Forum Bilder der Zukunft: heute

Filmstill © "Welt am Draht" (1973)

So, 31.03.2019

15:45 Uhr – 17:15 Uhr

Goethe-Institut China

Science-Fiction zwischen Deutschland und China

Veranstalter: Goethe-Institut China
Partner: Future Affairs Administration
Zeit: 31.03.2019, 15:45 – 17:15
Gäste: Robert Bramkamp, Wang Xin, Georg Seeßlen, Tian Huiqun, Susanne Weirich, Xun
Moderation: Deng Yun
Ort: Goethe-Institut China
Sprache: Deutsch und Chinesisch mit simultaner Übersetzung
Eintritt frei
 
Das Nachdenken über die Zukunft hat sich bereits der Gegenwart angenähert – wie die Zukunft verstanden wird, zeigt, wie wir die Vergangenheit und die Gegenwart verstehen. Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe „Science Fiction zwischen Ideen und Träumen“ organisiert das Goethe-Institut China in Kooperation mit der Future Affairs Administration am 31. März 2019 ein Forum: Deutsche und chinesische Filmemacher*innen, Kritiker*innen und Sci-Fi-Autor*innen diskutieren unter dem Titel „Bilder der Zukunft: heute“.
 
Das zukunftsorientierte Gedankenexperiment „Science Fiction“ kann als spezielle Linse auf einer Zeitleiste verstanden werden, die das Licht der Vergangenheit mittels verschiedener Möglichkeiten auf die Zukunft lenkt.
 
Kaum ein Jahrhundert nach der Geburt des Science-Fiction-Romans entstand das Genre Film. Schon früh, bereits in der Zeit von Georges Méliès, begann die Ergründung von Science-Fiction-Filmen. Als wichtigstes Medium der Massenkunst kann der Film als Träger von Science-Fiction-Inhalten den Zeitgeist besser widerspiegeln: Dabei geht es nicht bloß um Kunst und Kultur, sondern auch um Industrie und um die Wahrnehmung der Gesellschaft durch die Öffentlichkeit. Sci-Fi-Filme sind zudem stärker von Technologie abhängig als andere Filmgenres.
 
Der Weg der bombastischen und teuren „Sci-Fi-Blockbuster“, den Hollywood mit „Star Wars“ eingeschlagen hat, monopolisiert eine bestimmte Art der öffentlichen Vorstellung von Sci-Fi-Filmen und dominiert natürlich auch weltweit an den Kinokassen. Deutsche und chinesische Filmemacher*innen hingegen behandeln die Sci-Fi-Thematik auf jeweils eigene, aber völlig unterschiedliche Weise.
 
Im Rahmen diese Forums werden deutsche und chinesische Experter*innen das Genre Science Fiction als Ausgangspunkt nehmen und sich durch seine Linse über ihre jeweiligen Vorstellungen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft austauschen.
 
 
Teilnehmende:
 
Robert Bramkamp studierte Germanistik und Kunst (Filmklasse) in Münster. Er dreht seit 35 Jahren erzählende Filme, in denen das Verhältnis von Fakt und Fiktion unkonventionelle Verbindungen ermöglicht, darunter „Der Himmel der Helden“ (1988), „Die Eroberung der Mitte“ (1995), „Prüfstand 7“ (2000) und „Art Girls“ (2014). Seine Filme liefen auf zahlreichen nationalen und internationalen Festivals. Er ist Mitglied der Deutschen Filmakademie und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Kultur und Raumfahrt e.V. Bramkamp lehrte am Pasadena Art Center und von 1998 bis 2005 an der HFF Konrad Wolf Spielfilmregie. Seit 2008 ist er Professor für experimentellen Film an der HfbK-Hamburg. 2013 organisierte er den filmpolitischen Kongress „Offensiv Experimentell“. Seit 1988 kooperiert er mit der Künstlerin Susanne Weirich, mit der er 2009 die IFF-Hamburg (Institut Forschender Film GmbH) gründete, um den SciFi-Kinofilm „Art Girls“ zu produzieren – 2015 im Kino und auf DVD und im TV als Spin Off „Neue Natur“. 2017 hatte der von Bramkamp initiierte erzählerische HFBK-Kollektivfilm „Dazu den Satan zwingen“ Premiere in der Akademie der Künste, Berlin.
 
Deng Yun
, Regisseurin, Drehbuchautorin, Kuratorin und Creative Director für Film- und TV-Projekte der Future Affairs Administration (FAA), Hauptorganisatorin der Asia-Pacific SciFi-Conference (APSFcon), langjährige Moderatorin von SciFi-Events.
 
Wang Xin, Doktorand des Instituts für chinesische Sprache und Literatur an der Peking-Universität, Gast-Doktorand der UC Berkeley und Master des China Film Art Research Centers. Beteiligt an der Filmauswahl für das 4. Beijing International Film Festival, Jurymitglied des 10. FIRST International Film Festivals.

Georg Seeßlen ist Autor, Feuilletonist, Cineast sowie Film- und Kulturkritiker. Seine Kritiken einzelner Filme sowie seine Bücher sind stets auch kritische Auseinandersetzungen mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. In neueren Veröffentlichungen wie „Orgasmus und Alltag“ setzt sich Seeßlen auch mit dem Fernsehen auseinander, außerdem mit aktuellen politischen Ereignissen und Prozessen. Er war Dozent an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland und arbeitet als freier Autor u. a. für „epd Film“, „Frankfurter Rundschau“, „Der Tagesspiegel“, taz und „Die Zeit“. 
 
Tian Huiqun, promovierte Filmwissenschaftlerin, Professorin am Institut für Kunst und Medien der Pekinger Normal University, Leiterin des Fachbereichs Film- und Fernsehmedien, PhD-Tutorin, beschäftigt sich hauptsächlich mit Film- und TV-Kreationen sowie Kulturkritik, lehrt „Analyse globaler klassischer Film- und TV-Produktionen“, „Weltkulturgeschichte“ und weitere Kurse.
 
Susanne Weirich lebt und arbeitet in Berlin und Essen. Sie studierte in Münster Literaturwissenschaft und Freie Kunst, und lehrte an der HFBK Hamburg und dem Pasadena Art Center, LA. Seit 2011 hat sie die Professur für Dreidimensionales Gestalten und Medien am Institut für Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Duisburg-Essen inne. Für ihre Projekte erhielt sie verschiedene Auszeichnungen wie beispielsweise jeweils das Medienkunststipendium vom Edith Russ-Haus für Medienkunst, Oldenburg (2000) sowie des Landes NRW (2008). Das Kunsthaus Zürich richtete bereits 1999 eine Werkschau ihrer Arbeiten aus. Ihre Installationen waren international zudem in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen – dazu zählen unter anderem „Tokyo Rose“ (1999, Nationalgalerie Berlin), „Trostspender“ (2002, Haus der Kunst, München), „Angels in Chains“ (2006, Hamburger Kunsthalle), „Chinese Boxes“ (2014, Essen), und „La Riffa“ (2017, Museum Braunschweig) sowie auf der 10. Bienal Internacional de Arte SIART, Bolivien (2018). Im Jahr 2014 kam zudem der von ihr gemeinsam mit Robert Bramkamp produzierte Film „Art Girls“ mit einer Werkschau ihrer medialen Arbeiten bundesweit in die deutschen Kinos.

Xun, Science-Fiction-Designerin, Master of Graphics- and Mediadesign an der School of Communication der University of the Arts (London), Design-Director der Future Affairs Administration (FFA), Chefin für Visual Design der Asia-Pacific Science Fiction Conference (APSCcon) sowie Chefdesignerin und Illustratorin der Buchreihe Mook „time – non-exist“.

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