Regie: Sarah Blaßkiewitz, Deutschland 2021, Farbe, 109 Minuten
Ivies Selbstbild kommt ins Wanken, als plötzlich ihre Halbschwester Naomi auftaucht, von deren Existenz sie bis dahin nichts wusste. Naomi überbringt ihr die Nachricht vom Tod ihres gemeinsamen Vaters und seiner bevorstehenden Beerdigung im Senegal. Für Ivie, die bei ihrer weißen Mutter in Leipzig aufgewachsen ist und gerade ihr Lehramtsstudium beendet hat, bedeutet dies eine heftige Konfrontation mit der eigenen „afrikanischen“ Geschichte. Naomi schärft bei den ausgiebigen Gesprächen Ivies Blick für ihre Identität als Afrodeutsche, für all die alltäglichen Erfahrungen von Rassismus und Diskriminierung. Diese wiederfahren Ivie trotz ihrer privilegierten Situation als Akademikerin regelmäßig. Oft sind sie nicht einmal böse gemeint, sondern entstehen aus Unwissen, Gewohnheit oder Unüberlegtheit. So nennt Ivie beste Freundin sie seit ihrer gemeinsamen Schulzeit mit dem Spitznamen „Schoko“. Regisseurin Sarah Blaßkiewitz lässt sich und ihren Darstellerinnen viel Zeit für die Entwicklung der Figuren und deren Lebenswelten. Mal heiter, mal schmerzhaft ist „Ivie wie Ivie“ ein bewegender Debütfilm über die Selbstfindung einer jungen Frau.
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