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New Israel Fund
Pädagogik gegen Antisemitismus

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    New Israel Fund

In Zusammenarbeit mit dem New Israel Fund und der Bundeszentrale für politische Bildung hat das Goethe-Institut Dresden ein pädagogisches Modul zum Thema Antisemitismus entwickelt. Die Pilotphase des Projekts startete im September 2021 an Oberschulen, einer Berufsschule sowie Gymnasien in Sachsen. Im Februar 2022 begann die gemeinsame Projektarbeit mit der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) in Rothenburg.

Antisemitismus ist amorph und mobil, häufig nur sprach- und bildanalytisch erkennbar und abhängig von Sprecherpositionen. Er entzieht sich fester Definitionen. Historisch herausgebildet haben sich Denk-, und Sprechmuster und Bilder, die latent bleiben können, aus denen aber auch geschöpft werden kann und die kontextabhängig umformuliert und aktiviert werden können. Es gilt diese zu erkennen und den Umgang mit dem Aufkommen von diesen Manifestierungen von Antisemitismus zu üben – insbesondere angesichts der zentralen Rolle von sozialen Medien und der Dezentrierung von traditionellen Medien.

Für die Entwicklung und den Einsatz des Moduls Antisemitismus ist ein vierstufiges Verfahren geplant, welches seit September 2021 erstmals an ausgewählten Oberschulen, einer Berufsschule und Gymnasien in Sachsen durchgeführt wird.

In der ersten Stufe werden erfahrungsbasierte Erkenntnisse über klare oder unklare antisemitische Vorfälle im jeweiligen sozialen Raum, z.B. an Schulen gewonnen. In einer zweiten Stufe werden diese gemeinsam mit der Filmakademie Ludwigsburg in kurze animierte Videofilme (Cartoon, Stop-Motion) umgesetzt. In Stufe drei werden die Kurzfilme für den jeweiligen sozialen Raum in ein Unterrichtskonzept eingebettet und die Kombination ausreichend getestet. Stufe vier beinhaltet die Anwendung der Konzepte und Videofilme im Rahmen von Aufklärungsarbeit (z.B. in Workshops).

Die Ergebnisse der ersten Besuche an den jeweiligen Schulen fließen somit in die Erstellung der Filmsequenzen und weiteren Workshopkonzepte ein. "Wir beabsichtigen mit den fertigen Workshopkonzepten inklusive der Filme auch an jene Schulen zurück zu kehren, die uns ursprünglich einen Einblick in die Vorstellungen und Narrative ermöglicht haben." berichtet Jan-Hinrich Wagner, Projektleiter und Leiter der Bildungsarbeit vom New Israel Fund.

Im direkten Austausch mit den Schüler*innen werden die Fälle analysiert, um ihnen einen tieferen Einblick in das Erkennen und die Wirkungsweise des gegenwärtigen Antisemitismus in Deutschland zu ermöglichen. Die einzelnen Fallgeschichten werden in enger Zusammenarbeit mit den Lernenden und Lehrenden entwickelt, die den unterschiedlichen geographischen und sozialen Ausgangsbedingungen ihrer Situation vor Ort Rechnung tragen.

Mit der Schärfung der Urteilskraft im Erkennen von Antisemitismus trägt das Projekt zur Stärkung demokratischen Denkens und Handelns bei. In Kooperation mit dem Zentrum für internationale Kulturelle Bildung des Goethe-Instituts Dresden konnten geeignete Schulen in Sachsen ermittelt und des Weiteren eine Kooperation mit der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) in Rothenburg/Oberlausitz ins Leben gerufen werden.

Im Februar 2022 begann die gemeinsame Projektarbeit mit der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) in Rothenburg. Weitere Kooperationen sind in Planung.

 

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