WOD – Weltoffenes Dresden 2024
#WOD – Banner-Kunst-Aktion
MORGEN UND DER TAG DANACH/ TOMORROW AND THE DAY AFTER TOMORROW
EINE GEMEINSAME BANNER-KUNST-AKTION VON 18 DRESDNER KULTURINSTITUTIONEN UND INITIATIVEN AN NEUN ZENTRALEN PLÄTZEN ZUR ERINNERUNG AN DEN 79. JAHRESTAG DER ZERSTÖRUNG DRESDENS IM 2. WELTKRIEG UND MAHNUNG FÜR DEMOKRATISCHE UND HUMANITÄRE WERTE
09.-18. FEBRUAR 2024 IM ÖFFENTLICHEN RAUM IN DRESDEN
Ins kalte Wasser geworfen | © Alegra Nicka & Ina Weise Wie können wir menschlich bleiben – auch in unmenschlichen Zeiten? Angesichts von Krieg und Gewalt und anlässlich des 79. Jahrestags der Kriegszerstörung Dresdens im Februar 1945 lenkt die gemeinsame künstlerische Banneraktion den Blick auf die Folgen von autoritärer Gewaltherrschaft und Menschenfeindlichkeit. Morgen und der Tag danach: Welche Entscheidungen sind heute von uns gefragt, damit wir auch morgen in demokratischen und humanen Gesellschaften leben können? #WOD Weltoffenes Dresden tritt als Bündnis Dresdner Kulturinstitutionen für eine weltoffene Gesellschaft, Solidarität, demokratische Werte sowie die Vielfalt und Freiheit von Kunst und Kultur ein.
Der diesjährige Beitrag des Goethe-Instituts Dresden stammt von Alegra Nicka & Ina Weise und trägt den Titel Ins kalte Wasser geworfen.
Alegra Nicka und Ina Weise leben an Orten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Im Herbst 2023 verbrachten die Künstlerinnen im Rahmen der Dresdner Städtepartnerschaft jeweils einen Monat in Dresden und Brazzaville. Trotz unterschiedlicher geschichtlicher Prägung ihrer Heimatländer vereinen sich ihre Erfahrungen auf der Erde zu einer gemeinsamen Zukunft. Gemeinsam stehen sie im Kongo und schauen auf einen von Extremwetterereignissen, Wasser- und Nahrungsmittelknappheit, Artensterben und Zerstörung durch Kriege bedrohten Planeten. Mit Erinnerungen an ihre Vergangenheit artikulieren Alegra Nicka und Ina Weise ihr Interesse an einer inklusiven Zukunft, einer gerechten Welt, die Marginalisierte zu Wort kommen lässt und menschliches und nicht-menschliches Dasein einschließt. Alegra Nicka ist 1995 in Brazzaville, Republik Kongo geboren. Ina Weise ist 1985 in Dresden geboren.
Ina Weise* und Alegra Nicka* wurden 2023 durch eine internationale Jury für ein Künstler*innenresidenzprogramm auserwählt, welches im Rahmen der Städtepartnerschaft Dresden-Brazzaville ausgeschrieben war. Das Künstler*innenaustauschprogramm stand unter dem Motto „Zwischen Kongo und Elbe – ein Dialog zwischen Flüssen“ und wurde durch die Stadtverwaltungen von Dresden und Brazzaville in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Kamerun und in Kooperation mit dem Zentralwerk Dresden e.V. und Les Ateliers Sahm (Brazzaville) ermöglicht.
Aus dieser Begegnung beider Künstlerinnen ergab sich eine weitere künstlerische Zusammenarbeit und es entstand der gemeinsam gestaltete #WOD-Beitrag 2024 „Ins kalte Wasser geworfen“ für das Goethe-Institut Dresden. Die Arbeit wird während der Banner-Kunst-Aktion auf dem Neustädter Markt am Goldenen Reiter mit Blick der Künstler*innen und der Betrachter*innen auf die Elbe vom 9. bis 18. Februar 2024 zu sehen sein.
Das Kunstwerk ist ein Beitrag von insgesamt 18 künstlerischen Arbeiten zur diesjährigen #WOD –Banner-Kunst-Aktion in Dresden.
Mit den künstlerischen Mitteln der Fotografie, historischen und aktuellen Texten, Street Art und musikalischen Referenzen setzt # WOD Weltoffenes Dresden das in 2021 erfolgreich etablierte Format der gemeinsamen Banner-Kunst-Aktion im öffentlichen Stadtraum fort. Ziel der gemeinsamen künstlerischen Banneraktion ist es, die Erinnerung an die historische Zerstörung Dresdens im Februar zu verknüpfen mit der Frage nach Humanität und Hoffnung in aktuellen Situationen von Krieg und menschengemachter Zerstörung. MORGEN UND DER TAG DANACH / TOMORROW AND THE DAY AFTER TOMORROW versucht die Enge des Denkens einzufangen, die sich einstellt, wenn über den nächsten Tag nicht mehr hinausgedacht werden kann. Gleichzeitig lenkt es unseren Blick darauf, dass wir an Morgen, aber auch die Zukunft danach denken und uns für die Bewahrung unserer demokratischen und humanitären Werte einsetzen müssen, wenn uns die Logik der Gewalt nicht entmenschlichen soll.
Die Initiative #WOD Weltoffenes Dresden steht unter der Schirmherrschaft der Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Barbara Klepsch, und des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Dresden, Dirk Hilbert. Auf den zentralen Plätzen der Stadt, aber auch in der Peripherie wirbt das Projekt für einen achtsamen Umgang mit Menschlichkeit, Solidarität und Hoffnung.
Die #WOD-Banner-Kunst-Aktion 2024 wird gefördert durch die Landeshauptstadt Dresden.
Mit Beiträgen von:
Ausländerrat e.V., Deutsches Hygiene-Museum, Goethe-Institut Dresden, HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste, Kunsthaus Dresden - Städtische Galerie für Gegenwartskunst, Kunstverein Dresden e.V., Landesbühnen Sachsen GmbH, Musikfestspiele Dresden, riesa efau. Kultur Forum Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Semperoper Dresden, Societaetstheater Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Staatsoperette Dresden, Staatsschauspiel Dresden, Stadtmuseum Dresden, Theaterkahn - Dresdner Brettl gGmbH, tjg. theater junge generation
An folgenden öffentlichen Plätzen in Dresden:
Bahnhof Neustadt, Jorge-Gomondai-Platz, Neustädter Markt, Theaterkahn, Schlossplatz, Neumarkt, Kulturpalast, Dr.-Külz Ring, Prager Straße
* Ina Weise ist freischaffende Künstlerin. Sie studierte Textildesign an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Nach längeren Studienaufenthalten an der Kunstuniversität Linz in Österreich, der Strzemiński Academy of Art Łódź in Polen und der School of the Art Institute of Chicago absolvierte sie 2014 ihren Master an der Bauhaus-Universität Weimar im Studiengang „Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien”. Diesem schloss sich eine langjährige Tätigkeit als künstlerische Mitarbeiterin an, die zuletzt in einer Vertretungsprofessur für den internationalen Masterstudiengang mündete. Zusätzlich arbeitete sie u.a. als freie Kuratorin im Kunsthaus Dresden. Ihre ortsspezifischen Installationen und Interventionen in öffentlichen Räumen reflektieren historische, politische und soziale Kontexte, indem sie spezifische Details in größere Zusammenhänge einbetten und neue Situationen zwischen Wirklichkeit und Möglichkeit schaffen. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Maxim Gorki Theater Berlin, im Kunsthaus Dresden, im Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, im Bauhaus-Museum Weimar, in der Gedenkstätte Buchenwald, im Kunstquartier Bethanien, sowie in Sarajevo, Düsseldorf, Brazzaville, der Schweiz und Chicago ausgestellt. 2024 wurde Ina Weise mit dem Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden ausgezeichnet.
* Alegra Nicka, geboren in Kongo-Brazzaville, ist eine multidisziplinäre Künstlerin. Ihr künstlerischer Weg war geprägt von der aktiven Teilnahme an diversen künstlerischen Veranstaltungen, darunter die 6. bis 10. Ausgabe des RIAC (International Contemporary Art Meeting) der Les Ateliers Sahm in Brazzaville. In ihrem Werk verbindet Nicka universelle Themen mit ihren persönlichen Erfahrungen und setzt sich mit den tiefgreifenden Aspekten der Herkunft, der Authentizität und des Respekts gegenüber Frauen auseinander. Ihre Kunst ist ein Spiegelbild der Integrität und erforscht die Dualität von Schmerz und unverwüstlicher Freude, die sich aus dem Überleben und dem Widerstand gegen den Druck sowohl der unmittelbaren Umgebung als auch der Gesellschaft im Allgemeinen ergibt. Alegra Nickas Talente gehen über die traditionellen Kunstformen hinaus, wie der Gewinn des Cosplay-Wettbewerbs beim Bilili BD Festival 2017 beweist. Im Jahr 2021 war sie Preisträgerin des VPC-Programms (Visa pour la Création) in Montevideo, Marseille. Anschließend nahm sie an einer Reihe von Kunstresidenzen in ganz Europa teil, darunter Aarau in der Schweiz und Dresden in Deutschland.