Regionaler Buchclub Anna Seghers in ZusammenLesen

Erste Sitzung © Goethe-Institut

Di, 08.03.2022

17:00 Uhr

Online

Literatur

An diesem ersten Sitzung des Jahres (08.03.2022) lesen wir zusammen Auszüge aus der Erzählung Der Ausflug der toten Mädchen, in der die berühmte deutsche Schriftstellerin Anna Seghers die Erinnerungen von Netty, ein Mädchen im mexikanischen Exil, wiedergibt, die sich an einen Schulausflug und die Schicksale von sich und anderen Mädchen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert.

Anna Seghers © Sturm, Horst / Bundesarchiv, Bild 183-P1202-317 Geboren wurde Anna Seghers als Netty Reiling in Mainz in eine jüdische Familie aus dem gehobenen Bürgertum. Im 1924 erwarb einen Doktortitel in Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg. Nachdem sie sich 1933 in Frankreich niedergelassen hatte, musste sie nach der deutschen Besetzung abermals fliehen. Im März 1941 gelang es Anna Seghers, mit ihrer Familie von Marseille aus über Martinique, New York, Veracruz nach Mexiko-Stadt auszuwandern. Nach dem Krieg kehrte Seghers nach Ostberlin zurück, wo sie eine emblematische Figur unter ostdeutschen Intellektuellen wurde und in ihrer Funktion als Präsidentin des Schriftstellerverbandes der DDR den Werdegang vieler junger Autoren beförderte und selbst in stetiger Folge publizierte. Zu Seghers international gefeierten Werken zählen Das siebte Kreuz (1939; Filmadaption von 1944 durch MGM), eine der wenigen Beschreibungen der Konzentrationslager aus der Zeit des 2. Weltkriegs; die Novelle Der Ausflug der toten Mädchen (1945); Die Toten bleiben jung (1949) und Benito’s Blue, eine Erzählsammlung mit Übersetzungen ins Englische (1973).
 
Ihr Schreibstil ist einfach und klar, besitzt aber poetische Momente, die an die wirkmächtigen Bilder Rembrandts erinnern, die Anna Seghers als Studentin der Kunstgeschichte studierte. Ihr ausgesprochenes Interesse und ihre Beschäftigung mit dem Einzelnen und seinem Versuchen, einen Platz in der Gesellschaft zu finden, findet heute wieder deutlichen humanistischen Widerhall. Die Helden ihrer Geschichten sind immer einfache, vom Leben gezeichnete Menschen.
 
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