Filmvorführung mit Einführung Willi Tobler und der Untergang der 6. Flotte

Filmstill (Ausschnitt) © "Willi Tobler und der Untergang der 6. Flotte"

So, 24.03.2019

15:45 Uhr – 17:17 Uhr

Goethe-Institut China

Zeit: 24.03.2019, 15:45-17:17
Ort: Goethe-Institut China
(Originality Square, 798 Art District, No. 2 Jiuxianqiao Road, Chaoyang District, Beijing)
Gast: Georg Seeßlen
Sprache (Einführung): Deutsch mit chinesischer Konsekutivverdolmetschung
Sprache (Film): Deutsch mit chinesischen Untertiteln
Eintritt frei
 
BRD | 1972/1977 | 96 Min. | Farbe 
Science-Fiction-Film
Regie: Alexander Kluge
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
 
Der Kybernetik-Professor Willi Tobler gerät mit seiner Familie in einen Bombenangriff während des Bürgerkriegs in der nahen Zukunft des Jahres 2040. Nach einer Rettung mit Müh und Not trennt er sich von seiner Familie, gibt den Lehrstuhl auf und wird Pressesprecher im Flotten-Hauptquartier. Als solcher aber gewinnt er keineswegs die gewünschte Sicherheit, sondern bleibt dem Kriegsglück ausgeliefert. Neue Gefahren, neue Abhängigkeiten kommen und gehen, und am Ende droht dem Diener der wechselnden Regierungen gar die Todesstrafe.

Auf der Grundlage dieses Films entstand Alexander Kluges „vollständige Neufassung unter Verwendung neuer Negative“ mit dem Titel „Zu böser Schlacht schleich ich heut Nacht so bang“.

Georg Seeßlen ist deutscher Autor, Feuilletonist, Cineast sowie Film- und Kulturkritiker. Seine Kritiken einzelner Filme sowie seine Bücher sind stets auch kritische Auseinandersetzungen mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. In neueren Veröffentlichungen wie „Orgasmus und Alltag“ setzt sich Seeßlen auch mit dem Fernsehen auseinander, außerdem mit aktuellen politischen Ereignissen und Prozessen. Er war Dozent an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland und arbeitet als freier Autor u. a. für „epd Film“, „Frankfurter Rundschau“, „Der Tagesspiegel“, taz und „Die Zeit“.   
         
Kommentar des Kurators:
Alexander Kluges Beitrag zum Genre handelt von einem interplanetarischen Bürgerkrieg, von Menschen, die sich „immer auf die Seite der Macht“ stellen wollen und wird auch als Parabel auf Stalingrad und den fundamentalen Widerspruch von technischer Möglichkeit und menschlicher Verantwortung gedeutet. Technik, so scheint es hier, übersteigert nur die negativen Eigenschaften von Gesellschaft und Ökonomie. Zugleich kann der Film aber auch als Parodie von Modellen der „Geschichtsbewältigung“ im Film gesehen werden

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