Mittwoch, 19.02.2025 | 19:30 Uhr

Foro de la Cultura Valladolid... in Madrid

Gespräch | Seyran Ateş, Anwältin, Aktivistin und Autorin spricht mit Ana Ruiz und José Luis Postigo über Herausforderungen und Chancen in der multikulturellen Gesellschaft

  • Goethe-Institut Madrid, Madrid

  • Sprache Deutsch und Spanisch mit Simultanübersetzung
  • Preis Eintritt frei - mit Anmeldung

qr - Foto Seyran Ates © Seyran Ates

Foto Seyran Ates - GI Madrid © imago

Was bedeutet „friedliches Zusammenleben“ in einer Gesellschaft? Was sind die größten Herausforderungen für dieses Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft? Wie können wir sicherstellen, dass alle Mitglieder der Gesellschaft die gleichen Chancen und Rechte haben, unabhängig von ihrer Herkunft oder Religion? Wie kann das Bildungssystem dazu beitragen, den Respekt für verschiedene Kulturen und Religionen zu fördern? Welche Rolle spielen die Medien und die Kommunikation im Allgemeinen bei der Förderung eines positiven und respektvollen Zusammenlebens? 


Das Goethe-Institut startet seine Zusammenarbeit mit dem Kulturforum Valladolid! Als Auftakt ist die Anwältin, Aktivistin und Autorin Seyran Ateş in Madrid zu Gast.  

Ana Ruiz (Koordinatorin der zivilgesellschaftlichen Plattform Pacto de Convivencia und Professorin an der Universidad Autónoma de Madrid) und José Luis Postigo (Universidad Rey Juan Carlos und Mitglied des Vorstands des spanischen NGO-Koordinierungsausschusses) werden mit Ateş über ihre bereits vor Jahren entwickelten Ansätze diskutieren, die heute wieder an Aktualität und Brisanz gewonnen haben. Insbesondere ihre kritische Analyse der Herausforderungen der multikulturellen Gesellschaft in Deutschland, die sich mit Fragen der Integration, der Migration und den Spannungen zwischen verschiedenen kulturellen Werten befasst. Die Diskussion wird vor allem sich auf den Multikulturalismus und seine Krise, Integration und Verantwortung, die Rolle der migrantischen Frauen und die Rolle von Bildung und Sprache konzentrieren. 
Immer mit der Betonung darauf, dass Respekt und Dialog zwischen verschiedenen religiösen und kulturellen Gruppen für ein friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft unerlässlich sind. Ateş fordert außerdem, dass die Gesellschaft als Ganzes Verantwortung für die Schaffung gemeinsamer Werte übernehmen muss, die sowohl die Religionsfreiheit als auch die Menschenrechte schützen. 

Die Diskussion wird sich auf die Stärkung des Zusammenlebens in der deutschen und spanischen Gesellschaft konzentrieren und dabei werden all die eingangs gestellten Fragen unter dem Leitmotiv des 8. Kulturforums von Valladolid diskutiert: von der Kehrseite der Angst, dem Mut, der Überzeugung und der Beharrlichkeit.

Das Kulturforum Valladolid findet vom 20.-23. Februar statt. Seyran Ateş wird dabei an einem Gespräch mit den Autorinnen Ley Ypi und Daria Serenko teilnehmen. Hier können Sie das Gesamtprogramm des Kulturforums einsehen. 

Gesprächsteilnehmer

Juristin, Aktivistin und Autorin, die sich für Menschen- und Frauenrechte einsetzt und eine Liberalisierung des Islams anstrebt. Die gebürtige Türkin, die seit 1969 in Berlin lebt, gründete 2017 die liberale Ibn Rushd-Goethe-Moschee, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzt und die LGBTIQ+-Community unterstützt. Für ihren Kampf gegen Gewalt, der auf Traditionen und Religion beruht, wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz. Sie überlebte 1984 ein Attentat und lebt seit 2006 unter Polizeischutz, weil sie aufgrund ihres Engagements mit Todesdrohungen leben muss.

Koordinatorin der zivilgesellschaftlichen Plattform Pacto de Convivencia. Sie ist Professorin für Interkulturelle Germanistik am Fachbereich für Linguistik, Moderne Sprachen, Logik und Wissenschaftsphilosophie sowie Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universidad Autónoma de Madrid und Co-Direktorin des LeIA-Masterstudiengangs für Sprache und Künstliche Intelligenz. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die kulturelle Produktion von Migrationen in Europa, digitale Diskursanalyse aus interkultureller Perspektive und Strategien zur Stärkung des Zusammenlebens. Sie ist Mitautorin des Nachschlagewerks Interkulturelle Literatur in Deutschland (Metzler, 2000) und hat gerade zusammen mit den besten Fachexperten Spaniens für opferorientierte Justiz die Publikation Universidades restaurativas: guía básica para su desarrollo en España veröffentlicht, das auf Spanisch, Baskisch und Katalanisch erschienen ist. 

Agraringenieur der Polytechnischen Universität von Madrid. Derzeit arbeitet er als Projektmanager europäischer Projekte in der Hochleistungsforschungsgruppe für Good Governance öffentlicher und privater Institutionen an der Universidad Rey Juan Carlos an der Fakultät für Politik- und Rechtswissenschaften, wo er auch als außerordentlicher Professor tätig war. Er hat einen Master-Abschluss als Nachrichtenanalytiker von der URJC und einen weiteren als Fachexperte für Management und Förderung von Nichtregierungsorganisationen vom Universitätsinstitut für Entwicklung und Zusammenarbeit der UCM. Er hat mit dem Zentrum für Innovation in der Technologie für Entwicklung (itdUPM) der Polytechnischen Universität Madrid in landwirtschaftlichen Projekten zusammengearbeitet, die von AECID und FAO finanziert wurden.
Derzeit ist er Mitglied des Verwaltungsrats der NGO ONGAWA, wo er an verschiedenen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mitgewirkt hat, sowie des Verwaltungsrats des spanischen NGO Koordinierungsausschusses. 

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