Gespräch
Der Schlaf der Gerechten
Literaturcafé
Wer ist Wolfgang Hilbig?
Wer ist eigentlich dieser Autor, den viele Literatur*kenner für das bestgehütete Geheimnis der deutschen Literatur halten? In welcher literarischen Tradition stehen er und seine Werke?
Wie ist seine Sprache? Welche Atmosphäre erzeugt seine Geschichtensammlung „Der Schlaf der Gerechten”? Welche sind die thematischen Schwerpunkte und die wichtigsten Motive seines literarischen Œuvres?
Welche Meinung hatte die Stasi von Wolfgang Hilbig und in welcher Beziehung standen seine literarischen Figuren zu der Stasi
Inwiefern trifft Heiner Müllers Diktum vom Leben in zwei Diktaturen auch auf Wolfgang Hilbig zu?
Mit diesen und anderen Fragen werden sich unsere Gäste am 28. Februar befassen: Dragana Kovačević, Kulturjournalistin beim Radio Belgrad 2, Ivan Velisavljević, Dramaturg und Literaturkritiker, und Bojana Denić, Übersetzerin und Verlegerin des Radni-Sto-Verlags Belgrad.
„Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den Georg-Büchner-Preis 2002 Wolfgang Hilbig, der in der ungeheuren leeren Halle des Schweigens seine Stimme wagte, um der Wortlosigkeit zu entkommen; der in seiner Dichtung sich behauptete und einer Macht trotzte, indem er ihre Abgründe ausleuchtete; der auf schrecklich-wundervolle Weise der ganzen Verzweiflung Wort gab, die den befällt, der sich nicht darüber täuschen kann, dass ihm der Grund abhanden gekommen ist; der überbeansprucht, aber unverdrossen unsere Sprache immer neu zu faszinierendem Leben weckt.“
„Wie ist es überhaupt möglich, eine so öde und trostlose Welt sprachlich so einzigartig darzustellen? Wolfgang Hilbig ist ein wirklich großer Autor. Um eine schreckliche Welt beschreiben zu können, hat er eine wundervolle Sprache geschaffen.”
László Krasznahorkai, ungarischer Autor
„Ein großer Poet, der mich immer wieder berührt und begeistert. Dieses endlose Kreisen... Die Erde öffnet sich, und die Zeit öffnet sich. Eine ganz körperliche, intensive und manchmal tieftraurige Sprache.“
Clemens Meyer