Szenische Lesung 2023 | Und dann kam Mirna (Sybille Berg)

Foto © Laplaya.org

Fr, 26.05.2023

20:00 Uhr – 21:00 Uhr

Feria del Libro Madrid - Pabellón Europa

Szenische Lesung auf der Madrider Buchmesse

Wie stellt man sich dem existenziellen Abgrund, älter zu werden und zu erkennen, dass man ein offenkundig vulgäres Wesen ist und dass der Wunsch nach vitaler Erneuerung trotzdem nicht alt wird? Eine Mutter und eine Tochter wagen es, ihre Leidenschaften frei zu erforschen, und ihre Revolution besteht darin, ihre Nachmittage unter einem Baumhain im kühlen Schatten zu verbringen. Dies hilft ihnen, ihren Sorgen zu entfliehen, sich angenehm und glücklich zu unterhalten und den kapitalistischen Dschungel zu vergessen, in dem sie gefangen sind.

(Pilar Valenciano)
 
Regie: Pilar Valenciano
Besetzung: Ana Caleya + Itziar Cabello
Übersetzung: Pilar Sánchez Molina und Franziska Muche
Dauer: 60 Minuten

SYNOPSIS

Aus den jungen Desperados in Sibylle Bergs Und jetzt: die Welt! oder Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen sind inzwischen Mütter geworden – alleinerziehend, in klassischer Paar-Beziehung lebend oder in einer Kommune. Die glanzvolle Karriere ist ausgeblieben, stattdessen wächst mit Anfang/Mitte 30 die Erkenntnis, erschütternd durchschnittlich zu sein, während die Energie abnimmt, das eigene Leben grundlegend zu ändern. Immerhin bäumen sich Bergs Frauen noch einmal auf, wollen ihre gentrifizierten Wohnviertel verlassen und von der Stadt aufs Land ziehen, weg von Sozialhilfe oder Betreuungsgeld, hin zur autonomen Selbstversorgung. Nur die Begeisterung ihrer Kinder hält sich in engen Grenzen. Raffiniert hat Berg ihrer Mutter-Suada, die um Genderfragen, Kapitalismus, Klimawandel, Bürgerkriege oder die Allmacht Googles kreist, eine zweite Ebene eingezogen. Denn längst gibt es, verkörpert durch die Tochter Mirna, eine neue Generation, die gänzlich andere Umgehensweisen mit den Ängsten und Idealen ihrer Eltern entwickelt hat.
 

Die Autorin | SIBYLLE BERG

Sibylle Berg ist in Weimar geboren, lebte unter anderem bei einer Pflegefamilie in Konstanza, später auch in Israel, Deutschland und hat die schweizer Staatsbürgerschaft. Sie studierte in Hamburg, war im Judo, Kung Fu und im GST Tauchsport aktiv. Sibylle Berg zählt sich zur Straight Edge Bewegung und ist non- binär.
Noch während ihres Studiums (u.a. Ozeanografie) begann Sibylle Berg zu schreiben, und ist mit aktueller Stand 2022: 22 Theater Stücken, 16 Romanen, zahlreichen Anthologien und Hörspielen, sowie Gesamtübersetzungen die in 34 Sprachen zu einer der bekanntesten zeitgenössischen Dramatikerinnen/ Autorinnen im deutschsprachigen Raum geworden.
Für ihren letzten Roman „GRM – Brainfuck“ wurde Sibylle Berg unter anderem mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet. 2020 erhielt sie für ihr Werk den Grand Prix Literatur, die höchste Auszeichnung, die die Schweiz für literarisches Schaffen vergibt.

die regisseurin | Pilar Valenciano

Pilar Valenciano (Theaterregisseurin) © Pilar Valenciano Ausgebildet an der Real Escuela de Arte Dramático de Madrid  in Theaterregie (2000-2005). An der Fernuni UNED studiert sie Hispanistik (1998-2000). 2005-2007 nimmt sie an den Sommerkursen unter der Leitung von Vicente Fuentes teil. 2008 Interprätation bei Will Kenn.
Von 2005 bis 2012 ist sie Teil des Regieteams neben Eduardo Vasco bei der Compañía Nacional de Teatro Clásico, wo sie u.a. die Teamkoordination und das technische Backoffice leitet. Bei der Auswahl der Schauspieler, der künstlerischen Teams, der Programmauswahl und der Bildungsprogramme spielt Pilar Valenciano eine grosse Rolle und prägt diese mit ihrer Erfahrung. Unter Ihrer Leitung wurden ganze Gastspieltouren geplant und durchgeführt, wo sie die verschiedensten Theater in ganz Spanien technisch und künstlerisch beraten konnte. Unter Ihrer Regie wurden zahlreiche Stücke aufgeführt, ihr erstes 2008, Peter Weiss' Marat-Sade. 

Ana caleya

 

Ana Caleya © MoiFernandez Absolventin der RESAD (Real Escuela Superior de Arte Dramático de Madrid). Als Schauspielerin hat sie in Spanien, Deutschland und Österreich gearbeitet. Sie spielte u. a. Hauptrollen in "Hedda Gabler" von Ibsen, Regie: Ernesto Caballero; "Ritter, Dene, Voss" von Thomas Bernhard, Regie. Rosario Ruiz Rodgers; "Zangezi" von Velimir Khlebnikov und Héctor Parra, Regie: Robert Pienz, Schauspielhaus Salzburg; "Die Unwissenden und die Wahnsinnigen" und "Die schönen Tage von Aranjuez" von Thomas Bernhard, Regie: Joaquim Candeias; und sie erweckt die Figur der Rosaura in "Das Leben ist ein Traum" von Calderón de la Barca, Regie: Juan Carlos Pérez de la Fuente zum Leben. Ihre letzten Arbeiten für Kino und Fernsehen waren "Camp Newton" für Disney, "Fugitivos" für Movistar und "Rich Flu", Regie: Galder Gastelu Urrutia. Seit 2002 verbindet sie ihre Arbeit als Schauspielerin und Theaterregisseurin mit der Produktion von Shows. Im Jahr 2003 gründete sie die Theaterproduktionsfirma Galanthys Teatro, die Pionierarbeit leistet, indem sie unveröffentlichte Texte auf unsere Bühnen bringt und deren Produktionen bereits viel Beachtung gefunden haben. Seit 2012 ist sie verantwortlich für die Produktion und künstlerische Leitung des Zyklus camino'escena in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Madrid, der sich auf die Präsentation der besten deutschen Texte des zeitgenössischen Dramas konzentriert.

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