szenische Lesung 2022 | Der goldene Schwanz von Rebekka Kricheldorf

Mujer florero _ Lesung der goldene Schwanz von Rebekka Kricheldorf _ 29.4.2022 © Leonor Lax

So, 24.04.2022

17:00 Uhr

Naves del Español en Matadero / Sala Hormigón

Es war einmal, vor langer, langer Zeit, da verkauften Frauen ihre Körper.

Da bezeichneten wütende amerikanische Feministinnen die Ehe als Prostitution auf Zeit.

Ein Text von: Rebekka Kricheldorf
Genre: Komödie
Uraufführung: 10.07.2021, Staatstheater Kassel
Übersetzung im Auftrag des Goethe-Instituts Madrid für die Theaterbibliothek: Pilar Sánchez Molina und Franziska Muche
Regie: Celia Morán
Dramaturgie: Ana Caleya
Mit: Ana Caleya, Juan Carlos Meste, Irene Carnero, Ana Bercianos, Ana Contreras und Nacho Redondo
Bühnenbild: Lúa Quiroga
Lichtdesign: Lola Barroso
Kostüme: Laura Ferrón
Musik: Pilar Calvo
 

die regisseurin zum stück

Nach der ersten Lektüre von Der goldene Schwanz von Rebekka Kricheldorf fiel mir vor allem das kontinuierliche Spiel zwischen dem was gesagt wird und was passiert. Akualisierte Märchenfiguren, die aber im Gesellschaftskorsett festhängen und das tun, was von Ihnen erwartet wird. Für mich der Startpunkt an den Gegensätzen weiter zu arbeiten. Sie sind geschwätzig und sind oft nicht mehr "Frau ihrer eigenen Worte". Wenn es Ihnen dann doch gelingt, geht es nur darum Ihrem Unmut Luft zu lassen. Ein glaskklares Beispiel möchte ich hervorheben: Sie sprechen unermüdlich über Feminismus, jeder versteht ihn aus seinem eigenen Blickwinkel und jeder argumentiert, aber keiner der Figuren ist coherent. Die Argumente sind voller Mikro-Machismen, die so tief in unsere DNA verwurzelt sind - nicht einmal das Aschenputtel, die einfach nur wunderschön aussehen möchte für den Besuch des Prinzen. 
(Celia Morán)
 

Celia Morán _ 2022 © Celia Morán CELIA MORÁN

«Vor der Dramatikerin, Schauspielerin oder Regisseurin, bezeichnet sich Celia Morán selbst als Beobachterin. Ein untypisches und rebellisches Mädchen aufgewachsen in den Bergen Toledos, dasl den Puppen den Kopf abriss und an den Stiften knabberte. Zwanzig Jahre später, nach abgeschlossenem Schauspielstudium und Master in Regie und Dramatugie in der madrider RESAD, ist sie weiterhin jemand, die alles bin in die Eingeweide erforscht. Ich weiß immer noch nicht, welche meiner Facetten überwiegt, und ich glaube nicht, dass ich das jemals wissen will. Was ich weiß, ist, dass sich meine "Dreipoligkeit" gegenseitig ergänzt. Obwohl ich manchmal das Gefühl habe, "wie eine Kuh ohne Kuhglocke" zu gehen, nimmt am Ende alles Gestalt an, wenn ich tief genug reinschaue. Ich erinnere mich noch gut daran, wie Yolanda Pallín mich als "Theater-Gladiator" bezeichnete. Ich hatte das Glück, von ihr und anderen Künstlern wie Pedro Víllora, Itziar Pascual, Alfredo Sanzol, Darko Lukic oder Ignacio García May zu lernen, sowie von vielen anderen, die ich als meine betrachte. P.S. Im Juli 2020 erlebte ich eine unerwartete Freude, als ich die goldene Feder des "IV Torneo de dramaturgia del Teatro Español" gewann.»
(Celia Morán)

darum geht's

Es war einmal, vor langer, langer Zeit, da verkauften Frauen ihre Körper. Da bezeichneten wütende amerikanische Feministinnen die Ehe als Prostitution auf Zeit. Da schrieben russische Autorinnen Ratgeber mit Titeln wie Wie date ich einen Millionär? Da zerschlugen koreanische Youtuberinnen vor laufender Kamera aus Protest gegen den Schönheitswahn ihre Kosmetika mit Hämmern. In dieser düsteren, grauen Zeit also begab es sich, dass ein alleinerziehender Dad auf eine alleinerziehende Mom traf. Drei Mädchen wurden in die Patchwork-Familie eingebracht: Moms Töchter, zwei fleißig in die Kapitalanlage Körper investierende Teenies, und Dads Tochter, das handwerklich begabte, maximale Autonomie anstrebende Aschenputtel.


 

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