Dein Name ist Hass
Zum Abendessen schluckst du fünf Nadeln, sechs vielleicht
und falls sie scharf sind, spürst du davon nichts
Du schlägst goldene Eier auf, uneheliche Kinder
die keine Sonne ausbrüten kann
Einmal auf der Welt
werden sie ihren Vater töten, ihre Mutter heiraten
das Erbe der Strahlen unter sich aufteilen
— Xu Shunda, übersetzt von Lea Schneider
„Super, endlich hast du eine Heimat für deine pornografischen Geschichten gefunden! Da wirst du uns also in Zukunft nicht mehr damit die Ohren vollquatschen.“ Sie haben sich geirrt.
In Chinas sozialen Netzwerken tauchen täglich neue Trends, Themen und Bewegungen auf, die ebenso schnell wieder verschwinden, sobald sich ihre Neuheit verliert. Manche Trends aber werden zu etwas Größerem und bringen Online-Gemeinschaften und Subkulturen hervor, die sich über Jahre hin weiterentwickeln und wachsen, und deren Mitglieder sich ihren eigenen Raum in der virtuellen Welt schaffen – Chinas „Rotten Girls” zum Beispiel.
Überall: Fermentation. Vieles dreht sich zur Zeit um Bakterien und Hefen in gläsernen Gefäßen, um Milchsäuregärung in Steinguttöpfen und Vakuumbeuteln und um Schimmelpilze in Holzschubladen. Was hat es damit auf sich?
WeChat, Weibo, Alipay und Kuaishou ... Wer China besser verstehen will, muss das chinesische Internet verstehen, hat mal eine berühmte Philosophin gesagt. Und wir haben Manya Koetse, die uns dabei hilft!
Kulturschaffende, Freunde und Partnerinnen des Goethe-Instituts berichten über ihr Schaffen, ihre Projekte und ihre Eindrücke von Deutschland und China.