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Deutsche Grammatik

Verben, Adjektive, Artikel, Nomen, Pronomen, Satzbau, Rechtschreibung

Durch Sprache treten Menschen miteinander in Austausch. Sprachen sind komplexe Gebilde, bestehend aus Wörtern, Lauten, Idiomen und vielen anderen sprachlichen Mitteln. Man spricht dabei gemeinhin von Grammatik.

Grammatik muss man kennenlernen und anwenden lernen, wie ein Werkzeug, das dazu dient, dass Menschen sich verständigen können.

Auf dieser Seite zeigen wir Ihnen einige der besondere Herausforderungen, vor die die deutsche Grammatik Lerner*innen des Deutschen stellt. Außerdem bieten wir Ihnen zur Vertiefung und Anwendung kostenloses Übungsmaterial.
Um die deutsche Sprache anzuwenden, braucht es aber mehr als Grammatikregeln. In unseren Kursen lernen Sie gezielt, sich zu verständigen.

Fälle

Die deutsche Sprache kennt vier Fälle.

I. Nominativ

Das Subjekt des Satzes steht im Nominativ (Die Person oder Sache, die etwas macht oder die etwas ist.)

  • Meine Mutter kocht eine Suppe. (Wer kocht? → meine Mutter)
  • Am Abend gehe ich ins Fitness-Studio. (Wer geht? → ich)
  • Der Stuhl kostet 79 Euro. (Was kostet? → der Stuhl)

Frage nach dem Subjekt:
Personen: Wer?
Dinge: Was?
  MASKULIN FEMININ NEUTRUM PLURAL
bestimmt der die das die
unbestimmt ein eine ein -

II. Akkusativ-Objekt

Das Akkusativ-Objekt ist die obligatorische Ergänzung, sie macht den Satz komplett:
  • Alex hat einen Hund. (Was hat Alex?)
  • Daniel kauft einen Computer. (Was kauft Daniel?)
  • Alina möchte ein Dessert. (Was möchte Alina?)
  • Matthias sieht einen Arzt. (Wen sieht Alex?)

Wen oder Was?
= direktes Objekt
= Akkusativ-Objekt

Frage nach Akkusativ:
Objekte: Was?
Personen: Wen?
  MASKULIN FEMININ NEUTRUM PLURAL
bestimmt den die das die
unbestimmt einen eine ein -

III. Dativ-Objekt

Das Dativ-Objekt ist meistens das zweite obligatorische Objekt:
  • Peter schenkt seiner Tochter einen Ball. (Wem schenkt Peter einen Ball?)

Wem?
= indirektes Objekt
= Dativ-Objekt

Frage nach Dativ-Objekt
Person: Wem?
Sache: Was?
 

  MASKULIN FEMININ NEUTRUM PLURAL
bestimmt dem der dem den
unbestimmt einem einer einem -

Peter schenkt seiner Tochter einen Ball.

Wer schenkt? → Peter (= Nominativ)
Was schenkt Peter? → einen Ball (= Akkusativ-Objekt)
Wem schenkt er einen Ball? → seiner Tochter (=Dativ-Objekt)

IV. Genitiv

Der Genitiv zeigt den Besitz oder die Zugehörigkeit.
  • Hier ist das Haus des Mannes. (= das Haus von dem Mann)
  • Hier ist ein Bild einer Frau. (= das Bild von einer Frau)

Frage nach Genitiv-Objekt:
Wessen?
 
  MASKULIN FEMININ NEUTRUM PLURAL
bestimmt des der des der
unbestimmt eines einer eines -

Artikel und Pronomen

Artikel stehen bei Nomen und zeigen, ob dieses bekannt, unbekannt etc. ist:
  • Hier ist ein Mann. (neue, unbekannte Information → unbestimmter Artikel)
  • Der Mann heißt Peter Schmitt. (schon bekannte Information → bestimmter Artikel)
Für jeden Artikeltyp gibt es im Deutschen 3 Genera (maskulin, feminin, neutrum) im
Singular und einen Plural für alle drei Genera.
 

Bestimmter Artikel

  MASKULIN FEMININ NEUTRUM PLURAL
Nominativ der die das die
Akkusativ den die das die
Dativ dem der dem den
Genitiv des der des der
auch so dekliniert werden: dieser, welcher, jener, jeder (nur Singular) und alle (nur Plural)
 

Unbestimmter Artikel

  MASKULIN FEMININ NEUTRUM PLURAL
Nominativ ein eine ein -
Akkusativ einen eine ein -
Dativ einem einer einem -
Genitiv eines einer eines -
ebenso wird der Negativartikel "kein" sowie die Possesivartikel (mein, dein, sein, ihr, eur-) dekliniert.

 
Wir brauchen Pronomen, um ein Nomen nicht zu wiederholen. Es gibt unterschiedliche Arten:
 

Personalpronomen

Herr Müller arbeitet heute nicht. Er ist krank. (Er = Herr Müller)
NOMINATIV AKKUSATIV DATIV
ich mich mir
du dich dir
er/sie/es ihn/sie/es ihm/ihr/ihm
wir uns uns
ihr euch euch
Sie/sie (Pl.) Sie/sie (Pl.) Ihnen/ihnen (Pl.)
 

Indefinitpronomen

Ich möchte ein Eis. Möchtest du auch eins?
Ich brauche Eier. Hast du welche?
  MASKULIN FEMININ NEUTRUM PLURAL
Nominativ einer eine eins welche
Akkusativ einen eine eins welche
Dativ einem einer einem welchen
Genitiv eines einer eines welcher
 

Possessivartikel

Ist das dein Vater? - Ja, das ist meiner.
Ist das dein Handy? - Ja, das ist meins.
  MASKULIN FEMININ NEUTRUM PLURAL
Nominativ meiner meine meins meine
Akkusativ meinen meine meins meine
Dativ meinem meiner meinem meinen
Genitiv meines meiner meines meiner
dein, sein, ihr, unser, euer, ihr haben die gleichen Endungen

Achtung:
Das „er“ in unser ist nicht die Endung, sondern Teil des Pronomen, danach kommt noch
die Endung:
  • Euer Vater ist schon da? Unserer kommt auch gleich.
  • Ihr habt ein sehr schönes Haus. Unseres ist schon sehr alt.
 

Demonstrativpronomen

  • Kennst du diesen Mann dort? - Ja, der arbeitet in der Klinik.
  • Welches Kleid findest du schöner? - Dieses. Es ist eleganter.
Die Demonstrativpronomen der, die, das, die und dieser, diese, dieses, diese haben die gleichen Endungen wie die Artikel der, die, das, die.

Verben und Konjugation

Regelmäßige Verben werden nach dem immer gleichen Schema konjugiert. Hierbei definiert das Subjekt die Endung des Verbs:

Konjugation: Infinitiv  – en
+ Endung
gehen: geh + Endung
 
GEHEN  
ich geh e
du geh st
er/sie/es geh t
wir geh en
ihr geh t
sie/Sie geh en
  • Ich gehe in die Stadt.
  • Du gehst in die Stadt.
  • Der Mann geht in die Stadt. (der → er)
  • Die Frau geht in die Stadt. (die → sie)
  • Das Mädchen geht in die Stadt. (das → es)
  • Wir gehen in die Stadt.
  • Ihr geht in die Stadt.
  • Sie gehen in die Stadt.
 
Hilfsverben haben keine Bedeutung, sondern eine grammatische Funktion. Mit ihnen ändert man Tempus oder Modus und sie brauchen noch ein anderes Verb (im Infinitiv oder Partizip, das die Bedeutung trägt).

Das Deutsche kennt 3 Hilfsverben: sein, haben, werden. Im Hauptsatz stehen diese auf Position II; der Partner (Partizip oder Infinitiv) am Ende.
 

Perfekt und Plusquamperfekt: haben oder sein + Partizip II

  • Ich bin nach Hause gegangen.
  • Ich habe das Essen gekocht.
Das Hilfsverb sein benutzen wir im Perfekt für:
  1. Ortswechsel (gehen, fahren, fliegen, usw.)
  2. Zustandswechsel (aufwachen, einschlafen, sterben usw.)
  3. bei den Verben passieren und bleiben
Alle anderen Verben brauchen das Hilfsverb haben.

Das Plusquamperfekt hat die gleichen Regeln, die Hilfsverben sein oder haben stehen
aber im Präteritum:
  • Ich war nach Hause gegangen.
  • Ich hatte das Essen gekocht.


Futur: werden + Infinitiv

  • Nächstes Jahr werde ich in London studieren.
  • Am Wochenende wird es schneien.
 

Passiv: werden + Partizip II

  • Hier wird ein Haus gebaut.
  • Hier wurde ein Haus gebaut.


Konjunktiv II: würde + Infinitiv

  • Ich würde gerne nach Berlin ziehen.
  • Würdest du das Fenster zumachen?
 

Konjunktiv II Vergangenheit: hätte/wäre + Partizip II

  • Ich wäre nach Berlin gezogen.
  • Ich hätte das nicht gemacht.
Das Verb steht im Hauptsatz immer auf Position 2. Die anderen Informationen können ihre Position ändern:
I II  
Ich fahre morgen nach Berlin.
Morgen fahre ich nach Berlin
Claudia und Tom frühstücken um 9:00 Uhr.
Um 9:00 Uhr frühstücken Claudia und Tom

W-Fragen

Auch bei Fragen mit Fragepronomen (Wer, Wie, Wo, Wann, …) steht das Verb auf Position 2:
I II  
Wie heißt du?
Woher kommt Herr Martinez?
Was ist dein Vater von Beruf?
Wie geht es Ihnen?

Ja/Nein Frage

= Frage ohne Fragepronomen. Die Antwort beginnt mit „ja, nein“ oder „doch“. Hier steht das Verb auf Position 1:
I    
Kommst du morgen? ja, ich ...
Heißt er Peter? Nein, er ...
Ist das ein Kühlschrank? Ja, das ...
Arbeitet er in der Uni? Nein, er ...

Imperativ

Auch im Imperativ steht das Verb auf Position I:
I  
Mach deine Hausaufgaben!
Wascht euch die Hände!
Kommen Sie morgen um 9 Uhr in mein Büro!

Adjektive und Adverbien

Adjektive beim Verb haben keine Endung:
  • Meine Mutter kocht lecker.
  • Der Mann spielt gut Schach.

Adjektive beim Nomen haben eine Endung, d.h. sie werden dekliniert:
  • Das ist der frische Salat.
  • Das ist ein frischer Salat.
  • Das ist frischer Salat. (das „r“ ist das Signal für Nominativ maskulin. Es ist im Artikel oder im Adjektiv.)


Typ A: nach bestimmtem Artikel:

  MASKULIN FEMININ NEUTRUM PLURAL
NOMINATIV der frische Salat die frische Banane das frische Obst die frischen Bananen
AKKUSATIV den frischen Salat die frische Banane das frische Obst die frischen Bananen
DATIV dem frischen Salat der frischen Banane dem frischen Obst den frischen Bananen
GENITIV des frischen Salates der frischen Banane des frischen Obstes der frischen Bananen

 

Typ B: nach negativem Artikel (= unbestimmter Artikel aber mit Plural)

  MASKULIN FEMININ NEUTRUM PLURAL
NOMINATIV kein frischer Salat keine frische Banane kein frisches Obst keine frischen Bananen
AKKUSATIV keinen frischen Salat keine frische Banane kein frisches Obst keine frischen Bananen
DATIV keinem frischen Salat keiner frischen Banane keinem frischen Obst keinen frischen Bananen
GENITIV keines frischen Salates keiner frischen Banane keines frischen Obstes keiner frischen Bananen

 

Typ C: ohne Artikel:

  MASKULIN FEMININ NEUTRUM PLURAL
NOMINATIV frischer Salat frische Banane frisches Obst frische Bananen
AKKUSATIV frischen Salat frische Banane frisches Obst frische Bananen
DATIV frischem Salat frischer Banane frischem Obst frischen Bananen
GENITIV frischen Salates frischer Banane frischen Obstes frischer Bananen
Die Komparation brauchen wir, um Dinge miteinander zu vergleichen:
  • Die erste Aufgabe war schwer.
  • Die zweite Aufgabe war schwerer als die erste.
  • Die letzte Aufgabe war am schwersten.
POSITIV KOMPARATIV
+ er
SUPERLATIV
am ...sten
klein kleiner am kleinsten
billig billiger am billigsten
einfach einfacher am einfachsten

Spezielle Adjektive

POSITIV KOMPARATIV SUPERLATIV
viel mehr am meisten
gut besser am besten
gern lieber am liebsten


mit Umlaut: die meisten einsilbigen Adjektive

POSITIV KOMPARATIV SUPERLATIV
alt älter am ältesten
jung jünger am jüngsten
gesund gesünder am gesündesten

Bei Endung auf -t, -d, -s, -sch, -ß, -x, -z wird ein zusätzliches "e" eingebaut.

Wörter die auf -el enden werden im Komparativ zum Diphtong "le" umgewandelt:
  • dunkel - dunkler - am dunkelsten
Adverbien werden nicht dekliniert, d.h. sie ändern ihre Endung nicht.

Adverbien beschreiben
  • ein Verb: Peter schläft gerade.
  • einen Satz: Morgen schreiben wir einen Test.
  • ein Adjektiv: Das war ein sehr gutes Essen.
  • ein anderes Adverb: Das Büro vom Chef ist ganz oben.

Es gibt verschiedene Arten von Adverbien. Wir haben für Sie die gängisten und ihre Gruppierung aufgelistet:
 
Bezeichnung/
Fragewort
Beispiele
Temporale Adverbien:
Wann? Wie oft?
heute, jetzt, sofort, gestern, morgen, früher, endlich, zuerst, mittags, immer, oft, selten usw.
Modale Adverbien:
Wie?
gerne, sehr, besonders, normalerweise, sicher, ungewöhnlich, fast, freundlicherweise usw.
Lokale Adverbien:
Wo?
hier, da, dort, links, rechts, überall, nirgends, oben usw.
Wohin? hierhin, dorthin, hinauf, hinunter, hinüber, hinein, vorwärts,
abwärts, nach links usw.
Woher? hierher, dorther, herauf, herunter, herüber, von innen, von
oben usw.

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