Filmvorführung im Rahmen des Master of Arts Diese Photographin heisst Leonore Mau

Leonore Mau © S. Fischer Stiftung

Mo, 13.02.2023

18:30 Uhr

Goethe-Institut Bulgarien, Veranstaltungssaal

Dokumentarfilm von Nathalie David

DIESE PHOTOGRAPHIN HEISST LEONORE MAU
 

Dokumentarfilm von Nathalie David
Untertitel: Bulgarisch


13.02.2023, Dienstag, 18:30 Uhr,
Veranstaltungssaal, Goethe-Institut Bulgarien


Das Goethe-Institut Bulgarien und die achte Ausgabe des Master of Art Film Festivals haben die Filmemacherin Nathalie David in die Festivaljury eingeladen. Aus diesem Anlass zeigen wir drei ihrer Filme:
Harald Naegeli - Der Sprayer von Zürich (2021) wird am 12.02.2023 um 19:00 Uhr im Dom na kinoto in ihrer Anwesenheit zu sehen sein. Am 13. Und 14. Februar zeigen wir „Diese Photographin heisst Leonore Mau“ und „GEGO, Gertrud Louise Goldschmidt “ im Goethe-Institut. Nach den Filmvorführungen können die Zuschauer mit der Regisseurin diskutieren. Sie sind herzlich eingeladen!

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Die Filmemacherin und Fotografin Nathalie David assistierte Leonore Mau seit Beginn der 1990er-Jahre beim Archivieren ihres immensen Fotofundus. Im Sommer 2005 begleitete sie Leonore Mau mit der Kamera.

"Sie war still und diskret. Sie war eher Beobachterin. Leonore war sehr höflich und vornehm, großbürgerlich – aber nicht bourgeoise und sie konnte fünf Sprachen. Sie war eine Weltbürgerin! Gleichzeitig war sie eine sture Person – im positiven Sinn: Sie wusste, was sie wollte."

Ihr großbürgerliches Leben mit dem 20 Jahre älteren Architekten Ludwig Mau und die Villa in Blankenese gab sie auf. Da fotografierte sie schon mit der Leica, unter anderem für die Zeitschrift Schöner Wohnen. Ihre beiden Kinder Michael (geboren 1937), der Maler wurde, und Ulrike (geboren 1940) hatte sie großgezogen und dann ist sie abgehauen – mit dem 20 Jahre jüngeren Hubert Fichte. Mit ihm zog sie in eine kleine Einzimmerwohnung am Elbausee und schlug eine neue Seite in ihrer persönlichen Reifung auf.

Nach Fichtes Tod machte Leonore Mau zwei weitere Bücher: Psyche (2005) und Die Kinder Herodots (2006) zusammen mit Roland Kay, dem Mann von Pina Bausch, mit dem sie befreundet war. 1987 fotografierte sie die Serie Wuppertaler Architektur und im darauffolgenden Jahr eine Porträtreihe des Pina-Bausch-Ensembles. 1990 bis 2004 schuf sie Stillleben unter dem Titel Fata Morgana: Dafür baute und collagierte sie sehr frei Masken, Skulpturen und Erinnerungsstücke mit Messer und Maske, mit Gummihandschuhen.

Leonore Mau verstarb am 22. September 2013 in Hamburg.


FILM-TRAILER:



Nathalie David © Nathalie David Nathalie David (* 1963 in Rouen) ist eine französische Filmemacherin, Zeichnerin und Fotografin. Ihr Besuch in Sofia im Februar 2023 steht im Zusammenhang mit der achten Ausgabe des Master of Art Film Festivals. In diesem Jahr ist sie Mitglied der Ehrenjury des Festivals, und drei ihrer Filme werden in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Bulgarien im Programm des Festivals gezeigt.

Als Kind lebte Nathalie David an der Grenze zu Italien. Während ihres Studiums an der Villa Arson in Nizza begann sie, ihre Arbeiten fotografisch zu dokumentieren. „Fasziniert“ habe sie eine Ausstellung des irischen Fotografen Edward Quinn, namentlich seine Dokumentation von Leben und Werk Pablo Picassos. Ende der 1980er-Jahre verließ David Frankreich, nicht zuletzt wegen des Erstarkens des Front National in Nizza, und begann ein Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) bei Katharina Sieverding.

1990 studierte sie am Institut des Hautes Études von Pontus Hultén, Paris; 1992 assistierte sie der Fotografin Leonore Mau beim Aufbau und der Pflege von deren Bildarchiv. 1992 erhielt David in Hamburg ein Stipendium. 1994 folgte ein Studienaufenthalt an der Bourse du Fiacre, Paris. 2003: Stipendium in Regie in Potsdam-Babelsberg bei Helke Misselwitz.

2009 gründete sie das Label PITCHOUNPRODUCTION, unter welchem zahlreiche Filme erschienen sind. Im Auftrag von Museen und Kulturinstitutionen realisiert sie seit 2003 filmische Porträts über Künstler oder Sammler. Sie selbst verortet ihre dokumentarischen Porträts "an der Schnittstelle zwischen Ausstellung und Katalog". Sie lebt und arbeitet in Hamburg und Berlin.

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