Eröffnungsfilm
Deutschland 2020 | 134 Minuten
Regie: Oskar Roehler
Darsteller*innen: Oliver Masucci, Katja Riemann, Hary Prinz, Alexander Scheer, Erdal Yildiz
Leben und Schaffen als Raserei: Regisseur Oskar Roehler, selber ein Enfant Terrible des deutschen Films, setzt dem Filmemacher, der ihn am stärksten prägte, ein Denkmal: Rainer Werner Fassbinder.
Er drehte über 40 Filme, obwohl er nur 37 Jahre alt wurde. Dieser Film vermittelt mehr als nur eine Ahnung davon, wie unerbittlich Fassbinder dabei sich selbst und vor allem auch seinen Mitstreitern gegenüber war – und so ein Werk schuf, das überdauert, manchmal in Perfektion, vor allem aber in seiner Energie.
Diese Energie geht von vorne herein über andere hinweg: Der 22-jährige Rainer Werner Fassbinder stürmt 1967 die Bühne des Antiteaters in München – und reißt die Kontrolle an sich. Er dreht einen Film nach dem nächsten, sorgt auf den Festivals in Berlin und Cannes für Furore. Er schart (Selbst-)darsteller, Liebhaber und Liebeshungrige um sich – und ist selbst einer. Polarisiert, genauso wie dieser Film, der konsequent einen expressionistischen Weg mit gebauten Kulissen geht.
In seiner Farb- und Lichtdramturgie nähert er sich dem Fassbinderschen Schaffen an, und in der Besetzung der Hauptrolle vollendet sich die Verschmelzung: Oliver Masucci verkörpert Fassbinder einzigartig!
Christoph Gröner
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