Hauptwettbewerb
Deutschland 2021 | 156 Minuten
Regie: Andreas Kleinert
Besetzung: Albrecht Schuch, Ursula Strauss, Peter Kremer, Jella Haase, Jörg Schüttauf, Anja Schneider, Joel Basman, Ioana Teodora Iacob, Paula Hans
Lieber Thomas erzählt aus dem Leben des Autors und Filmemachers Thomas Brasch. Braschs Werk, faszinierend in den Worten und magisch in den Bildern, ist dabei die Grundlage für einen poetischen, schillernd-verführerischen Film über den Menschen und das Jahrhundert, in dem er lebte.
Sein Vater wollte die DDR mit aufbauen. Doch Thomas, der älteste Sohn, der Rebell, wollte lieber schreiben. Schon sein erstes Stück wird verboten und bald fliegt er von der Filmhochschule. Als 1968 die sowjetischen Panzer durch Prag rollen, protestiert er, kommt ins Gefängnis. Später, ohne Aussicht, in der DDR gehört zu werden, verlässt Thomas mit der Frau, die er liebt, die Heimat, die ihm keine war. Im Westen wird er anfangs bejubelt, dreht mehrere Kinofilme, wird zweimal nach Cannes eingeladen. Doch Thomas Brasch lässt sich nicht vereinnahmen. Auch nach dem Mauerfall, zurück in Ost-Berlin, ist er weit davon entfernt, Ruhe zu geben.
Kein Biopic im klassischen Sinne, verdichtet der Film ein Künstlerleben, weiß aber immer, dass es die Leinwand nur sprengen kann. Regisseur Andreas Kleinert formt aus dieser Biographie ein Manifest für die Kunst selbst und ihre verändernde Kraft - in wunderbaren schwarz-weißen Bildern wechselt der Film zwischen Traum und Wirklichkeit.
Christoph Gröner
Alle Filme
Zurück