Nein“ zu Verleugnung und Komplizenschaft.
 

Illustration: Lorena Barrios/elsurti Ungehorsame Geschichten

Gewerkschaften Ein Konzert gibt’s erst, wenn alle singen

Gewerkschaften sind alles, nur nicht in oder cool. Seit Jahren sind die Mitgliedszahlen in den meisten Industrieländern rückläufig. Hat das Modell Arbeitskampf ausgedient? Im Gegenteil: Gerade in Krisenzeiten sollten wir uns wieder auf Solidarität besinnen, meint unsere Autorin.
 

Foto (Detail): © picture alliance / Geisler-Fotopress / Christoph Hardt Streik der Gewerkschaft Verdi im Sommer 2021 vor der Uniklinik Köln: Immer wieder legte das Klinikpersonal in Nordrhein-Westfalen in den letzten zwei Jahren die Arbeit nieder, um für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege zu protestieren. Nach elfwöchigem Streik kam es im Sommer 2022 zu einer Einigung.

Mehr Demokratie am Arbeitsplatz Ein Weg zur Guten Arbeit?

Unternehmen demokratischer und partizipativer gestalten – das ist eines der größten Anliegen in der gegenwärtigen Arbeitswelt. Wir werfen einen Blick auf die Bedeutung der betrieblichen Mitbestimmung in Deutschland, Europa und Spanien.

© Mit freundlicher Genehmigung der Mondragón Corporation Drei arbeitende Frauen in der Maier-Fabrik

Revolution des Arbeitsmarkts Chancen und Risiken eines globalen Mindestlohns

Ist ein globaler Mindestlohn umsetzbar? Arbeitsmarktforscher Ralf Himmelreicher sagt Ja, aber die Hürden sind hoch und eine solche Einführung hätte nicht nur Vorteile.

Foto (Detail) : Yonhap © picture alliance / YONHAPNEWS AGENCY Kundgebung zur Erhöhung des Mindestlohns in Sejong, Südkorea.

Bedingungsloses Grundeinkommen Utopische Idee oder notwendiger Paradigmenwechsel?

Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens erscheint vielen verlockend. Doch darüber, ob und vor allem wie das Konzept umgesetzt werden könnte, streiten Laien und Expert*innen seit Jahren. Nun sucht eine Berliner Initiative nach neuen Antworten.  

Foto (Detail): Ennio Leanza © picture alliance / KEYSTONE Der Schweizer Verein Grundeinkommen brachte die Idee bis zum Volksentscheid – die Schweizer Bevölkerung stimmte jedoch dagegen.

Homeoffice in Süditalien South Working

Als die Covid-19-Pandemie begann, arbeitete die sizilianische Rechtswissenschaftlerin Elena Militello an der Universität von Luxemburg. Der Rest des akademischen Jahres wurde in den virtuellen Raum verlegt und Militello fuhr zurück in ihre Geburtsstadt Palermo.

Foto (Detail): © Carmelo Ignaccolo Elena Militello im Homeoffice

Recht auf Selbstbestimmung Der Preis der Freiheit

In einer Phase, in der die Freiheit in der Welt angesichts von Einschränkungen durch autoritäre Systeme und Corona‑Pandemie kurz vor dem Zusammenbruch steht, wird deutlich, wie schnell der öffentliche Raum eingeengt wird. Welche Rolle spielen Künstler*innen bei der Verteidigung von Freiheit?

Foto (Detail): Ronald Kabuubi © picture alliance / ASSOCIATED PRESS Ein ugandischer Künstler malt ein Wandgemälde, auf dem die Form Afrikas gezeichnet und mit Farbe ausgefüllt ist.

Politisches Engagement Freiheit und Aktivismus in Japan

Wie steht es um die Freiheit in der japanischen Gesellschaft heute? Antworten der japanischen Aktivistin Momoko Nojo, die sich für eine umfangreichere politische Teilhabe vor allem jüngerer Menschen in ihrem Heimatland stark macht. 

Screenshot; © Goethe-Institut e. V. Bildschirm eines Mobiltelefons auf dem die Instagram-Präsenz von „No Youth No Japan“ zu sehen ist

Männlicher Feminismus „Die meisten Männer haben ein sadomasochistisches Verhältnis zur Männlichkeit“

Ein Interview mit dem Leipziger Feministen und Publizisten Kim Posster über Männlichkeitsideale und daraus entstehendes Leiden. Er ist überzeugt, feministische Kritik ist unerlässlich, damit Männer sich kritisch mit sich selbst und Männerbildern auseinandersetzen.

Foto (Detail) © Viktoria Mokrezowa Feminist und Publizist Kim Posster spricht über Männlichkeitsideale.

Lettland und das Erbe der Sowjetunion Die Erinnerung spricht für uns, bis wir den Anderen hören

Seit 1990 ist Lettland nach Jahrzehnten der Zugehörigkeit zur Sowjetunion wieder ein freier Staat. Deniss Hanovs, gebürtiger Russe und lettischer Staatsbürger, fragt: „Wer bin ich für meine lettischen Landsleute?“ Eine gemeinsame Zukunft in Freiheit ist für ihn vorstellbar – wenn man den Schmerz der Anderen sieht.
 

Foto (Detail): Melanie Kintz © picture alliance / Westend61 Freiheitsdenkmal in der lettischen Hauptstadt Riga

Hannah Arendt Denken ist gefährlich

Hannah Arendt widmete ihr Leben dem Verständnis der drängendsten politischen Fragen des 20. Jahrhunderts. Die Autorin Samantha Rose Hill erforscht das Leben und Werk einer der weltweit wichtigsten Denkerinnen ihrer Zeit.

Hannah Arendt, Passport Photo (sheet of four). 1933.

Moderne Gesellschaft Freiheit

Die Grenze meiner Freiheit ist die Freiheit des Anderen – was bedeutet das gerade heute für unsere moderne, komplexe Gesellschaft? Armin Nassehi über den Begriff der Freiheit in einer Welt, die von immer weiteren Krisen geschüttelt wird.

Foto (Detail): Katrin Requadt © picture alliance/dpa Ein gemaltes Schild in den Farben der ukrainischen Flagge mit den Wörtern "Frieden" und "Freiheit" hängt an einem Gartenzaun im Stadtteil Schwabing.

Journalismus in Russland „Die Fakten von den Lügen trennen“

Wenn ein Chefredakteur sich wünscht, dass Journalist*innen in Russland möglichst alt sterben, verweist das auf die dortige Gefahrenlage für diesen Berufsstand. Ksenia Lutschenko, Journalistin und Medienwissenschaftlerin, schreibt über das aufreibende Geschäft der freien Berichterstattung und Meinungsäußerung in ihrer Heimat und über die Krise des traditionellen Journalismus.
 

Foto (Detail): © Kirill Zharkoy on Unsplash Presse in Russland - zwischen Restriktionen seitens der Regierung und den Begleiterscheinungen des digitalen Wandels

Freiheit und Selbstbestimmung „Man muss die Freiheit historisch denken“

Wie sollte der Freiheitsbegriff betrachtet werden? Wo unterscheiden sich die Neoliberalist*innen von den Fundamentalist*innen? In einem Interview mit Ekkehard Knörer spricht die Philosophie-Professorin Juliane Rebentisch über die Selfie-Kultur ebenso wie über Liebe und Kunst.

Foto (Detail) © picture alliance / Westend61 | Eugenio Marongiu  Junger Erwachsene machen Selfies mit dem Smartphone.

Für bessere Inklusion Selbstwahrnehmung von Menschen mit Behinderung

Bin ich behindert? Werde ich behindert? Ist „behindert“ überhaupt der richtige Ausdruck? Der Journalist Henning Schmidt lebt von Geburt an mit einigen Einschränkungen. Um sich in die Gesellschaft eingebunden zu fühlen, stehen Sprache und Begrifflichkeiten für ihn nicht im Mittelpunkt.

Foto (Detail): © picture alliance / Frank May Bin ich behindert oder werde ich behindert? Auf den Rollstuhl angewiesen zu sein, ist so lange kein Problem, bis man auf eine Treppe stößt.

Barrierefreiheit in der Kunst Die Überwindung unsichtbarer Barrieren

Die Autorin Chen Si’an konnte durch ihre Arbeit für barrierefreie Kunst in China Kontakte zu Menschen mit Behinderungen aufbauen und sie fragen, wie Inklusion erreicht werden kann. In einem Interview berichten ihr Peng Linqian, Tian Yunfan und Guo Wancheng, wie man zu echter Kommunikation und Gleichberechtigung gelangt.

Foto (Detail): Jason Lee © picture alliance / REUTERS Die körperlich behinderte Chen Liting und eine Lehrerin üben modernen Tanz in einem Aktivitätszentrum für Behinderte in Peking.

Inklusion Gehörlose sehen und ihre Forderungen hören

Weder Musterschüler noch hoffnungsloser Fall: Kanada macht langsam, aber sicher Fortschritte auf dem Weg hin zur Barrierefreiheit für Hörgeschädigte und Gehörlose.

Foto (Detail): Justin Tang © picture alliance / ZUMAPRESS.com Generalgouverneurin Mary Simon klatscht in Gebärdensprache für Veronique Leduc aus Montreal, nachdem sie die Meritorious Service Medal (Civil Division) bei der Verleihung der kanadischen Ehrungen in der Rideau Hall in Ottawa am 17. September 2021 erhalten hat.

Satire Politischer Kommentar in Wort, Strich und Bild

Nie war die Kunstform der Karikatur sichtbarer als heute: Nachdem lange die klassischen Zeichnungen dominierten, gesellen sich mittlerweile auch Cartoons, Memes und TV-Formate dazu. Eine kleine Geschichte der Karikaturenkultur in Deutschland.
 

Foto (Detail): © picture alliance/dieKLEINERT/Martin Erl Können die Deutschen heute besser über sich lachen oder gibt es einfach mehr Anlässe? Fakt ist, dass Karikaturen, Cartoons und Memes aus dem Alltag kaum noch wegzudenken sind. Auch die Corona-Pandemie bot und bietet immer wieder Anlass für Satire.