Filmvorführung und Treffen mit der Regisseurin
Helke Misselwitz mit ihrem Film Winter Adé

Helke Misselwitz WinterAdé
ⒸMichaelLoewenberg

Ein ganz persönliches Treffen

Cine Estudio Círculo de Bellas Artes

Zum ersten Mal in Spanien findet auf dem XVIII Tui Documentary Film Festival eine Retrospektive des dokumentarischen Schaffens der Filmemacherin Helke Misselwitz statt. Bei der Gelegenheit ihrer Anwesenheit beim Festival, wollten wir sie einladen, in Madrid einen ihrer repräsentativsten Dokumentarfilme zu präsentieren.
 

Vorführung des Dokumentarfilms WINTER ADÉ in Anwesenheit von Helke Misselwitz. Im Anschluss laden wir Sie herzlich ein zum persönlichen Gespräch mit der Regisseurin in die Cafeteria des Circulo de Bellas Artes.

Filmplakat Winter Adé, Misselwitz © © DEFA Filmplakat Winter Adé, Misselwitz © DEFA
WINTER ADÉ

116', 1988, Deutschland
Ein Film von Helke Misselwitz
Geschrieben von Helke Misselwitz und Gudrun Plenert
Kamera: Thomas Plenert
Schnitt: Gudrun Plenert
Musik: Mario Peters
Ton: Ronald Gohlke, Heinz Kaiser, Eberhard Pfaff, Peter Pflughaupt
Produktionsfirma: DEFA-Studio für Dokumentarfilme

Kurz vor dem Fall der DDR tourte Helke Misselwitz mit dem Zug durch das Land und interviewte Frauen unterschiedlichen Alters und Hintergrunds. In diesem meisterhaften und revolutionären Dokumentarfilm, wunderschön von Thomas Plenert in Schwarz-Weiß gedreht, und mit der Landschaft und Architektur Ostdeutschlands im Hintergrund, offenbaren Frauen ihre persönlichen und beruflichen Frustrationen, ihre Wünsche und Sehnsüchte und porträtieren dabei eine sich wandelnde Gesellschaft. Ihre Geschichten stellen die Behauptung in Frage, dass Ostdeutschland die Gleichstellung der Geschlechter erreicht habe, und untergraben das offizielle Frauenbild. Gleichzeitig lässt eine neue Unabhängigkeit sie offen über ihr Leben sprechen wie nie zuvor gefilmt.
[Text von Patrick Holzapfel für PLayDoc 2022]
 
Helke Misselwitz 1988 © Sibylle Bergemann © Helke Misselwitz 1988 © Sibylle Bergemann Helke Misselwitz 1988 © Sibylle Bergemann Helke Misselwitz 1988 © Sibylle Bergemann

Helke Misselwitz

(Zwickau, 1947) ist eine deutsche Regisseurin.
Seit 1991 ist sie Mitglied der Berliner Akademie der Künste, Sektion Film- und Medienkunst. Helke Misselwitz war von 1997 bis 2014 Professorin für Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Babelsberg.

Mit einer Vergangenheit als Tischlerin und Physiotherapeutin, arbeitete sie neun Jahre als Regieassistentin und Regisseurin des DDR-Fernsehens bis der Sender sie an die Film- und Fernsehakademie Potsdam-Babelsberg schickte, wo sie Filmregie studierte. Daraufhin entschied sie sich, nicht zum Fernsehen zurückzukehren und als Autorin und freie Regisseurin zu arbeiten.

Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitete sie auch als Kellnerin und Tellerwäscherin, Arbeiten, die in ihren Filmen dargestellt werden, sowie die Notwendigkeit, für die von ihr dargestellten Charaktere ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

1990 gründete sie mit Thomas Wilkening eine der ersten privaten Filmgesellschaften der DDR.

Wie der Filmkritiker Patrick Holzapfel beschreibt, interessiert sich Misselwitz für diejenigen, deren Leben nicht dem offiziellen Narrativ der DDR entspricht, mit ihren glücklichen Familien, einem gesunden Arbeitsumfeld und der Gleichstellung der Geschlechter. In ihren Filmen zeigt sie Geschiedene, Verlorene, Arme, Arbeiter, Marginalisierte und Halbstarken. Sie gibt denen, die zum Schweigen aufgefordert wurden, eine Stimme.

Details

Cine Estudio Círculo de Bellas Artes

Calle Alcalá 42

Sprache: Deutsch mit spanischen Untertiteln
Preis: 5,5 € - Ab 65 y 'Carnet Joven' 4 € - 'abono' 3,6 € - Mitglieder 3,5 €

913 913 952 Ana.Perez@goethe.de