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10:00–18:00 Uhr
Not My Bed
Ausstellung|Ein Raum aus Stimmen, Erinnerungen und Aktion
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Goethe-Institut China, Peking
- Sprache Chinesisch, Englisch
- Preis Eintritt frei
Dauer der Ausstellung: 13.07.2025 – 07.09.2025, Dienstag – Sonntag, 10:00 – 18:00
Kuratorin: Jenny Wu Man
Künstler*innen: das Ensemble „The Unheard Echoes“
Sprache: Chinesisch, Englisch
Ort: Goethe-Institut China
Adresse: Originality Square, 798 Art District, Jiuxianqiao Road No. 2, Chaoyang District, Beijing
Eintritt frei
Im Rahmen des Projekts „Teehaus 798“ präsentiert das Goethe-Institut China vom 13. Juli bis 7. September 2025 die Kunstinstallation „Not My Bed“, kuratiert von Jenny Wu Man, im „Grey Cube“ in 798.
„Not My Bed“ ist eine Kunstinstallation, in der sich stimmliche Narrative, räumliche Rekonstruktion und theatrale Archivierung zu einem vielschichtigen Erlebnis verbinden. Die Ausstellung konzentriert sich auf die Interdependenzen interkultureller Migration und emotionaler Verletzlichkeit in realen Kontexten und erkundet, wie Individuen durch Sprache, Objekte und Körpergedächtnis ihr Verhältnis zur eigenen Handlungsgeschichte neu begreifen und verorten.
Die Installation rekonstruiert die im Keller gelegene Studentenunterkunft der Künstlerin und simuliert deren Lebensumgebung während ihrer Studienzeit in London. Der private Raum wird dabei in einen öffentlichen Bereich transformiert, der Stimmen, Emotionen und historische Resonanzen in sich aufnimmt. Ein vielstimmiges Gefüge aus Tonaufnahmen, handschriftlichen Notizen und theatralen Dokumenten aktiviert im Ausstellungsraum eine nichtlineare Erzählstruktur, die sich auf das „Fühlen“ bezieht. Es entsteht ein Archiv, das nicht allein über Augen und Ohren wahrgenommen wird, sondern auf einer emotionalen Ebene erfahrbar ist.
Der narrative Rhythmus der Arbeit besteht aus drei ineinander verwobenen Zeitebenen, in deren Mittelpunkt nicht allein die persönlichen Erfahrungen der Künstlerin stehen. So wird das Bett innerhalb der Installation als interaktives Element eingesetzt: Besucher*innen sind eingeladen, sich hinzulegen, den Klangfragmenten im Raum zu lauschen und auf Wunsch eigene Erinnerungen aufzuzeichnen. Die Audioaufnahmen werden fortlaufend in die Ausstellung integriert und bilden ein sich ständig erweiterndes „offenes Archiv“, dem die Fragilität und Konnektivität sowie das Aktionspotenzial des Undokumentierbaren zu eigen ist.
Klanglich komponiert und räumlich arrangiert durch die Künstlerin, ist „Not My Bed“ sowohl eine einfühlsame Reaktivierung marginalisierter Handlungsgeschichten als auch ein experimenteller Echoraum, der zeigt, wie persönliche Erinnerungen auf die kollektive Imagination wirken.
Text: Jenny Wu Man
Deutsche Übersetzung: Julia Buddeberg
Über die Kuratorin
Jenny Wu Man
Jenny Wu Manist eine interdisziplinär arbeitende Künstlerin, deren Praxis sich zwischen Film, Theater, Kuratieren, Community-Aktivismus und akademischer Forschung bewegt. Sie untersucht, wie sich marginalisierte Erfahrungen in Sprache, Körper und Emotionen übersetzen und reinszenieren lassen und beleuchtet dabei die Spannungsfelder zwischen archivierten Narrativen, performativer Rekonstruktion und der Politik der Stimme.
Ihre frühen Filmarbeiten wie „Crime Scene“ (2013) und „Last Words“ (2014) oszillieren durch den Einsatz von Monologen und die theaterhafte Inszenierung zwischen Realität und Imagination. Sie zeugen von dem dauerhaften Interesse der Künstlerin an „Sprache als politischem und theatralischem Material“. Die intuitiven Sprachpraktiken dieser Arbeiten entwickelte sie weiter zur Methode des Post-Verbatim-Theaters, die in jüngeren Projekten wie „The Unheard Echoes“ zum Ausdruck kommt. Jenny Wu Man versteht Theater als nichtlinearen „Chronotop“, als ein Raum-Zeit-Gefüge, das unterdrückte Erfahrungen, historische Brüche und translokale Resonanzen zu integrieren vermag.
Jenny Wu Man ist zudem Kuratorin und ehemalige Leiterin des Beijing Queer Film Festival. Sie nahm als Produzentin an Berlinale Talents teil und wurde in Shanghai für das SIFF NEXT-Programm sowie in Venedig für das Biennale College Cinema ausgewählt. In ihrer Forschung widmet sie sich den Schnittstellen zwischen Theater und kulturellem Widerstand. 2023 erhielt sie das renommierte britische Chevening-Stipendium und erwarb einen Master of Arts in Angewandtem Theater an der Goldsmiths University of London.
Ort
Originality Square, 798 Art District, Jiuxianqiao Road 2, Chaoyang District
Peking
China
Ort
Originality Square, 798 Art District, Jiuxianqiao Road 2, Chaoyang District
Peking
China