Filmvorführung Mutter Courage und ihre Kinder

Mutter Courage und ihre Kinder 2022 © DEFA Stiftung, Hannes Schneider

Mi, 08.02.2023

18:00 Uhr

Goethe-Institut Bulgarien, Veranstaltungssaal

125. Geburtstag von Bertolt Brecht

Anlässlich des Geburtstages von Bertolt Brecht, dem berühmtesten deutschen Dramatiker und Theatertheoretiker des 20. Jahrhunderts, zeigt das Goethe-Institut Bulgarien eine Verfilmung des Klassikers "Mutter Courage und ihre Kinder", die Regie des Autors und in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Erich Engel auf der Bühne des Berliner Ensembles aufgeführt wurde. Der Film wurde zwischen 1959 und 1961, kurz nach Brechts Tod, gedreht und folgt der Bühnenaufführung des Stücks, das zum Zeitpunkt der Dreharbeiten über 400 Aufführungen hatte. 

Kommen Sie am Mittwoch, den 8. Februar um 18:00 Uhr in den großen Veranstaltungsraum des Instituts.

"Mutter Courage und ihre Kinder", 1961.
Regie Peter Palitzsch, Manfred Wekwerth


Bühnenbild Theo Otto / Heinrich Kilger
Musik Paul Dessau
Darsteller: Helene Weigel (Mutter Courage), Ekkehard Schall (Eilif), Heinz Schubert: (Schweizerkas), Angelika Hurwicz (Kattrin), Willi Schwabe (Werber), Gerhard Bienert (Feldwebel), Ernst Busch (Koch), Norbert Christian (Feldhauptmann), Wolf Kaiser (Feldprediger), Harry Gillmann (Zeugmeister), Regine Lutz (Yvette Pottier)
Länge: 151 min.
Produktionsland: DDR

Auf Deutsch mit bulgarischen Untertiteln.
Mit einem Pause von zehn Minuten.
Der Eintritt ist frei.



"Mutter Courage und ihre Kinder" ist ein Drama, das Brecht 1938 und 1939 im schwedischen Exil als Widerstand gegen den aufkommenden Faschismus und Nationalsozialismus und als Reaktion auf den Einmarsch der Hitler-Armee in Polen 1939 schrieb. Es spielt während des Dreißigjährigen Krieges und erzählt in zwölf Szenen die Geschichte von Anna Firling, genannt Mutter Courage, einer gerissenen Verkäuferin in der schwedischen Armee. Zusammen mit ihren Kindern reist sie in einem Planwagen, entschlossen, alles zu tun, um aus dem Krieg Profit zu schlagen. Den Preis für ihr Handeln zahlen am Ende die drei Kinder, die ihr Leben verlieren.

Das Stück ist ein Beispiel für Brechts "episches Theater", in dem die emotionale Distanz und der Abstand zu den Figuren erforderlich sind, damit sich das große Ganze entfalten kann, und ist gleichzeitig von einer Antikriegsbotschaft geprägt. Nach Ansicht des deutschen Dramatikers und Regisseurs sollte das Publikum denken, nicht fühlen, weshalb er sich nach den ersten Aufführungen gegen die Sympathie des Publikums für die Protagonistin sträubte und den Text später sogar überarbeitete, um ihr ein noch abstoßenderes Image zu verleihen.

Der Film war eine Produktion der DEFA, des staatlichen Filmstudios der DDR, und wurde bei seiner Premiere im Februar 1961 anlässlich Brechts 63. Geburtstag gleichzeitig in 14 Städten der DDR gezeigt. Brechts Frau, Helene Weigel, spielte die Titelrolle.


Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren. Er war Dichter, Dramatiker, Regisseur und Theoretiker auf dem Gebiet der Theaterkunst. Mit der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland emigrierte er nach Dänemark und ging 1941 in die Vereinigten Staaten, wo er später zum Kommunisten erklärt wurde. 1948 ließen sich Brecht und seine Frau, die Schauspielerin Helene Weigel, in Ostdeutschland nieder, wo sie das weltberühmte Berliner Ensemble-Theater gründeten.  Zu seinen bekanntesten Stücken gehören "Die Dreigroschenoper", "Leben des Galilei", "Der gute Mensch von Sezuan", "Mutter Courage und ihre Kinder", "Herr Puntila und sein Knecht Matti",  "Der kaukasische Kreidekreis" und andere.
 

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